Der historische Verkehrsweg von St. Gallen nach Appenzell, I. Teil: Von St. Gallen nach Teufen


Publiziert von Seeger , 26. Februar 2015 um 22:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Februar 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 341 m
Abstieg: 176 m
Strecke:5.84km: St. Gallen 670m – Kathedrale – Mühlenenschlucht - St. Georgen 760m – Unterer Brand 828m – Wattbachbrücke 809m – Buebenrüti 925m – Schäflisegg 965m – Kirche Teufen 838m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB Bahnhof St. Gallen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnhof Appenzellerbahnen in Teufen
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in St. Gallen und Teufen. Einkehr in St. Gallen, St. Georgen und Teufen. Gasthäuser Brand und Schäflisegg
Kartennummer:swissmap 1:25'000

Von alten Verkehrsverbindungen fasziniert stiess ich im Buch „Die Kunstdenkmäler der Schweiz – Appenzell Ausserrhoden“ von Dr. Eugen Steinmann auf die alte Landstrasse von St. Gallen über Teufen nach  Appenzell. Den Teil Teufen-Appenzell habe ich unlängst aufgeschaltet.
Durch die Altstadt von St. Gallen 670m, welche seinerzeit mit  Mauer und Stadttore befestigt waren, lasse ich meine alten Kindheitserinnerungen aufleben. So schlendere ich durch die Multergasse und Marktgasse zur St. Laurenzenkirche. Die Einwohner von Teufen West waren bis zum Bau einer eigenen Kirche anno 1479 hierher kirchgenössig: Ein Sonntag-Spaziergang von 2 x 2 Std, abgesehen vom Transport der Verstorbenen auf den hiesigen Friedhof.
An der  Kathedrale links herum geht’s auf dem Klosterplatz durch einen engen Durchgang in den Klosterhof an der Gallus-Kapelle, der „Flade“ (Kath. Sekundarschule) und Stiftsbibliothek vorbei zur Mühlenenschlucht. Einst war hier das Müllertor, genannt nach den städtischen Mühlen, welche das Gefälle der Steinach ausnutzten. Begleitet vom Rauschen des Baches steige ich steil nach St. Georgen 760m hinauf und zur Kirche St. Georgen (Hierher waren die Speicherer und Bewohner von Teufen Ost kirchgenössig).
Wenige Meter weiter und zur steilen Strasse geradeaus. Das letzte Mal beim  Gaisweg – auf dem mittelalterlichen Saumweg von St. Gallen nach Gais musste ich hier die zweite Strasse nach links wählen, dieses Mal nach rechts durch den Wald. So erreiche ich über ein liebliches Tälchen Unterer Brand 828m. Leider ist die Wirtschaft am Donnerstag geschlossen.
Geradeaus durch den Wald und auf schön terrassierter Strasse erreiche ich leicht absteigend die Wattbachbrücke 809m. Der Wattbach bildet die Kantonsgrenze SG/AR. Hier mündet die Strasse vom Riethüsli/Liebegg auf St. Galler Boden von rechts ein, welche entlang dem Wattbach hochsteigt. Wieder an der Sonne kämpfe ich mich die sehr steile Strasse (über 15% Steigung) nach Buebenrüti 925m hinauf, ein sicheres Zeichen, dass sich hier die alte Strasse hinauf gewunden hat. Noch ein letzter Effort und ich erreiche den Kulminationspunkt Schäflisegg 965m. Ein wunderbares Panorama des Alpsteins öffnet sich und in der Tiefe erscheint mein nächstes Ziel: Teufen.
Einige Meter unterhalb zweigt ein Fussweglein nach rechtshinunter ab, an einer Schule vorbei über den Gremm und die Alleenstrasse direkt auf die Kirche Teufen 838m zu.
Die Fortsetzung nach Appenzell ist hier zu finden.
„Heute schon gelebt?“ hat eine Sprayerin im Mülenentobel gefragt.
Ich habe heute gelebt, weil ich immer wieder etwas Faszinierendes finde.

Tourengänger: Seeger


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Kommentare (4)


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Ivo66 hat gesagt:
Gesendet am 27. Februar 2015 um 07:49
Ciao Andreas
Vielen Dank für diesen Bericht - wieder mitten in mein Herz, sozusagen ein Streifzug durch meine Kindheit und frühe Jugend:

- in der Kirche St. Georgen getauft
- in den Wäldern um den Unteren Brand Waldhütten gebaut
- auf den steilen Strässchen geschlittelt
- in die "Flade" zur Schule gegangen mit dem Schulweg durch die Mühlenenschlucht

Noch weiterhin schöne historische Wanderungen und herzliche Grüsse

Ivo

Seeger hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Februar 2015 um 09:09
Ciao Ivo
..ich ging halt ins "Bürgli" :-)))
Gruss und Danke für den Kommentar
Andreas

Hampi hat gesagt: Alte St.Galler
Gesendet am 28. Februar 2015 um 00:39
Hallo Andreas
Und schon stösst ein weiterer "alter" St.Galler dazu.
Auch ich freue mich über deinen Bericht aus meiner Heimatstadt. Ich bin auch ein Bürglianer.

Liebe Grüsse
Hampi

Seeger hat gesagt: RE:Alte St.Galler
Gesendet am 28. Februar 2015 um 10:27
Ciao Hampi
Du bist mit Deinem Punkte-Suchen in St. Gallen bekannt.
>„Heute schon gelebt?“ hat eine Sprayerin im Mülenentobel gefragt.
>Ich habe heute gelebt, weil ich immer wieder etwas Faszinierendes finde.
...wird auch für Dich zutreffen.
Gruss
Andreas


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