Per un caffè in Italia - Über den Monte San Giorgio


Publiziert von Frankman , 2. April 2015 um 14:27.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum:31 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Lago Ceresio   I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1370 m
Abstieg: 1370 m
Strecke:Capolago - Monte San Giorgio - Porto Ceresio - Alpe di Brusino - Capolago
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB ICN Lugano, TILO nach Capolago-Riva San Vitale
Kartennummer:286 T Malcantone, Medrisiotto

Per un caffè in Italia – Über den Monte San Giorgio -
   
Während über Mitteleuropa Tief “Niklas” fegt, lockt bei Nordföhn ein prachtvoller Tag im Mendrisiotto, dem südlichsten Zipfel der Schweiz. Nicht gerade ums Eck, aber mit Freude am Bahnfahren allemal ein lohnenswertes Ziel. Nach vielen Wochen der Tristesse des Winters startet endlich der Frühling, vielleicht sogar der erste Sommertag 2015. Ziel der ersten Tessin-Tour 2015 wird der Monte San Giorgio am Luganer See.
„Der Monte San Giorgio liegt am Fuss der Südalpen, zwischen dem Kanton Tessin (Schweiz) und der Region des Monte Pravello und Monte Orsa in der Provinz Varese (Italien). Umgeben von den zwei südlichen Armen des Luganersees erreicht der Berg seine maximale Höhe von 1097 m auf Schweizer Seite. Der Monte San Giorgio gehört zu den weltweit wichtigsten Lagerstätten von Meeresfossilien aus der mittleren Trias (vor 247–235 Millionen Jahren).“  vgl: www.montesangiorgio.org
Den geologischen Kontext beschreibt sehr schön die Homepage der Fondazione del Monte San Giorgio.
Mit ICN und Tilo nach Capolago / Riva San Vitale und um 9.18 Uhr beginnt der Tag. Einen schönen Überblick geben die beiden Youtube-Clips www.youtube.com/watch?v=1I83lSzym5k und www.youtube.com/watch?v=GkMWMDqj-eU .
Vom Bahnhof Capolago aus geht es über die Schienen der Monte Generoso- Zahnradbahn (geschlossen bis 2016). Vorbei an der Lokremise folgt der beschilderte Wanderweg zuerst 10 Minuten der Straße entlang zur Hauptkreuzung in Riva San Vitale. Leider ermöglicht nur eine kleine Stelle des Lido publico den Zugang zum Wasser.
In Riva teilen sich die Wege zum Monte San Giorgio auf nordöstlicher oder südlicher Route. Die kürzeste Variante ist mit 2h 20min ausgeschildert und führt über Pozzo auf den Gipfel. Nach wenigen Metern unter den Arkaden des Rathauses entlang verlässt man die Hauptstraße und geht über die Via Santa Croce bis zur Basilika gleichen Namens. Vom 1. April – 31. Oktober hat die Kirche geöffnet. Und wenn da 1. April steht, dann ist am 31 März halt noch zu! Basta! Unmittelbar hinter der Kirche beginnt der Anstieg. Erst über die asphaltierte Via San Giorgio, danach auf Betonelementen steil durch die Gärten bis zum Wasserhochbehälter. Danach folgt der Pfad einige Höhenmeter dem Bachbett, bevor er rechts zur Nordostflanke des Monte San Giorgio abknickt. Recht steil und in sehr unregelmäßigen Trittabständen führt der Weg durch den Eichen- und Kastanienwald. An manchen Stellen darf man auch die Hand zur Hilfe nehmen.  Primeln und massenhaft junger Bärlauch sind die Begleiter auf diesem Steilstück. Nach etwa einer Stunde zweigt der Gipfelweg über Pozzo vom Weg zur Alpe di Brusino ab. Auch jetzt ist der Weg für eine T2 Tour ziemlich steil und lockerer Untergrund verlangt Trittsicherheit. Nach einem kurzen Flachstück hinter der Kreuzung Pozzo folgt in steilen Serpentinen der Aufschwung zur Krete, die dann bei fantastischer Aussicht zum Gipfel führt.
