Schratteflue Hengst - ein Jubiläum
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Bei der Suche nach einem Stück Fellwachs kommen plötzlich alte Seehundfelle zum Vorschein. Erinnerungen werden wach an meine erste richtige Skitour. Ziemlich genau 60 Jahre sind es her. Mit meinem Vater stieg ich von der Hirsegg auf den Schratteflue-Hengst.
Für die damalige Zeit war ich ganz ordentlich ausgerüstet. An meinen schmalen und langen Holzskiern waren Stahlkanten aufgeschraubt, die Kandaharbindung war für den Aufstieg und die Abfahrt ideal. Das Prunkstück waren jedoch die Felle, die man mit Riemchen am Ski befestigte, und die sich besonders in Traversen gelegentlich lösten. Die weichen Lederskischuhe trug ich im Sommer auch auf Bergwanderungen.
Von der Hirsegg stiegen wir über die Stächelegg hinauf, liessen nach damaligem Brauch die Schlundhütte rechts liegen und folgten dem Sommerweg zur Oberen Ruchweid. Oben bei der Chlushütte rasteten wir, drehten dann nach Nordosten, und durch die weiten Mulden unter dem Schibegütsch und dem Türstenhäuptli ging es in gleichmässigem Anstieg auf den Hengst. Die direkte Route vom Schlund durch die Karrenfelder galt als gefährlich.
Die Sensation auf der Abfahrt war unterhalb des Böli das legendäre Kanonenrohr. Je nach Mut von ganz oder halb oben sauste man die Rinne hinunter und stoppte dann mit einem gekonnten Chrigel (Kristianiaschwung) oder produzierte eine riesige Badewanne. Nicht selten hatte man nach einem solchen Sturz nicht mehr alle Spitzen am Ski. Unten im Schlund kehrten wir ein. Ob Toni damals schon wirtete, weiss ich nicht mehr. Sicher ist, dass mir mein Vater ein Sirüpli und nicht ein Kafi Luz spendierte.
Die Schratteflue wurde dann im Winter mein Hausberg. Fast jährlich bin ich seither auf den Hengst, den Schibegütsch oder die Hächle gestiegen. Eben nur fast: wenn die Karrenfelder schlecht zugeschneit sind, verzichte ich. Gletscher- und Karrenfelderspalten schätze ich im Winter nicht.
Nach so viel Nostalgie die Jubiläumstour in Kürze: Start um 9 Uhr auf der Hirsegg, Aufstieg über Schlund - Silwängen. Ankunft auf dem Hengst um 12 Uhr. Traumwetter, sehr warm, aufsulzender Schnee. Oben auf dem Hengst fantastische Aussicht. Abfahrt ebenfalls über Silwängen. Ich bin begeistert von meinem neuen Ski. Auch im tiefen Sulz ziehe ich lange saubere Schwünge. Auf den obligaten Besuch im Schlund verzichte ich und geniesse den Schnee, der in einer Stunde pappig sein wird.
Um 14 Uhr besteige ich auf der Hirsegg das Postauto. Ich bin sehr zufrieden. 60 Jahre Skitouren! Ich hoffe, dass ich noch einige weitere Jahre anhängen kann. Gerade wie Bond 007 fahre ich zwar nicht mehr - aber immerhin: mein neuer Ski heisst so.
Für die damalige Zeit war ich ganz ordentlich ausgerüstet. An meinen schmalen und langen Holzskiern waren Stahlkanten aufgeschraubt, die Kandaharbindung war für den Aufstieg und die Abfahrt ideal. Das Prunkstück waren jedoch die Felle, die man mit Riemchen am Ski befestigte, und die sich besonders in Traversen gelegentlich lösten. Die weichen Lederskischuhe trug ich im Sommer auch auf Bergwanderungen.
Von der Hirsegg stiegen wir über die Stächelegg hinauf, liessen nach damaligem Brauch die Schlundhütte rechts liegen und folgten dem Sommerweg zur Oberen Ruchweid. Oben bei der Chlushütte rasteten wir, drehten dann nach Nordosten, und durch die weiten Mulden unter dem Schibegütsch und dem Türstenhäuptli ging es in gleichmässigem Anstieg auf den Hengst. Die direkte Route vom Schlund durch die Karrenfelder galt als gefährlich.
Die Sensation auf der Abfahrt war unterhalb des Böli das legendäre Kanonenrohr. Je nach Mut von ganz oder halb oben sauste man die Rinne hinunter und stoppte dann mit einem gekonnten Chrigel (Kristianiaschwung) oder produzierte eine riesige Badewanne. Nicht selten hatte man nach einem solchen Sturz nicht mehr alle Spitzen am Ski. Unten im Schlund kehrten wir ein. Ob Toni damals schon wirtete, weiss ich nicht mehr. Sicher ist, dass mir mein Vater ein Sirüpli und nicht ein Kafi Luz spendierte.
Die Schratteflue wurde dann im Winter mein Hausberg. Fast jährlich bin ich seither auf den Hengst, den Schibegütsch oder die Hächle gestiegen. Eben nur fast: wenn die Karrenfelder schlecht zugeschneit sind, verzichte ich. Gletscher- und Karrenfelderspalten schätze ich im Winter nicht.
Nach so viel Nostalgie die Jubiläumstour in Kürze: Start um 9 Uhr auf der Hirsegg, Aufstieg über Schlund - Silwängen. Ankunft auf dem Hengst um 12 Uhr. Traumwetter, sehr warm, aufsulzender Schnee. Oben auf dem Hengst fantastische Aussicht. Abfahrt ebenfalls über Silwängen. Ich bin begeistert von meinem neuen Ski. Auch im tiefen Sulz ziehe ich lange saubere Schwünge. Auf den obligaten Besuch im Schlund verzichte ich und geniesse den Schnee, der in einer Stunde pappig sein wird.
Um 14 Uhr besteige ich auf der Hirsegg das Postauto. Ich bin sehr zufrieden. 60 Jahre Skitouren! Ich hoffe, dass ich noch einige weitere Jahre anhängen kann. Gerade wie Bond 007 fahre ich zwar nicht mehr - aber immerhin: mein neuer Ski heisst so.
Tourengänger:
laponia41

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