"Südtiroler Sonntagsausflug" auf die Weißkugel (3739m)


Publiziert von simba , 26. April 2015 um 13:36.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:19 April 2015
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A   A-T 
Aufstieg: 1070 m
Abstieg: 2090 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Kurzras mit den Sesselliften Roter Kofel und Teufelsegg. Fahren ab Ostern wochenends bereits ab 8:00 Uhr (unter der Woche ab 9:00 Uhr). Karten (für jeweils 6 EUR) direkt beim Liftpersonal lösen.

Dass wir bei Traumwetter und nach Neuschnee an einem Sonntag nicht allein auf der "Teufelsegg-Route" zur Weißkugel sein würden, hatten wir erwartet. Wie viele Begleiter wir haben würden, hatten wir allerdings etwas unterschätzt. Doch wir ließen uns davon nicht stören und genossen einen wunderbaren Tourentag.

Ab der Bergstation Teufelsegg geht es zunächst flach, zuoberst kurz steil in die Teufelseggscharte rechts des Teufelseggs. Der anfangs breite Grat in Richtung Teufelsegg ließ sich kurzzeitig noch mit Ski begehen, ehe er sich aufsteilt und zuspitzt und man besser zu Fuß unterwegs ist. Nach der Überschreitung des Teufelseggs noch ca. 50 Meter zu Fuß bergab, dann kann man nach Norden bzw. Nord-Westen ins Gletscherbecken des Hintereisferners querend hinabfahren. Den "Anseilplatz" am Gletscher erreicht man auf ca. 3060m.

Der weitere Anstieg zum Hintereisjoch war gut gespurt, bestens eingeschneit und daher angenehm zu gehen. Die Weite des Gletschers ist selbst bei einiger Gesellschaft anderer Tourengeher immer noch sehr beeindruckend. Das Hintereisjoch wird ganz auf der linken Seite erstiegen, um danach nach rechts in Richtung Matscher Wandl einzuschwenken. Der dortige Steilanstieg (ca. 60Hm > 35°) war auch mit Harscheisen wegen haltlosen, griesigen Neuschnees auf einem Harschdeckel recht unangenehm. Oberhalb flacht das Gelände wieder deutlich ab und man steuert in Richtung Nordwesten den Wintergipfel der Weißkugel an - eine breite Schneekuppe auf der auch mehr als 50 Tourengeher angenehm rasten können ;)

Am Gipfelgrat zum Hauptgipfel machte sich die Anzahl unserer Begleiter dann doch negativ bemerkbar. Die Kreuzungsmanöver am teils ausgesetzten Block- und Schneegrat waren etwas zeitaufwendig und verursachten einige Wartezeiten. Mit Pickel und Steigeisen (mE mehr als nur angenehm) ließ sich der Grat schnell und einfach begehen, dass es ohne solches Material auch - aber wohl mit deutlich weniger angenehmer Atmosphäre - geht, mussten einige "Stauerverursacher" aber natürlich beweisen.

Aufgrund eines Material-Defekts (der die weiteren Tourenpläne der kommenden Tage leider stark einschränkte) hatten wir im Aufstieg bereits viel Zeit verloren, weshalb wir in der Abfahrt auf die früh sonnenbeschienenen Varianten via Steinschlagjoch bzw. unterhalb der Quellspitze verzichteten und via Aufstiegsweg zurück nach Kurzras hinabfahren. Dies beinhaltete im oberen Teil eine recht ruppige Abfahrt (insbesondere über das völlige zerfurchte Matscher Wandl), dann 450 Hm angefeuchteten und oft noch unverspurten Pulver, einen 170Hm Gegenanstieg sowie die Tragepassage über Teufelsegg und abschließend ab dem Teufelsegg-Joch super Firn (und unten Nassschnee) bis, neben und zuletzt auf der Piste.

Schwierigkeiten:

Bis zum Wintergipfel: ZS- (nur wg. des Matscher Wandls)
Grat zum Hauptgipfel: WS- I (teilweise ausgesetzter Schneegrat mit kurzen Kletterstellen, Pickel und Steigeisen sehr angenehm)

Tourengänger: simba, Nala


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