Hochplatten gibt es viele, welche die schönste ist, kann ich nun auch nach meiner dritten Hochplatte nicht sagen. Jede hat seinen eigenen Reiz und die Chiemgauer Hochplatte muss sich sicherlich nicht verstecken. Trotz ihres bekannteren Nachbarn, der Kampenwand, ist die Hochplatte doch ein beliebtes Ziel. Kein Wunder, steht sie doch recht mittig zum Chiemsee und bietet so einen einzigartigen Chiemseeblick.
Mein ursprüngliches Ziel, die Hochplatte mit der Kampenwand zusammen zu machen, musste ich leider aufgeben, da auf dem Übergang zur Kampenwand noch arg viel Schnee lag und ich mich Ende April nicht mehr mit Schneefeldern rumärgern wollte. Eine genaue und gute Tourenbeschreibung findet man auf tourentipp
Nachdem ich mich oben am Gipfel recht lange mit einer Einheimischen unterhalten habe, machte ich auf ihr Anraten hin den direkten Abstieg nach Süden runter, der auf Tourentipp nur kurz als Alternative erwähnt wird. Der Weg ist allerdings in den meisten Karten nicht verzeichnet und man muss schauen, dass man ihn trotz gelegentlicher verblasster blauer Markierungen nicht verliert. Beim Abstieg passiert man dann zwei hohe Felsaufbauten, die man rechts umgehen oder direkt überschreiten kann. Die Überschreitung ist natürlich lohnender, wobei man den ersten Fels in leichter 1er Kletterei erklimmt und dann gut aufpassen muss. Der Weg auf der anderen Seite führt dann nämlich lediglich zu einem weiteren Felsen, den man über einen recht luftigen Grat erreicht (ebenfalls sehr lohned), allerdings führt der Weg in dieser Richtung nicht weiter. DER RICHTIGE WEG ZWEIGT MITTEN IN DER UMGEHUNG DES ERSTEN FELSAUFBAUS NACH UNTEN AB! Man geht also auf der Umgehung des ersten Felsens wieder zurück in die Richtung, an der man vor der Überschreitung des Felsens stand.
Den zweiten Felsaufbau kann man wieder rechts umgehen oder lohender überschreiten, diesmal ohne Orientierungsprobleme. Dafür kurz durch ungemütlichen dichten Wald direkt nach oben steigen und über einen schönen Grat Richtung Süden, wo man dann wieder auf den Pfad trifft. Dem Pfad nun problemlos nach unten folgen, gegen Ende darf man sich sogar in ein Tourenbuch eintragen.
Die obige weglose Route besser als Abstieg nutzen, da sie stellenweise sehr steil ist und man im Abstieg den teilweise sehr undeutlichen Wegverlauf besser im Blick hat.
Insgesamt eine wirklich schöne Tour, die durch die Alternativroute nochmal den richtigen Pfiff bekommen hat.
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