Gipfelchensammeln im Schatten des Schönleitenschrofens


Publiziert von Andy84 , 14. April 2015 um 15:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 7 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1240 m
Abstieg: 1240 m
Strecke:ca. 17km.
Kartennummer:AV BY6 Ammergebirge West - Hochplatte, Kreuzspitze

Zwischen dem Buchenberg und dem ersten größeren Gipfel, dem Schönleitenschrofen, erstreckt sich über viele Kilometer ein Waldgebiet mit feuchten und hochgelegenen Böden und wenig markanten Gipfeln wie Hennenkopf und Jagdberg. Letzterer lässt sich durch Wald pfadlos aus dem Sattel zwischen ihm und dem Zwirnkopf besteigen.        (Auszug AVF)

Das über diese kleinen Gipfelchen etwas im AVF steht war für mich doch ein wenig überraschend. Bei einem Blick auf die aktuelle AV-Karte Ammergebirge West entdeckt man noch einige weitere kleine Gipfelchen. Diese in eine einigermaßen sinnvolle Runde einzubauen war das Ziel der heutigen Tour.
Vom unteren Parkplatz der Drehhütte geht es auf dem Fahrweg in Richtung des vorderen Mühlberger Älpeles. Von diesem zweigt man nach gut 10 Minuten nach links auf einen weiteren Fahrweg ab, der ins Himmelreich führt. Es folgen nun mehrere Abzweigungen von denen man immer die rechte Variante wählt um möglichst hoch auf dem Westkamm des Jagdbergs zu gelangen. Ab ca. 1050Hm kommen auch die Schneeschuhe zum Einsatz, es geht nun ans Spuren. Etwa ab 1220Hm haben nun die Fahrwege ein Ende und es gilt sich durch den dichten Wald eine eigene Spur zu suchen. Der Jagdberg ist aber dann schnell erreicht, dieser ist komplett bewaldet, bietet aber ein paar nette Durchblicke hinüber zum Schönleitenschrofen. Eine Gipfelmarkierung oder dergleichen kann ich jedoch nicht finden.
Nach ein paar Fotos geht es direkt weiter steil nach Westen hinunter, wo man nach kurzer Zeit auf den Fahrweg trifft.Dieser wird einfach gequert und durch den Wald hindurch geht es auf die große Lichtung am Roßbach, an dessen Ende eine Jagdhütte steht. An dieser vorbei und weiter nach Südosten auf einen weiteren Fahrweg, dem man nun nach Norden an die Hennenköpfe heran folgt. Der Hauptgipfel der Hennenköpfe wird zunächst westlich umgangen, nach der Überquerung einer Brücke steige ich dann weglos nach Osten zum Nordgipfel auf. Auf den letzten Metern zum höchsten Punkt hat man schöne Blicke hinüber zum Kamm der Hohen Bleick.
Der eigentliche Gipfel liegt mitten im Gestrüpp und ist sogar noch mit einem Wildschutzzaun abgesperrt. So geht es nun weiter nach Süden, von der kleinen Scharte zwischen den beiden Hennenköpfen bietet sich einem ein toller Blick nach Osten auf die nördlichen Ammergauer Gipfel,wobei sich besonders der Schwarzenkopf und der Firstberg vonihrer besten Seite zeigen.
Auf den Hauptgipfel der Hennenköpfe geht es gemütlich im tiefen Schnee dahin, am Gipfel findet sich eine einfache Markierung. Es geht direkt weiter nach Süden den teils steilen Kamm hinunter, wo man an einer Abzweigung mit einem kleinen Kreuz wieder auf den Fahrweg von zuvor trifft. Da dieser einen großen Bogen um den Sperenmösel macht gehe ich auf direktem Weg nach Süden durch diese im Sommer wahrscheinlich nette Moorlandschaft und treffe dort wieder auf den Weg, der nun hinüber zum Zwirnkopf leitet. Nach einem kleinen Bachlauf biege ich vom Weg nach Westen ab und steige durch kniehohen Pulverschnee zum Zwirnkopf auf. Dieser ist komplett unscheinbar und eigentlich nur eine Gratschulter des Weißen Rißkopfs. Vom Zwirnkopf geht es nun direkt durch den steilen Wald nach Westen hinunter zum Fahrweg hinauf zum vorderen Mühlberger Älpele. Der Weg führt westlich unter dem Weißen Rißkopf hindurch, da ich auf diesen allerdings auch noch steigen will zweige ich in einer Kurve auf ca. 1385m vom Weg ab und folge einer steilen Rinne nach Westen. Hier gilt es ein wenig aufzupassen da die Lawinenstufe heute bei 3 liegt und sich hier schon ein bisschen was bewegt hat. Es geht trotzdem am Rand der Rinne recht schnell nach oben, dreht man sich dabei um hat man tolle Ausblicke auf die Berge östlich des Branderschrofens.
Zum höchsten Punkt des weißen Rißkopfs geht es noch ein kleines Stück durch den Wald. Ein kurzes Stück weiter hat man dann schöne Blicke nach Norden auf den Jagdberg und das Alpenvorland.
Auf dem gleichen Weg geht es wieder hinunter zum Fahrweg, die Rinne ist im Abstieg doch besser gehbar wie angenommen.
Auf dem Fahrweg geht es nun zur wunderbar gelegenen vorderen Mühlberger Älpele. Hier gönne ich mir nun in der Sonne eine ausgiebige Pause. Meinen Plan noch zum Rossgern aufzusteigen verwerfe ich, es war doch schon etwas anstrengend durch den tiefen Pulverschnee. Aber wenigstens den Buchenbichel nehme ich mir noch vor, dieser ist von der Hütte aus nach gut 15 Minuten erreicht. Auf gleichem Weg zurück zur Hütte, die Sachen wieder zusammengepackt und auf dem Pfad hinüber zur Drehhütte. Dabei noch einen kleinen Abstecher auf den Pechkopf, der vom Weg innerhalb von einer Minute aus erreicht ist. Der kleine Abstecher lohnt sich, bietet er doch tolle Ausblicke auf den Franziskaner. Die Drehhütte ist auch schnell erreicht, da ich aber leider meinen Geldbeutel im Auto gelassen habe muss ich auf ein isotonischer Sportgetränk verzichten und mache mich gleich an den Rückweg zum Parkplatz. Die Schneeschuhe kommen wieder an den Rucksack und es geht zügig hinunter. Am kleinen Buchenbichel weiche ich vom Weg ab und steige danach direkt durch den Wald und die freien Flächen zu meinem Aufstiegsweg ab und folge diesem zum Auto.


Zeiten und Schwierigkeiten:

Parkplatz - Jagdberg                               60 min, T1, WT2
Jagdberg - Hennenkopf Nordgipfel         45 min, WT3 (Abstieg Jagdkopf und Aufstieg Nordgipfel),  Rest WT2

Nordgipfel - Hauptgipfel                          10 min, WT2
Hauptgipfel - Zwirnkopf                            40 min, WT3 (Abstieg Hauptgipfel und Aufstieg Zwirnkopf), Rest WT2

Zwirnkopf - Weißer Rißkopf                      30 min, WT3, Fahrweg WT1
Weißer Rißkopf - Mühlberger Älpele     10 min, WT3, Fahrweg WT1
Mühlberger Älpele - Buchenbichel         15 min, WT3
Buchenbichel - Pechkopf                        10 min, WT3
Pechkopf - Drehhütte                              10 min, WT3
Drehhütte - Parkplatz                              25 min, T1, Abstieg vom kleinen Buchenbichel T3


Fazit:

Eine Runde speziell für Gipfelsammler. Keiner der beschriebenen Gipfel lohnt sich wirklich für eine eigene Besteigung bzw. hat keiner den Anspruch zwingend bestiegen zu werden. Trotzdem war es eine nette Runde auf der ich niemanden getroffen hab, es hat allerdings die Tage zuvor deutlich mehr geschneit wie erwartet, wodurch die Runde ein sehr gutes Schneeschuhtraining war. Obwohl es viel durch den Wald hindurch geht bieten sich einem immer wieder sehr schöne Ausblicke welche die Tour deutlich aufwerten.

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (2)


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klemi74 hat gesagt:
Gesendet am 14. April 2015 um 20:38
Hi Andy,

der Jagdberg bekommt zumindest von mir auch noch irgendwann Besuch... Der Herr Seibert hats ja nicht lassen können, ihm im AVF aufzuführen. Und da ich alle dort beschriebenen Ammergauer Gipfel machen will, muss ich halt mal weniger gutes Wetter abwarten.

Karsten

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. April 2015 um 21:42
Hey Karsten,
da haben wir ja das gleiche Ziel.
Wenn den Jagdberg besuchst wirst dir wenigstens sicher sein das du unterwegs niemanden triffst ;-)

VG Andy


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