Falsche AV-Karte dabei? Kein Problem. Der Schneeschuhführer sagt einem ja, wo's zum Lerchkogel lang geht und ausserdem ist ja eine 3x6 cm Mini-Map auch nicht schlecht. Frohen Mutes geht's den langen Hatscher ins Dürrach Tal. Nach ungefähr 40 Minuten erspähen wir eine Brücke. Es geht über die enge Schlucht der Dürrach (so steht's im Buch), das passt ja prima. Wir kennen uns halt aus! Nun folgt der Almweg bergauf, wie im Buch beschrieben. Auch der benannte steile Stockhang kommt in Sicht. Allerdings umgehen wir ihn nicht links, wie im Buch, sondern rechts. Meine Bemerkung, dass dies wahrscheinlich ein Flüchtigkeitsfehler der Autorin ist, weil ja Frauen..., quittiert meine Begleiterin mit einem bösen Blick.
Egal, wir befinden uns plötzlich an einer Wegkreuzung. Wir können steil Richtung Osten, weniger steil Richtung Süden oder Norden. 'Bewaldeter Rücken, der zunehmend steiler wird' so steht's geschrieben, zwar nix von einer Kreuzung, also Richtung Osten hoch. So langsam kommen mir Zweifel..., der kaum noch sichtbare Pfad müsste eigentlich nach Süden führen..., ausserdem hat's jetzt immer mehr Schnee. Wieso gibt's hier nirgends Spuren, bei einem Klassiker laut Buch, im Einzugsbereich Münchens? Bei diesem Kaiserwetter? Wir steigen ab, probieren die Variante Süd, landen im Dreck und auch diese Route zweigt dann ab. Nach Norden geht's bergab, das wollen wir nun gar nicht. 'Das passt hinten und vorne nicht zusammen', also wieder hoch, laut Höhenmesser müssten wir bereits am Niederleger der Lerchkogelalm sein. Was ist hier los? Inzwischen werden Beschwerden laut, das ständige Auf- und Absteigen macht müde.
So langsam dämmert es mir. Wir befinden uns am Kotzen (der Berg heisst wirklich so!). Unseres Erachtens verdient er den Namen und wir stapfen protestierend zurück.
Im Dürrachtal gehen wir noch 10 Minuten talein, treffen auf den Wegweiser 'Lerchkogel' (Schranke!), überqueren die Schlucht auf einem Stauwehr (keine Brücke!) und wandern, den ausgeprägten Spuren und der deutlichen Beschilderung folgend ganz easy noch bis zur Lerchkogel Alm, wo wir aufgrund der Dämmerung dann umkehren.
Gott sei Dank haben wir in unserem Lieblings-Wirtshaus noch Platz gefunden. Das hat auf Anhieb geklappt..
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