Auf die Grawand (3251m) vom Vernagtsee


Publiziert von Andy84 , 8. August 2013 um 23:02.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 2 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1580 m
Abstieg: 120 m
Kartennummer:Tabacco 04 Schnalstal

Kurzurlaub Schnalstal Teil 2:

Nachdem wir gestern die Nockspitze besucht haben, sollte es heute etwas höher hinaus gehen.
Wir haben uns die Grawand ausgesucht.
Die Grawand ist eher ein stark überlaufener Gipfel, was daran liegt, das das Berghotel Grawand nur ca. 40 Höhenmeter unterhalb des Gipfels liegt.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich wenn man am Gipfel kleine Kinder und ihre nicht gerade Bergsteiger typischen Eltern antrifft.
Wenn man allerdings wie wir den Aufstieg per pedes angeht und dabei durch das Finailtal geht und nicht den Aufstieg über die Bellavista-Hütte wählt, so hat man eine sehr einsame und ruhige Tour vor sich.

Los gehts wieder direkt in unserem Hotel direkt am Vernagt Stausee, zunächst ein kurzes Stück an der Strasse Richtung Kurzras entlang, bis wir nach gut 5 Minuten rechts in Richtung Finailhöfe abzweigen.
Der Weg zu den Höfen führt zunächst breit auf einem Fahrweg, später dann auf einem angenehmen Fussweg hinauf. Nach gut 45 Minuten sind die Finailhöfe dann erreicht, die eigentlich eine große Alm mit Bewirtung sind.
Der Weg führt an ihnen vorbei und zweigt kurz danach ins Finailtal ab, wobei dem Bachverlauf in Richtung Finailsee gefolgt wird.
Ab hier wird es eine tolle und einsame Tour, wir begegnen auf dem gesamtem weiteren Wegverlauf bis zum Gipfel nur 4 anderen Wanderern.
Gemütlich geht es auf dem sehr gut markierten Weg hinauf und nach gut anderthalb Stunden ist unser Zwischenziel erreicht, der Finailsee, an dem wir erstmal die Schuhe ausziehen und die Füsse im Wasser baumeln lassen.
Einfach schön wenn man seine Ruhe hat.
Nach einer angenehmen Pause geht es nun weiter, wir haben ja immerhin noch ein gutes Stück vor uns. Etwas oberhalb des Sees treffen wir auf zwei Wanderer, die die Tour in anderer Richtung machen. Die beiden meinen das es etwas weiter oben deutlich schwerer wird, aber naja, jeder hat eine andere Vorstellung von schwierig, und gegen ein paar kleine Kraxeleinlagen ist ja nichts einzuwenden.

Nachdem wir ein Geröllfeld gequert haben geht es in teilweise etwas brüchigem Gelände weiter, aber nie wirklich schwierig. Der Weg ist immer noch bestens markiert und macht sogar stellenweise richtig Spass.
Kurz bevor wir das Finailjoch dann erreichen hören wir einige Motorengeräusche und glauben anfangs zuerst uns verhört zu haben. Aber als wir das Joch erreicht haben staunen wir erst nicht schlecht, denn es führt eine Seilbahn des Gletscherskigebietes fast bis ans Joch heran. Und die vermeintlichen Motorengeräusche gehören zu zwei Pistenraupen, die den Schnee unterhalb der Seilbahn umwälzen.

Das Gletscherskigebiet ist diesen Sommer das erste Mal nicht in Betrieb, kein Wunder, der Schnee ist schon sehr matschig und naja, wer will schon bei knapp 20 Grad im August Skifahren.

Wir machen uns weiter auf dem Weg zum Gipfel, der nun zum Greifen nah ist.
Es geht interessant direkt auf dem breiten Grat weiter und der Gipfel kommt schnell näher.
Im letzten Gipfelaufbau ist der Weg dann noch kurz Holzstufen und Seile versichert, wäre allerdings auch nicht unbedingt nicht notwendig.

Am Gipfel ist es dann vorbei mit der Ruhe. Mehrere Familien machen gerade ihre Fotos am Kreuz und so entschliessen wir uns nur ein paar schnelle Bilder zu schiessen und dann in Richtung Seilbahn aufzubrechen, mit der wir heute Knieschonend ins Tal fahren wollen.
Ein bisschen komisch angeschaut werden wir von den anderen Gipfelgästen schon, anscheinend stellen sich manche die Frage wieso wir in kompletter Wanderausrüstung und mit Rucksack unterwegs sind... Naja, ist ja nicht jeder so faul ;-)
Und ein wenig stolz sind wir schon, immerhin ist die Grawand unser erster Festland- 3000er.

Im Vergleich zu den extrem überteuerten Preisen am Nebelhorn vor gut einer Woche ist die Talfahrt mit 12 Euro pro Person geradezu ein Schnäppchen.
Bevor es allerdings ins Tal geht belohnen wir uns noch mit einem isotonischen Sportgetränk auf der Sonnenterasse. So  überlaufen wie wir uns es vorgestellt haben ist es gar nicht, im Gegenteil, man hat sogar wirklich seine Ruhe.
Mit der letzten Seilbahn des Tages geht es dann innerhalb von knapp 6 Minuten hinunter nach Kurzras, einem reinen Touristenort, welcher vorallem im Winter stark überlaufen sein dürfte.
Ein nettes Pärchen aus Aachen nimmt uns dann freundlicherweise mit ihrem Auto zurück nach Vernagt und zur Entspannung geht es noch ne Runde an den See.


Zeiten:

10.30 Vernagt
11.15 - 11.25 Finailhof
13.05 - 13.35 Finailsee
15.10 Grawand

Bis zum Finailsee T2, danach etwas schwieriger und vorallem auf dem Grat sind einige leichte Kletterstellen zu meistern.

Fazit:
Eine schöne Tour der Gegensätze. Nie wirklich schwer, allerdings sind immerhin doch knapp 1600 Höhenmeter zu bewältigen.
Bis zum Finailsee T2, danach etwas schwieriger und vorallem auf dem Grat sind einige leichte Kletterstellen zu meistern.

Mit auf Tour: Diana

<-- Tag 1: Nockspitze       ....      Tag 3: Finailspitze -->

Tourengänger: Andy84, Diana


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