Von Walenstadt nach Weesen

Trotz Neuschnee verspürte ich heute wenig Lust auf eine Skitour, was auch an der Lawinensituation lag. So kramte ich eine alte Wanderpendenz hervor, die Walensee-Riviera von Walenstadt nach Weesen. Alles was es hier zu fürchten gilt, sind überfüllte Spazierwege und Beizen zwischen Quinten und Betlis. Für den Durchschnittswandererer dürften die 22km bei 900Hm an der oberen Grenze liegen, aber dank mehreren Schiffsstationen lassen sich wunderbar auch Teilstücke begehen.

Wasser in den Walensee zu leeren wäre genauso überflüssig wie ein detaillierter Routenbeschrieb. So lapidar es klingen mag, man folgt einfach den Schildern Richtung Weesen (bzw. Walenstadt). Varianten und Abzweiger sind ohnehin kaum vorhanden. Nur so viel: Der kurze Umweg zu den Seerenbachfällen (signalisiert, knapp 10min) ist unbedingt empfehlenswert.

Ein Start in Walenstadt hat den Vorteil, dass man den Hauptaufstieg (400Hm) gleich zu Beginn absolviert. Und dass man bis Quinten relativ einsam dahinwandelt. Dann hingegen geht's richtig los, das Teilstück von Betlis nach Quinten steht in der Gunst der Ausflügler ganz oben. Beinahe im Minutentakt kreuze ich entgegenkommende Spaziergänger. Mässig begeistert bin ich auch vom abschliessenden Asphalt-Gwaggel nach Weesen. Wem das zu mühsam ist, besteigt besser das Schiff in Betlis. Oder man nimmt nochmals 200Hm in Kauf und steigt zur Busstation im Lehni-Rank hoch.

Fazit: Alles in allem eine lohnende Wanderung, dank der geschützten Südlage zu Füssen der Churfirsten geradezu für die Nebensaison prädestiniert. Im Hochsommer laden zahlreiche Plätzchen zum Baden, Grillieren und Zelten ein, wenn man denn die Hitze nicht scheut. Das ganze Aufheben, welches um diese Tour gemacht wird, scheint mir hingegen übertrieben.