DAS ÄUSSERST SELTEN BEGANGENE RIESENSCHLOSS.
Der äusserst wuchtige Schlossberg liegt ziemlich einsam zuhinterst im Surental, man sieht seine mächtige Westwand erst einige Kilometer hinter Engelberg. Durch sie führen nur extrem schwierige Routen. Ich wählte die Route der Erstbesteiger über die Nordwestflanke, etwas schwieriger wäre der heutige Normalweg von Schlossberglücke über den Südgrat /Südflanke gewesen. Die Route über die Nordwestflanke sollte im Frühsommer begangen werden da sie später im Jahr scheusslich ausgeapert ist. Zudem ist der richtige Weg durch die Nordwestflanke ist auch nicht so einfach zu finden. Der Schlossberg wird sehr selten begangen; man findet nur einige Pfadspuren unten bei der Hermisalp, diese stammen aber eher von Berbauern und Kühen! Auf dem Gipfel gibt es weder Gipfelkreuz noch Gipfelbuch, die Tatsachen und die fehlenden Spuren bestätigen die Einsamkeit des Gipfels.
Bericht: Bis zum beginnendem Tagesanbruch war ich ab Engelberg bis zum geschlossenen Blackenchappeli (1773m) durch die Nacht gewandert. Zwischen der Weggabelung P.1630m und der Kappelle müssen die ersten Lawinenkegel harmlos überquert werden. Von der Brücke bei der Kapelle steigt man südsüdwestwärts über Schneereste und durch Alpenrosengestrüpp über P.1843m zum "Ober Gang". Beim Korridor "Ober Gang" sind Pfadspuren erkennbar, sokann man die ersten Felsen überqueren. Nun quert man die Hermisalp über Grasflächen und Schneeflecken auf gleichbleibender (!) Höhe. Ich querte die Alp zu stark ansteigend und musste sehr heikel auf den Grat hochklettern. Zum Glück war oben ein Gestrüpp zum festhalten! Man kommt so auf einen stark ansteigenden Gras-Grat (über P.2147m bis P.2268m) und folgt ihm bis zu dessen Ende, ein Felsturm zum Schluss wird rechts (westlich) umgangen. Die folgende Felsbarriere (II) ersteigt man rechtshaltend, die Kletterstelle ist nur kurz. Nun geht es über leichte Felsen, Schneefelder und Geröll bis etwa 2460m immer Richtung Gipfel. Hier wird das Gelände kurz flacher und die eigentliche Nordwestfalnke beginnt.. Diese wird direkt bis unter ein kleines westliches Vorgipfelchen Vom Hinter Schloss (zirka 2980m) durchstiegen. Einige Felsen in der Flanke werden überklettert, denn dies war weniger Mühsam als im tiefen Schnee hochstampfen! Im oberen Flankenteil hat sich stellenweise mühsamer Triebschnee angesammelt, dennoch ging ich weiter. Die Felsen des Vorgipfelchens vom Westgratwerden werden links (nordseitig) umgangen, somit gelangt man über einen bis maximal 55° steilen Firnhang auf etwa 3070m auf den Westgrat . Der Grat fühte über hartgepressten Schnee und Geröll problemlos zum Gipfel. Leider herrschte oben Sturm und die Gipfelrast war dementsprchend kurz. Beim Abstieg über dem Grasgrat ist dann nochmals Vorsicht geboten, ein Absturz hier wäre fatal.
Genaue Route: Engelberg - Oberberg - Stalden - Herrenrüti - Alpenrösli - Stäfeli - Im Tritt - P.1630m - Blackenchappeli - Bielen (P.1843m) - Ober Gang - Hermisalp - Gras-Grat über P.2147m und P.2268m - Nordwestflanke - Westgrat - Gipfel - Abstieg wie Aufstieg bis Stalden (danke an die Engelberger die mich bis zum Bahnhof mitnahmen).
Tour im Alleingang.
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