Gambarogno TI – Alpwirtschaft: Die Monti hoch über dem Lago Maggiore


Publiziert von Seeger , 30. März 2015 um 23:40.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:29 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Gambarogno 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 716 m
Abstieg: 1266 m
Strecke:11.6km: Bivio Piazzogna Busstation Pt. 769 – Monti di Piazzogna 778m – Monti di Vairano 807m – Monti di Gerra 820m – Monti di Sant Abbondio 800m – Monti di Caviano 695m – Caviano 274m – Sant Abbondio 331m – Ranzo 212m, Busstation
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus ab San Nazzaro Posta (Linie Indemini) nach Bivio Piazzogna
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus in Ranzo (Linie Dirinella-Cadenazzo)
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Favini, Magadino Restaurants in Caviano (Mi Ruhetag) und Sant Abbondio (Di Ruhetag, ebenfalls Zimmer)
Kartennummer:1332 Brissago

Vom Lago Maggiore bis zum höchsten Punkt der Bergkette, welche parallel zum See verläuft, sind es mehr wie 1500 Höhenmeter. Auf eine Distanz von 3000m ergibt dies eine Steigung von über 50%! Und dennoch wurden diese Hänge und Plateaus zwischen den tiefeingeschnittenen Gräben bewirtschaftet und noch heute werden einige wenige Gebiete mit Vieh bestossen oder mindestens unterhalten. Die Monti waren auf gepflasterten Saumwegen von den Dörfern quasi in Falllinie erreichbar. Jedem Dorf sein Monti! Ab Ende 19. Jahrhundert wurden einige Monti mit Fahrstrassen oder/und Material-Transportbahnen erschlossen. Horizontal sind die Monti verbunden, Monti di Vira ausgenommen: Das Valle di Vira war da einfach unüberwindbar.
Unsere Wanderung beginnt an der Strasse auf Alpe di Neggia, der  Bivio Piazzogna Busstation Pt. 769. Schön bequem, haben wir doch den Aufstieg im Bus erlebt. Auf der Teerstrasse spazieren wir nach Monti di Piazzogna 778m. Omnipräsent ist der Lago Maggiore unter uns und die verschneite Bergkette, welche sich auf der Gegenseite über ihn aufbäumt. Von Zeit zu Zeit ist auch der Monte Gamborogno über uns sichtbar. Die Zufahrt ermöglichte hier einen Aufschwung mit neuen Einfamilien-/Ferienhäuser. Im Sommer einfache Wirtschaft.
Weiter auf der Teerstrasse nach Monti di Vairano 807m. Gut imstande sind hier die Gärten und Häuser. Das ganze Jahr bewohnt. Ende Teerstrasse.
Nun beginnt eine Querung im Wald durch den Cedulla-Graben. Der teils schmale Weg ist sehr gut unterhalten und führt durch das Gewirr von Runsen über Töbel und Abgründen. Eine grosse Metallbrücke ermöglicht das Passieren hoch über dem Fluss. Wir erreichen die Zufahrtsstrasse von Monti di Gerra 820m, queren diese und folgen den rot/weissen Markierungen geradeaus. Hübsche originale Steinhäuser mit gepflegten Gärten. Ganzjährig bewohnt.
Immer schön geradeaus erreichen wir den Verbindungsweg nach Monti di Sant Abbondio 800m. Im  Wald schlängelt sich dieser horizontal bis zum Fluss des Valle di Gerra. Nun in Kehren steil auf eine Rippe und hinten wieder hinunter zum nächsten Graben; Achterbahn, die natürlichen Hindernisse umgehend. Wieder ansteigend durch ehemaliges Kulturland und zum gepflasterten Alpweg nach Tempelina. Nun gut beschildert hinunter zu den Häusern von Monti di Sant Abbondio, welche beinahe auf einer Linie oberhalb der Wiese sich an den Wald anlehnen. Sporadisch bewohnt, doch super unterhalten. Brunnen mit gutem Wasser. Hier verzehren wir unser Menü 1, zum Dessert Madelaines. Wärmende Frühlingssonne und super Aussicht auf den See und den verschneiten Gridone.
Nach der ausgedehnten Mittagspause steigen wir wieder bis oberhalb der Häuser und wählen den Weg nach rechts hoch: Monti di Caviano 695m. Immer durch den Wald treten wir nach der erreichten Rippe ins Valle di Sant Abbondio ein. Der Fluss wird über eine massive Holzbrücke gequert. Auf der Gegenseite geht’s kurz steil hinauf und anschliessend eben aus zum nächsten Graben des Valle di Nio. Jetzt erreichen wir von oben das schöne und grösste Dorf der Monti di Gambarogno mit einer grossen Landwirtschaft (Cento Campi = 100 Felder auf mit Trockensteinmauern gestützten Terrassen). Speziell zu erwähnen sind die Material-Transportbahn und die alten, ehemals strohbedeckten (Roggenstroh!) Häuser. Es ist überliefert, dass die Nähe der Italienischen Grenze in gewissen Zeiten von Wichtigkeit war.
Auf der alten gepflasterten Saumstrasse marschieren wir vorsichtig steil hinunter. Die Pflastersteine können bei Regen und Nässe gefährlich sein. Vor allem im Abstieg. So erreichen wir langsam aber sicher Caviano 274m und geniessen auf der Aussichtsterrasse die Gastfreundschaft.
Zum Abschluss wählen wir den alten Weg hinüber nach Sant Abbondio 331m. Von dort hinunter zu Ranzo 212m, Busstation.
Der 2. Tag Gambarogno geht zu Ende.
Morgen waten wir im Schnee. Willst Du wissen wie sich das anfühlt, von der Alpe di Neggio über Umwege nach Indemini zu gelangen?
Ich weiss – Du bist auch dabei!

Drei Tage Gambarogno:
Natur: Bolle und Parco Botanico
Alpwirtschaft: Die Monti hoch über dem Lago Maggiore
Der Berg: Vom Passo di Neggia über den Monte Gambarogno 

 
 
  

Tourengänger: Seeger
Communities: Ticino Selvaggio


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