Von Monti di Gerra nach Monti di Vairano und Sass da Grüm

Von meinem Domizil aus ist Sass da Grüm das zu Fuss am schnellsten erreichbare Restaurant. Ich benötige jeweils knapp 1 1/2 für diesen Weg respektive 3 Stunden hin und zurück.
In Monti di Gerra ab Parkplatz und Fahrverbot wahlweise der geteerten Strasse entlang bis P. 840. Dieser Punkt befindet sich in einer scharfen Rechtskurve und ist mit einem Pfahl markiert welcher mit den rot-weiss-roten Wanderwegfarben bemalt ist. Wäre dieser hier nicht angebracht würde man den unscheinbaren Pfad welcher links in den Wald biegt mit ziemlicher Sicherheit verpassen. Die andere Variante ist vom Parkplatz unten auf einem Pfad Richtung Monti di Gerra Piazze zu gehen und dort weiter durch den Wald hochzusteigen bis man auf der geteerten Strasse ankommt. Auf dieser links abwärts gehen bis zu der vorher genannten scharfen Kurve und dann rechts auf den Pfad welcher in den Wald führt einbiegen.

Der Charakter dieses Weges ist wild. In etwa Höhe haltend quert man den Dschungel von Gambarogno. Teilweise geht es einige Meter abwärts und mit Gegensteigung wieder hoch. Dieser Weg bietet spektakuläre Tiefblicke auf den Lago Maggiore, Locarno, Ascona und Tenero. Bei einem imposanten Wasserfall überquert man die Schlucht über eine Metallbrücke. Anschliessend folgt noch eine kleine Hängebrücke. Teilweise sind Treppen installiert. Zwischendurch muss man kurze Passagen über Felsen gehen. Der Weg ist technisch einfach aber stellenweise exponiert. An diesen Stellen können Fehltritte verherende Folgen haben.

Ist Monti di Vairano einmal erreicht läuft man ein Stück der geteerten Strasse entlang bis ein Wegweiser links (bergabwärts) zeigt. Zusätzlich ist ein Schild angebracht welches darauf hinweist, dass bis zum Hotel Sass da Grüm mit einer Zeit von 20 bis 30 Minuten gerechnet werden muss.

Sass da Grüm ist ein sogenannter Kraftort. Ich spüre zwar nichts von dieser Kraft und habe das Gefühl, dass es in der Gegend Gambarogno noch ganze andere Orte oder Stellen hat welche man als Kraftorte bezeichnen könnte. Jedenfalls ist hier überwiegend spirituell-esoterisches Klientel anzutreffen. Viele von ihnen bewegen sich im meditativen Schleichgang auf Wolke Sieben. Unter den Armen tragen sie ihre Yogamatten. Es gibt hier auch einen Yoga-Parcours.

Das Restaurant bietet ausschliesslich vegetarische Küche an. Vergiss es also hier ein Steak oder ein Schnitzel verspeisen zu können. Dafür haben sie einen genial feinen Schokoladenkuchen und der Cappucino ist auch einwandfrei. Diese Süssspeise lockt mich, neben dem freundlichen Personal, immer wieder mal hier hin.
Wenn ich jeweils meinen Cappucino mit Kuchen genüsslich verspeist habe, zwei Zigarretten geraucht und über Hermann Hesse oder Andere und Anderes meditiert habe mache ich micht wieder an den Aufstieg nach Monti di Vairano, biege oben auf der geteerten Strasse rechts ab Richtung Wald und auf der gleichen Strecke durch den Dschungel von Gambarogno zurück nach Monti di Gerra.