Pico del Teide: Besteigung im Februar bei besten Verhältnissen (Teneriffa Teil 2)
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nichts und niemand stielt dem Teide die Show: Ein Berg, über 3700 Meter hoch mit einer Dominanz von fast 900km, die Verhältnisse sind also schnell geklärt. Die Anziehungskraft dieses Giganten ist somit mehr als verständlich, bietet er nicht nur einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen Anstieg, sondern auch eine Aussicht, die bei schönem Wetter ihresgleichen sucht. Vom Glück gesegnet durften wir bei bestem Wetter ein Spektakel erleben, zu welchem einfach nur unsere wundervolle Mutter Natur in der Lage ist.
Verhältnisse, das ist auch das Stichwort: Es ist nicht immer gesichert, dass man den Teide Mitte Februar so (relativ) problemlos besteigen kann wie wir es konnten. Egal ob Sturm, Schnee, Eis, extreme Sonne, die gewaltige Höhe... dieser Berg ist durchaus in der Lage, einem die Besteigung ordentlich zu erschweren, wenn nicht ganz zu versauen.
Doch am heutigen Tage sollte das Glück mit uns sein! Los ging es um kurz vor 12 Uhr mittags vom sehr kleinen Parkplatz an der TF-21 bei KM 40. 12-13 Autos haben hier Platz, nicht gerade viel. Man kann auch noch wild ein paar Meter weiter auf der rechten Seite oder ca. 1 km davor parken.
Zu Beginn wanderten wir gemütlich einen sehr breiten und gut angelegten Wanderweg hoch. Noch relativ am Anfang erblickten wir zu unserer Linken einen deutlichen Pfad, der offensichtlich direkt zur Montana Blanca führt. Beim Abstieg sollten wir uns selbigen noch genauer ansehen.
Auf jeden Fall erreichten wir nach ca. 1 1/2 Stunden und mehreren Serpentinen den Pfad, der ostseitig zum Refugio führt. Vom Einstieg kann man das Refugio nicht sehen (auch den Teide nicht), jedoch eine zur Schutzhütte dazugehörige Antenne/Stange.
Hier war erst einmal eine kurze Pause angesagt.
In endlosen Serpentinen stiegen wir nach steil oben, ausgesetzt oder schwierig war es nie. Auch vergeblich schaut man sich hier nach Schatten spendendem Blattwerk um, im Hochsommer möchte ich hier nicht in der prallen Sonne hochstapfen. Bei der Höhe von 3000 Metern errichteten wir auf der linken Seite des Weges ein Steinmännchen.
Nach gut weiteren 1 1/2 Stunden erreichten wir gegen 15 Uhr das Refugio. Der Gemeinschaftsraum war bereits offen. Frühester Check-In ist übrigens um 17.00 Uhr, die Zimmervergabe erfolgt in der Regel um 19Uhr.
Wir hatten für die Nacht ein Zimmer reserviert und überlegten nun, ob wir bis 17 Uhr warten oder die Zeit sinnvoll nutzen sollten, und den Teide gleich noch zu besteigen. Das Wetter war nämlich prima, wer weiß, wie es am nächsten Tag sein sollte...
Immer noch gut im Saft, ohne Probleme mit der Höhe und absolut motiviert brachen wir also gegen 16 Uhr gen Gipfel auf. Wir hatten für diesen Tag zwar keine Erlaubnis, aber nach 17 Uhr (und um diese Zeit sollten wir in etwa beim Schlussanstieg bei der Bergstation der Seilbahn sein) ist es in der Regel auch ohne Erlaubnis möglich, den Gipfel zu besteigen, da keine Kontrolleure mehr da sind.
Nach einem immer wieder vereisten Aufstieg gelangten wir zu einer Verzweigung, wo es links zur Seilbahn geht und rechts zum Mirador Fortaleza, einem prächtigen Aussichtspunkt. Vor uns stand, bereits in greifbarer Nähe, der mächtige und schwefelig dampfende Teide!
Und da erinnerte ich mich an einen prima Bericht vom
Andy84: Ein deutlicher Pfad führt nämlich über die Nordostseite nach oben. Nach der Überquerung eines steilen und zudem pickelharten Schneefeldes (ohne Grödel keine Chance, besser wären noch Eisen mit Frontzacken) gelangten wir zu diesem unmarkierten Pfad und mühten uns dann auf selbigem nach oben. Grödel waren hier nicht mehr nötig, da der Steig selbst schneefrei war. Im obersten Gipfelbereich ist dann alles weglos und wir mussten gelegentlich auch Hand anlegen.
Nach weiteren 1 1/2 Stunden (vom Refugio gerechnet) standen wir dann gegen 17.30 Uhr, außerdem komplett alleine und bei bestem Wetter, auf Spaniens höchstem Berg!
Welch eine Aussicht, welch ein Gefühl! Beschwingt vom Erfolg (und der Höhe?!) machten wir auf dem doch ausgesetzten Gipfel etliche Fotos und stiegen alsbald über den Normalweg zur Bergstation ab. Hier war doch tatsächlich noch ein Kontrolleur/Mitarbeiter der Bahn (nach 18 Uhr!!) unterwegs, doch er grüßte nur freundlich und wünschte uns einen schönen Abend.
