Durch das Finailtal auf die Grawand (3251 m)
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Das Finailjoch ist nicht nur eine Etappe bei der Besteigung der Grawand aus dem Finailtal, sondern gemäss Tourenbeschreibung von Maurizio Marchel in seinem Führer "Einsame Gipfel in Südtirol" auch das Tor zu den Fineilköpfen. Da wollte ich doch mal nachschauen.
Ich folge bei schönstem Wetter dem Weg Nr. 8 über grüne Wiesen Richtung Finailsee / Grawand. In der Ferne locken die frisch eingeschneiten Fineilköpfe. Eine erste Geländestufe bringt mich zur Finailalm, die ich nach einer Dreiviertelstunde erreiche. Erfreut stelle ich fest, dass ich fitter als bei den vergangenen Touren bin. Ob das am gestrigen Ruhetag liegt, oder daran, dass es heute nicht so heiss ist, vermag ich nicht zu sagen.
Die nächste Geländestufe führt mich zu einem Absatz mit einer kleinen Hütte. Anschliessend erklimme ich eine weitere Geländestufe und erreiche den schön gelegenen Finailsee. Ein eiskalter Wind, der über den Gletscher auf der anderen Seite des Finailjochs kommt, weht und verleitet mich dazu, alles anzuziehen, was ich mithabe. Handschuhe habe ich leider nicht dabei, ich habe sogar vergessen, sie in den Urlaub mitzunehmen.
Nach einer längeren Rast gehe ich weiter. Erst geht es rechts vom See einen Rücken empor und dann wird ein Talkessel gequert. Durch ein Felsgewirr erfolgt der steile Anstieg in Richtung Finailjoch. Etwas oberhalb des Jochs zweigt vom markierten Weg zur Grawand – in einer Kehre mit vielen Blitzableitern – eine deutlich sichtbare Spur Richtung Finailjoch ab, der ich folge. Ich habe zwar gewusst, dass auf der anderen Seite des Jochs ein Gletscherskigebiet liegt, bin aber dann doch erschrocken, da die Bergstation eines Skilifts in unmittelbarer Nähe des Jochs liegt. Drei Stunden bin ich bisher unterwegs.
Wo geht es jetzt zu den Fineilköpfen? Gemäss Maurizio Marchel muss man "50 m" über den Gletscher absteigen, er meint wohl Höhenmeter. Der Gletscher ist nicht aper, das gestrige Unwetter hat viel Neuschnee in dieser Lage gebracht. Daher verzichte ich darauf, meine Steigeisen anzulegen. Ich klettere über grobes Blockwerk etwas hinunter. Viele Felsen sind aber vereist. Die "wenig ausgeprägte Steigspur" und die "einigen Steinmännchen" sind mir zu vage, zumal ich aus meiner Perspektive auch das "gegen Westen hin offene Tal" nicht erkennen kann. Ich habe keine Lust im Neuschnee Neuland zu erkunden, gebe die Suche nach den Fineilköpfen auf und kehre zum Finailjoch zurück.
Ab hier führt der Weg auf einem meist breiten Grat, teilweise über Felsen, teilweise über mehr oder weniger grosses Blockwerk auf den Gipfelaufbau der Grawand zu. Zuletzt geht es steil und schmal empor. Damit die, die es bis hierher geschafft haben, nicht umkehren müssen, sind ein paar Sicherungen angebracht. Der Einstieg in den Gipfelaufbau ist jedoch leicht ausgesetzt.
Schliesslich erreiche ich den Gipfel (knapp vier Stunden ohne die Erkundungszeit am Joch, 55 Minuten ab Joch), der natürlich etwas speziell ist. Von der nahen Bergstation ist es für die Tagestouristen keine Mühe, diesen 3000er zu besteigen. Mittlerweile führt sogar eine Eisentreppe von der Bergstation bis zum Gipfel. Um etwas vom ursprüngliche Bergfeeling zu bewahren, hat die Treppe eine Aussparung bei der man ein kurzes Stück dem alten versicherten Anstieg folgen kann.
Für mich ist der Weg das Ziel. Ich halte mich daher an der Bergstation nicht lange auf, sondern schaue, dass ich die nächste Talfahrt nach Kurzras erwische. Der Bus fährt kurz vor Ankunft der Kabine im Tal los. Der nächste fährt erst in einer Stunde und ich müsste noch die 250 Höhenmeter von der Haltestelle bis zum Parkplatz raufstapfen.
Ich entschliesse mich daher, den Wanderweg 7 zum Ausgangspunkt zurück zunehmen. Die ersten 500 Meter geht es auf der Hauptstrasse entlang, bevor ein Wegweiser nach links auf Kuhweiden zeigt. Nach einer Weile gabelt sich der Weg. Ich nehme den oberen, der jetzt in einen Lärchenwald führt. In stetem Auf und Ab geht es am Hang entlang Richtung Finailhof. Der Weg ist nicht besonders reizvoll und ich bin froh, als ich nach 1:20 Stunden wieder mein Auto erreiche.
Es war eine tolle, abwechslungsreiche Tour mit Ausblicken auf zahlreiche Berge. Nur der Rückweg war ein bisschen öde...
