Von Fall zum Lerchkogel


Publiziert von Gherard , 13. Dezember 2014 um 14:05.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:12 Dezember 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Fall - Lerchkogelalm - Lerchkogel -Lerchkogelam - Fall
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fall am Sylvensteinsee
Kartennummer:BY12 Karwendel Nord, Alpenvereinskarte

Im März wollten wir  auf den Lerchkogel. Aber die Bauarbeiten an der Brücke über den Dürrach machten uns einen  Strich durch die Rechnung. Heute also. Von allen Begehern beklagt, wird zu Recht der lange Hatscher auf der Asphaltstrasse. Der einstündige Marsch könnte zwar durchaus genutzt werden, um interessante Unterhaltungen zu führen oder seinen Gedanken nachzugehen, heute jedoch erforderte er tückischerweise die volle Konzentration, denn die leicht feuchten Areale entpuppten sich als tückische Rutschfallen. Kurz nachdem man einen Blick in die Dürrachklamm erhaschen kann, die ihren eindrucksvollen Charakter auf dem Rest des Weges geschickt verbirgt, kommt man an die beschilderte Abzweigung. Auf dem Schild dokumentiert ist der verbissene Kampf von Generationen von Bergehern gegen eine falsche Zeitangabe. Eine Stunde bis zum Lerchkogel? Aber auch Schilderaufsteller machen manchmal Fehler.  Es geht auf einem Fahrweg hinunter in die Klamm, über eine Brücke auf der anderen Seite wieder hinauf. Nach zwei Kehren erreicht man die Stierschlaghütte, wo der Pfad abzweigt. (Die Skitourenroute folgt dem Fahrweg nordöstlich). Auf gefrorenem Pfad geht es durch den Forst hinauf. Bevor es flacher wird und sich der Wald öffnet kommt man an eindrucksvollen Baumgestalten vorbei, die hier schon seit Jahrzehnten ihren Kampf ausfechten. Bald ist der Kessel des Lerchkogel-Niederlegers erreicht, der  vom Östlichen Torjoch beherrscht wird. Den Lerchkogel kann ich erst später identifizieren, nachdem ich oben war. Schnee gibt's zwar, aber die Gamaschen bleiben im Rucksack. Der Weiterweg zum Hochleger ist selbst bei diesem Föhnwetter nicht so leicht zu finden. Aber wie so oft: Wenn man ihn gefunden hat, ist es leicht. Der mehrfach beschriebene steile Aufschwung (>30°) wird vom Pfad zwar umgangen, bei viel Schnee wäre  es mir unterhalb des bewaldeten Steilhanges vermutlich etwas mulmig  zumute. Die Pfadtrassse ist heute auch ungespurt gut auszumachen. Oben angekommen öffnet sich der Almkessel des Hochlegers.  Zur Kammhöhe ist nicht mehr weit und dort hat man plötzlich einen  Blick, der überwätigend ist. Fast scheint es so als wären auch die Piloten hoch oben beeindruckt, denn mancher scheint einen Schlenker zu machen um einen Blick auf das "urweltliche Gebirg"  zu werfen. Zum Lerchkogel  Gipfelkreuz mit Ruhebankerl ist es nicht mehr weit. Wenn man sich dort entspannt hinsetzt, sind die Bergschuhe in Österreich.
Eine Rundumsicht, die man diesem unscheinbaren Gipfel nicht zugetraut hätte. Dann wieder hinunter zum Hochleger, um ein klein wenig in der Sonne zu sitzen und auch an die liebe Bergkameradin zu denken, die seit zwei Wochen in der Klinik liegt (glücklicherweise (?) kein Bergunfall!). Skeptischer Rationalist, der ich bin, habe ich doch versucht ihr gute Gedanken zu schicken, damit wir bald wieder an Orten wie diesem in der Sonne sitzen. Von diesem Platz hätte ich sie wohl auch nicht so leicht wieder wegbekommen, selbst wenn um zwei Uhr die Sonne hinter dem Hausberg verschwindet.

Tourengänger: Gherard


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