Gegen 18.45 Uhr waren wir dann am Refugio und bezogen Quartier. Völlig müde und überaus zufrieden gönnten wir uns noch ein spanisches Dosenbier und leckere Bergsteigernudeln ausm Packerl.
Am nächsten Tag brachen wir gegen 7.15 Uhr auf, genossen noch den grandiosen Sonnenaufgang und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Nachdem wir den steilen Abstiegspfad verlassen hatten und uns wieder auf dem breiten Fahrweg vom Anfang befanden, querten wir nach kurzer Zeit, unterhalb der Montana Blanca, nach rechts auf einen deutlich sichtbaren (und scheinbar viel begangenen) Pfad und gönnten uns eine knieschonende Schuttabfahrt und waren erstaunlich schnell wieder am Parkplatz.
Und so ging eine der eindrucksvollsten Touren, die wir bisher gemacht haben, leider schon wieder zu Ende.
Meine Bewertungen:
Fahrweg bis zum Einstieg zum Refugio: T1-T2
Steig zum Refugio: T2-T3, nie ausgesetzt oder besonders schwierig, aber lang und kräftezehrend.
Steig zur Abzweigung Seilbahn - Mirador Fortaleza: T2. Bei uns etwas schwieriger, da zwar im Prinzip komplett schneefrei, aber an einigen Stellen gemein vereist. Nicht immer gleich zu sehen. Bei einem Auf-bzw. Abstieg bei Dunkelheit höchste Sturzgefahr.
Nordoststeig zum Gipfel: unten beim pickelhartgefrorenen Schneefeld L. Ohne Grödel/Steigeisen sehr schwerig. Steig im Anschluss dann T3, im oberen Bereich T4, da teilweise ausgesetzt und völlig weglos.
Abstieg zur Seilbahn: T2
Meine Tipps:
Der Berg ist hoch, Akklimatisierung empfohlen. Siehe dazu z.B. meine Tour auf den Guajara.
Sonnencreme, Mütze
Gscheite Schuah! Nix Klapperl oder Chucks, sondern Bergschuah, Herrschaftszeiten!!!
Viel zu trinken. Auf dem Refugio kann man sich auch Getränke kaufen, aber die Getränkepreise sind stattlich. (4 Euro für eine halbe Fanta, 3 Euro für einen halben Liter Wasser)
A warme Jacke! Am Abend und am Morgen ist es in der Höhe schweinekalt!
Fotoapparat!!
Hüttenschlafsack bei Übernachtung im Refugio. Auch wenn die Homepage sagt, man bräuchte keinen: ich empfehle selbigen ganz klar!
Genehmigung zwischen 09 Uhr und 17 Uhr. Kann man kostenlos hier beantragen. Bei Übernachtung auf der Hütte braucht man vor 9 Uhr keine Genehmigung. Nach 17 Uhr kommt man in der Regel ebenfalls problemlos auf den Gipfel.
Grödel in den Wintermonaten.
Verhältnisse, das ist auch das Stichwort: Es ist nicht immer gesichert, dass man den Teide Mitte Februar so (relativ) problemlos besteigen kann wie wir es konnten. Egal ob Sturm, Schnee, Eis, extreme Sonne, die gewaltige Höhe... dieser Berg ist durchaus in der Lage, einem die Besteigung ordentlich zu erschweren, wenn nicht ganz zu versauen.
Doch am heutigen Tage sollte das Glück mit uns sein! Los ging es um kurz vor 12 Uhr mittags vom sehr kleinen Parkplatz an der TF-21 bei KM 40. 12-13 Autos haben hier Platz, nicht gerade viel. Man kann auch noch wild ein paar Meter weiter auf der rechten Seite oder ca. 1 km davor parken.
Zu Beginn wanderten wir gemütlich einen sehr breiten und gut angelegten Wanderweg hoch. Noch relativ am Anfang erblickten wir zu unserer Linken einen deutlichen Pfad, der offensichtlich direkt zur Montana Blanca führt. Beim Abstieg sollten wir uns selbigen noch genauer ansehen.
Auf jeden Fall erreichten wir nach ca. 1 1/2 Stunden und mehreren Serpentinen den Pfad, der ostseitig zum Refugio führt. Vom Einstieg kann man das Refugio nicht sehen (auch den Teide nicht), jedoch eine zur Schutzhütte dazugehörige Antenne/Stange.
Hier war erst einmal eine kurze Pause angesagt.
In endlosen Serpentinen stiegen wir nach steil oben, ausgesetzt oder schwierig war es nie. Auch vergeblich schaut man sich hier nach Schatten spendendem Blattwerk um, im Hochsommer möchte ich hier nicht in der prallen Sonne hochstapfen. Bei der Höhe von 3000 Metern errichteten wir auf der linken Seite des Weges ein Steinmännchen.