Orientierung: einfach, Wanderwege durchgehend markiert und ausgeschildert.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke. Bei mir kam ein eiskalter Fallwind über den Gletscher auf der anderen Seite des Jochs.
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Ich folge bei schönstem Wetter dem Weg Nr. 8 über grüne Wiesen Richtung Finailsee / Grawand. In der Ferne locken die frisch eingeschneiten Fineilköpfe. Eine erste Geländestufe bringt mich zur Finailalm, die ich nach einer Dreiviertelstunde erreiche. Erfreut stelle ich fest, dass ich fitter als bei den vergangenen Touren bin. Ob das am gestrigen Ruhetag liegt, oder daran, dass es heute nicht so heiss ist, vermag ich nicht zu sagen.
Die nächste Geländestufe führt mich zu einem Absatz mit einer kleinen Hütte. Anschliessend erklimme ich eine weitere Geländestufe und erreiche den schön gelegenen Finailsee. Ein eiskalter Wind, der über den Gletscher auf der anderen Seite des Finailjochs kommt, weht und verleitet mich dazu, alles anzuziehen, was ich mithabe. Handschuhe habe ich leider nicht dabei, ich habe sogar vergessen, sie in den Urlaub mitzunehmen.
Nach einer längeren Rast gehe ich weiter. Erst geht es rechts vom See einen Rücken empor und dann wird ein Talkessel gequert. Durch ein Felsgewirr erfolgt der steile Anstieg in Richtung Finailjoch. Etwas oberhalb des Jochs zweigt vom markierten Weg zur Grawand – in einer Kehre mit vielen Blitzableitern – eine deutlich sichtbare Spur Richtung Finailjoch ab, der ich folge. Ich habe zwar gewusst, dass auf der anderen Seite des Jochs ein Gletscherskigebiet liegt, bin aber dann doch erschrocken, da die Bergstation eines Skilifts in unmittelbarer Nähe des Jochs liegt. Drei Stunden bin ich bisher unterwegs.
Wo geht es jetzt zu den Fineilköpfen? Gemäss Maurizio Marchel muss man "50 m" über den Gletscher absteigen, er meint wohl Höhenmeter. Der Gletscher ist nicht aper, das gestrige Unwetter hat viel Neuschnee in dieser Lage gebracht. Daher verzichte ich darauf, meine Steigeisen anzulegen. Ich klettere über grobes Blockwerk etwas hinunter. Viele Felsen sind aber vereist. Die "wenig ausgeprägte Steigspur" und die "einigen Steinmännchen" sind mir zu vage, zumal ich aus meiner Perspektive auch das "gegen Westen hin offene Tal" nicht erkennen kann. Ich habe keine Lust im Neuschnee Neuland zu erkunden, gebe die Suche nach den Fineilköpfen auf und kehre zum Finailjoch zurück.
Ab hier führt der Weg auf einem meist breiten Grat, teilweise über Felsen, teilweise über mehr oder weniger grosses Blockwerk auf den Gipfelaufbau der Grawand zu. Zuletzt geht es steil und schmal empor. Damit die, die es bis hierher geschafft haben, nicht umkehren müssen, sind ein paar Sicherungen angebracht. Der Einstieg in den Gipfelaufbau ist jedoch leicht ausgesetzt.
Schliesslich erreiche ich den Gipfel (knapp vier Stunden ohne die Erkundungszeit am Joch, 55 Minuten ab Joch), der natürlich etwas speziell ist. Von der nahen Bergstation ist es für die Tagestouristen keine Mühe, diesen 3000er zu besteigen. Mittlerweile führt sogar eine Eisentreppe von der Bergstation bis zum Gipfel. Um etwas vom ursprüngliche Bergfeeling zu bewahren, hat die Treppe eine Aussparung bei der man ein kurzes Stück dem alten versicherten Anstieg folgen kann.
Für mich ist der Weg das Ziel. Ich halte mich daher an der Bergstation nicht lange auf, sondern schaue, dass ich die nächste Talfahrt nach Kurzras erwische. Der Bus fährt kurz vor Ankunft der Kabine im Tal los. Der nächste fährt erst in einer Stunde und ich müsste noch die 250 Höhenmeter von der Haltestelle bis zum Parkplatz raufstapfen.
Ich entschliesse mich daher, den Wanderweg 7 zum Ausgangspunkt zurück zunehmen. Die ersten 500 Meter geht es auf der Hauptstrasse entlang, bevor ein Wegweiser nach links auf Kuhweiden zeigt. Nach einer Weile gabelt sich der Weg. Ich nehme den oberen, der jetzt in einen Lärchenwald führt. In stetem Auf und Ab geht es am Hang entlang Richtung Finailhof. Der Weg ist nicht besonders reizvoll und ich bin froh, als ich nach 1:20 Stunden wieder mein Auto erreiche.
Es war eine tolle, abwechslungsreiche Tour mit Ausblicken auf zahlreiche Berge. Nur der Rückweg war ein bisschen öde...
Orientierung: einfach, Wanderwege durchgehend markiert und ausgeschildert.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke. Bei mir kam ein eiskalter Fallwind über den Gletscher auf der anderen Seite des Jochs.
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Tourengänger:
Uli_CH

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