Poncione di Breno (1654 m): Frühlingshafte Temperaturen im Malcantone

Im Tessin sieht man nicht viel vom Winter. Schnee hat es nur oberhalb 1800 m; bei Südexposition findet man Schnee sogar nur über 2000 m. Diese Voraussetzungen sprachen mich an, zumal auf der Alpennordseite für Schneeschuhtouren in höheren Gefilden eine erhebliche Lawinengefahr bestand. Da meine Schneeschuhe ohnehin „durch“ sind und meine neuen erst noch eintreffen werden, hatte ich eine gute „Ausrede“, um ins apere Tessin auszuweichen.
 
Das Malcantone ist, obwohl unweit von Lugano gelegen, eine ruhige Ecke. Da das Bähnchen auf den Monte Lema nicht fährt, hoffte ich auf eine ruhige und möglichst einsame Tour auf den Grenzrücken zu Italien. Es waren denn auch nur sehr wenige Leute unterwegs, obwohl am 6.1.2015 im Tessin Feiertag ist und viele die Brücke machen.
 
Ich startete im ziemlich abgelegenen Dorf Breno (798 m), von welchem der hoch im Westen aufragende Berg den Namen hat. Zuerst durch das Dorf hoch, dann in einen lichten Kastanienwald, immer auf dem Alpsträsschen durch den Wald zur Alpe di Mageno (1290 m). Auf einem Bergrücken geht’s dann hoch zum ersten Gipfel Zottone (1569 m). Man dreht hinter dem Zottone nach links und beschreitet den Grat in Richtung Poncione di Breno, manchmal leicht ausgesetzt, aber immer gut gesichert mit Drahtseilen und Geländer. Dieser Gratweg ist ein Teil des Höhenwanderweges Monte Lema – Monte Tamaro.
 
Der Poncione di Breno ist ein zuoberst grasiger Gipfel, der nur nach Osten steil abfällt. Nach Süden und Westen hat es flache Abhänge. Ich besuchte noch den vorgelagerten Gipfel Piano del Poncione (1624 m). Nur von dort sieht man auf den Lago Maggiore. Den Monte Lema liess ich links liegen, da mich seine überbaute Infrastruktur nicht sehr anspricht.
 
Rückkehr auf demselben Weg nach Breno.