Bei klarer Sicht liegt einem hier Milano und die Poebene zu Füßen und der Alpenbogen zieht sich von den Walliser 4000ern über die Cottischen Alpen bis hin zum Apennin nach Ligurien. Majestätisch grüßt im Westen der Monte Viso (Monviso). Schon oft habe ich im Dunst im Piemont und in der oberen Poebene vergebens den markanten Gipfel gesucht und ihn schon als Monte NonViso verunglimpft.
Problemlos könnte man jetzt den Rest des Tages auf dem Gipfel des Monte San Giorgio verbringen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Eine fantastische Aussicht relativiert die anstrengenden Meter des Aufstiegs. Wäre zur selben Zeit nicht auch noch eine lärmende Schulklasse mit aufgeregten Lehrerinnen auf dem Gipfel, dann …. .
Für einen Espresso am Lungolago in Porto Ceresio beginnt jetzt der Abstieg in Richtung Italien über den P. 902 und Serpiano. Mit ordentlichem Tempo sollte das in 1h 30min zu machen sein. Immerhin geht es 800m runter. Am Kurhaus Serpiano ist dann etwas versteckt auch zum ersten Mal Porto Ceresio und Ca`del Monte angeschrieben, leider ohne Zeitangabe. Unterhalb der Panoramaterrasse verläuft der Wanderweg Richtung Staatsgrenze. Direkt am Grenzstein lädt ein Rastplatz zum ersten Halt in Italien. Kurz noch am Bildstock vorbei, kommen auch schon die Häuser von Ca` del Monte in Sicht. In der Dorfmitte abwärts scharf links halten, am Brunnenhaus vorbei und der Ort ist auch schon passiert. Etwa 100m nach der Brücke am Ortsende zweigt eine alte gepflasterte Straße nach Porto Ceresio ab. Die Zeitangabe mit 30 Minuten auf dem handbemalten Schild ist reichlich bemessen. Auf dieser alten Mulattiera kommt man schnell dem Wasser näher. Und dann endlich der Lungolago. Hmmm, Bella Italia! Und jetzt den besagten Caffè. Oder ein Bier? Oder beides? Nach dem Gipfelpanorama ist dies der zweite Ort des Tages den man sich einprägen muss, um im grauen Arbeitsalltag unter der Woche die Stimmung etwas aufzuhellen. All zu viel „dolche fare niente“ geht leider nicht, denn die nächste Etappe beginnt mit dem steilen, gepflasterten Weg wieder hinauf nach Ca` del Monte. Nach einer knappen Stunde heißt es dann „Arrivederci Italia!“ Vom Kurhaus Serpiano verläuft der Weg bis zur Alpe di Brusino nahezu horizontal. So lange das Laub noch nicht sprießt, bieten sich vom Weg viele nette Blicke auf Morcote und den Monte San Salvatore. Direkt am Grotto der Alpe di Brusino (674m) steigt der Weg nochmals an und führt dann langsam an Höhe gewinnend bis zum Übergang auf die Nordostflanke. Der Abstieg bis Riva San Vitale erfordert nochmals ganz ordentliche Konzentration, da sich wiederum kaum zwei gleichmäßige Tritte aneinanderreihen. Nach annähernd 8 Stunden werden jetzt die Knie und Oberschenkel nochmals richtig beansprucht. Die letzten 30 Minuten verläuft der Weg entsprechend der Anfangsbeschreibung. Jetzt werden auch die steilen Betonelemente und der Asphalt auf der steilen Via San Giorgio spürbar. Die schnurgerade Straße zum Bahnhof in Capolago ist zur Feierabendzeit stark befahren und wirkt nach den Stunden auf dem Berg und im Wald recht hektisch. TILO bringt den befriedigten Tagesausflügler dann wieder nach Lugano, von wo aus der EXPO2015-Eurocity aus Milano die Heimreise übernimmt. Beim Verlassen des Gotthards in Göschenen schüttet es und in den Nachrichten kommen die Schadensmeldungen vom Tief „Niklas“.

Tourengänger: Frankman


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