Nach gut weiteren 1 1/2 Stunden erreichten wir gegen 15 Uhr das Refugio. Der Gemeinschaftsraum war bereits offen. Frühester Check-In ist übrigens um 17.00 Uhr, die Zimmervergabe erfolgt in der Regel um 19Uhr.
Wir hatten für die Nacht ein Zimmer reserviert und überlegten nun, ob wir bis 17 Uhr warten oder die Zeit sinnvoll nutzen sollten, und den Teide gleich noch zu besteigen. Das Wetter war nämlich prima, wer weiß, wie es am nächsten Tag sein sollte...
Immer noch gut im Saft, ohne Probleme mit der Höhe und absolut motiviert brachen wir also gegen 16 Uhr gen Gipfel auf. Wir hatten für diesen Tag zwar keine Erlaubnis, aber nach 17 Uhr (und um diese Zeit sollten wir in etwa beim Schlussanstieg bei der Bergstation der Seilbahn sein) ist es in der Regel auch ohne Erlaubnis möglich, den Gipfel zu besteigen, da keine Kontrolleure mehr da sind.
Nach einem immer wieder vereisten Aufstieg gelangten wir zu einer Verzweigung, wo es links zur Seilbahn geht und rechts zum Mirador Fortaleza, einem prächtigen Aussichtspunkt. Vor uns stand, bereits in greifbarer Nähe, der mächtige und schwefelig dampfende Teide!
Und da erinnerte ich mich an einen prima Bericht vom

Nach weiteren 1 1/2 Stunden (vom Refugio gerechnet) standen wir dann gegen 17.30 Uhr, außerdem komplett alleine und bei bestem Wetter, auf Spaniens höchstem Berg!
Welch eine Aussicht, welch ein Gefühl! Beschwingt vom Erfolg (und der Höhe?!) machten wir auf dem doch ausgesetzten Gipfel etliche Fotos und stiegen alsbald über den Normalweg zur Bergstation ab. Hier war doch tatsächlich noch ein Kontrolleur/Mitarbeiter der Bahn (nach 18 Uhr!!) unterwegs, doch er grüßte nur freundlich und wünschte uns einen schönen Abend.
Gegen 18.45 Uhr waren wir dann am Refugio und bezogen Quartier. Völlig müde und überaus zufrieden gönnten wir uns noch ein spanisches Dosenbier und leckere Bergsteigernudeln ausm Packerl.
Am nächsten Tag brachen wir gegen 7.15 Uhr auf, genossen noch den grandiosen Sonnenaufgang und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Nachdem wir den steilen Abstiegspfad verlassen hatten und uns wieder auf dem breiten Fahrweg vom Anfang befanden, querten wir nach kurzer Zeit, unterhalb der Montana Blanca, nach rechts auf einen deutlich sichtbaren (und scheinbar viel begangenen) Pfad und gönnten uns eine knieschonende Schuttabfahrt und waren erstaunlich schnell wieder am Parkplatz.
Und so ging eine der eindrucksvollsten Touren, die wir bisher gemacht haben, leider schon wieder zu Ende.
Meine Bewertungen:
Fahrweg bis zum Einstieg zum Refugio: T1-T2
Steig zum Refugio: T2-T3, nie ausgesetzt oder besonders schwierig, aber lang und kräftezehrend.
Steig zur Abzweigung Seilbahn - Mirador Fortaleza: T2. Bei uns etwas schwieriger, da zwar im Prinzip komplett schneefrei, aber an einigen Stellen gemein vereist. Nicht immer gleich zu sehen. Bei einem Auf-bzw. Abstieg bei Dunkelheit höchste Sturzgefahr.
Nordoststeig zum Gipfel: unten beim pickelhartgefrorenen Schneefeld L. Ohne Grödel/Steigeisen sehr schwerig. Steig im Anschluss dann T3, im oberen Bereich T4, da teilweise ausgesetzt und völlig weglos.
Abstieg zur Seilbahn: T2
Meine Tipps:
Der Berg ist hoch, Akklimatisierung empfohlen. Siehe dazu z.B. meine Tour auf den Guajara.
Sonnencreme, Mütze
Gscheite Schuah! Nix Klapperl oder Chucks, sondern Bergschuah, Herrschaftszeiten!!!
Viel zu trinken. Auf dem Refugio kann man sich auch Getränke kaufen, aber die Getränkepreise sind stattlich. (4 Euro für eine halbe Fanta, 3 Euro für einen halben Liter Wasser)
A warme Jacke! Am Abend und am Morgen ist es in der Höhe schweinekalt!
Fotoapparat!!
Hüttenschlafsack bei Übernachtung im Refugio. Auch wenn die Homepage sagt, man bräuchte keinen: ich empfehle selbigen ganz klar!
Genehmigung zwischen 09 Uhr und 17 Uhr. Kann man kostenlos hier beantragen. Bei Übernachtung auf der Hütte braucht man vor 9 Uhr keine Genehmigung. Nach 17 Uhr kommt man in der Regel ebenfalls problemlos auf den Gipfel.
Grödel in den Wintermonaten.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden