Franziskaner (1620 m) & Co - ruhige Gipfel im Schatten des Branderschrofen


Publiziert von Nic , 23. September 2016 um 19:45.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Drehalpe
Kartennummer:Kompass Nr.4

Die Gipfel östlich des Branderschrofen erhalten vergleichsweise selten Besuch. Ein wenig verwunderlich ist das schon, handelt es sich doch um durchaus lohnende Ziele. Besonders hervorzuheben ist dabei der Franziskaner mit seinem formschönen Gipfelaufbau, der bereits bei der Anfahrt ins Auge sticht. Der benachbarte Rossgern ist hingegen eher was für ausgesprochene Gipfelsammler oder Freunde wegloser Bruch- und Latschenkletterei. Zumindest am wohl äußerst selten begangenen Westgrat kommt kaum Freude auf. Wem diese beiden durchaus alpinen Abstecher nicht behagen, wird allerdings auch mit dem  Schönleitenschrofen als eigenständiges Ziel einen erfüllenden Bergtag erleben und mit wunderschönen Ausblicken belohnt.

Die Runde wurde bereits mehrfach beschrieben und ist daher schnell erzählt:

Vom kostenfreien Parkplatz der Drehalpe gelangt man zunächst über eine Forststraße, später auf einem Steiglein, hinauf zur bewirtschafteten Rohrkopfhütte. Nun teils weglos, teils auf Pfadspuren, ins sogenannte Grüble und weiter zum ersten Gipfel Tages, dem Latschenschrofen.

Nach kurzer Pause, folgt nach dem durchqueren einer Senke mit dem Anstieg zum Franziskaner das alpinistische Highlight der Tour. In hübscher, teils luftiger Kletterei, erreicht man relativ schnell den höchsten Punkt mit Kreuz und GB. Da Lisa unten auf mich wartet, steige ich nach wenigen Minuten wieder vorsichtig hinab und wir machen uns nun wieder gemeinsam auf den Weg zum eher unbedeutenden Rossgern.

Der kurze aber in unteren Bereich recht mühsame Westgrat darf getrost als unlohnend bezeichnet werden. Einzig ein paar kurze Kletterstellen im oberen Bereich entschädigen etwas für den Latschenkampf im Zustieg. Am höchsten Punkt sind ausser einem kleinen Steinhaufen keine Spuren menschlicher Betätigung zu finden.

Zurück am Hauptweg, folgen wir den Markierungen im auf und ab hinüber zum Schönleitenschrofen, dem letzten Gipfel des heutigen Tages und zugleich höchsten Punkt der Tour. Leider nimmt die Bewölkung zu und die Gipfelpause fällt dementsprechend kurz aus. Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem Anstiegsweg zurück in einen kleinen Sattel und anschließend etwas ruppig hinunter zum Vorderen Mühlberger Älpele. Zuletzt erreichen wir den Beschilderungen folgend, über die Drehalpe und eine etwas monotone Forststraße, wieder unseren Ausgangspunkt am Parkplatz.

Schwierigkeiten:

Latschenschrofen T2
Franziskaner T4 II
Rossgern über Westgrat T3+ I
Schönleitenschrofen T3

Fazit:


Aussichtsreiche und ruhige Rundtour über vier mehr oder weniger bekannte Gipfel. Absolut empfehlenswert!

Tourengänger: Nic, Lisa_


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Kommentare (3)


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Kommunist hat gesagt:
Gesendet am 23. September 2016 um 21:14
Den Rossgern Westgrat als "unlohnend" zu bezeichnen, das fasse ich doch glatt als infame Beleidigung auf.

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. September 2016 um 23:00
Beleidigung? Das musst aber jetzt schon näher erläutern. ;-)

Fand den unteren Bereich eher nervig als lohnend. Denke das Andy's Variante über die Rinne empfehlenswerter ist. Vergleichbare Grate wie etwa der Roßstein Westgrat in den Bayr. Voralpen haben mir besser gefallen.

Gruß Nico

Guatzle hat gesagt:
Gesendet am 5. Oktober 2016 um 20:25
Hallo Nico,
eigentlich hab ich heut früh was dazu geschrieben, aber iwie wollte es nicht funktionieren.
Also ich stimme dir zu. Auch mich das Latschengewühle auf den Westgrat ziemlich genervt, so dass ich wieder abgestiegen bin, nicht ohne von unten bis oben gelb gepudert worden zu sein. War zur Blütezeit der Latschen dort unterwegs. Die Beschreibung der Rinne hab ich leider nicht mitgenommen.
Aber durch den Aufstieg über den Gelbe-Wand-Steig auf den Tegelberg/Branderschrofen und dem direkten Abstieg über den Nord"grat" auf den Latschenschrofen hatte ich schon ein Highlight an diesem Tag. Auf dem Rückweg über den monotonen Forstweg hab ich mich noch köstlich über das Schild "Achtung: Alpine Gefahren" oder so ähnlich amüsiert.
Grüße
Guatzle


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