Bike, Hike & Climb - Schlossberg 3133m via Südwand
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Wenn's beim ersten Mal nicht klappt...
ja, genau, dann geht man halt ein zweites Mal. Bereits vor knapp eineinhalb Wochen waren wir die Besteigung des Schlossberges angegangen, wurden aber vom Föhnsturm vom Einstieg weggeblasen und am Klettern gehindert. Heute waren uns die Verhältnisse wohl gesonnen.
Um zehn vor sechs starteten wir vom Parkplatz Bründler (1176 m) und radelten durch die sternklare Nacht. Bei der Alp Stäfeli (1393 m) wurden die Bikes deponiert und wir stiegen zügig hinauf via Spannorthütte (1956 m) zur Schlossberglücke (2624 m), wo wir um halb neun eintrafen. Wir hatten heute den ersten Felsen unterhalb durch den Schotter umgegangen und genossen einige Minuten die warme Sonne zwischen den beiden Felsformationen. Nach dem Anlegen der Ausrüstung ging's links herum um den zweiten Felsen und durch das schottrige Couloir hinauf zum Einstieg, wo uns der kalte Wind begrüsste.
Die erste SL (III, 15m, 1BH) führt über kleingestufte Felsen mit viel Schuttauflange direkt in Falllinie des Einstiegs hinauf zum ersten Stand, dann geht's weiter durch einen breiten Kamin und über eine Felsnase zum zweiten Stand (2. SL: III, 20m, 2BH). Nach einer kurzen Querung durch unangenehmen Schotter, führt ein enger Kamin hinauf (3. SL: III+, 15m, 4BH) in einfacheres Gelände, über das das Band in Wandmitte erreicht wird (4. SL: II, 10m, kein BH). Die Querung in einfachem Gelände führt nach links fast horizontal hinüber zu einem auffälligen rot-orangen Felsblock, über dem sich der nächste Stand befindet (5. SL: I, ca. 20m, kein BH).
Nun begann der schönste Teil der Route: in festen, gut griffigem Fels klettert man vier SL im vierten Grat zunächst entlang eines Risses, dann durch einen Kamin hinauf auf das geräumige Gipfelplateau. Die 6. SL führt vom Standplatz nach rechts oben zunächst durch einen nach oben schmaler werden Riss; der Einstieg ist leicht überhängend, gute Tritt- und Griffmöglichkeiten (6. SL: IV+, 15m, 5BH). Dann folgt eine kurze SL durch den tiefer werdenden Riss auf einen kleinen Absatz (7. SL: IV+, 10m, 2BH). Diese beiden SL können problemlos zusammengehängt werden. Die nächste SL führt etwas rechts vom Stand nach oben. Zunächst durchklettert man eine Verschneidung, die schließlich in einen Kamin mündet; der letzte Aufschwung ist leicht überhängend, kann aber durch eine Einstange entschäft werden (8. SL: IV+, 22m, 3BH und 2 Schlaghaken). In dem folgenden Couloir hält man sich etwas rechts und erklimmt den abschließenden Absatz (9. SL: IV+, 18m, 2BH). Über einfacheres Gelände erreicht man den Steinmann am Ausstieg auf das Plateau (10. SL: I-II, 18m, kein BH bis zum letzten Stand, dann noch ein BH auf der folgenden Platte vor dem Steinmann).
Wir deponiert das Klettermaterial am Steinmann und stiegen zunächst Richtung Gipfel bergan. Als wir aus dem Blockgelände in den feineren Schotter gelangten, liefen wir in einem leichten Rechtsbogen hinauf, bis wir uns in gröberen Schotter wieder fanden. Einige kleine Steinmänner und Wegspuren halfen etwas dabei, eine ideale Linie zu finden. In einigem Abstand zu den Gipfelfelsen querten wir nach links hinüber in Richtung auf den Rücken, der von Westen zum Gipfel hinauf führt. Der Schotter wurde bald recht mühsam und wir beschlossen, ein Schneefeld zum Aufstieg zu nutzen. Über den breiten Westgrat gelangten wir schließlich um viertel ab elf zum höchsten Punkt des Schlossberges (3133 m).
Wir zogen uns hinter die Gipfelfelsen zurück, die uns etwas vor dem kalten Wind schützen und genossen die Aussicht auf die zentralschweizer Alpen - eine herrliche Berglandschaft mit so vielen Erlebnissen und wunderbaren Touren!
Im Abstieg liefen wir den Westgrat hinunter - hier findet sich auf eine mehr oder weniger angenehm zu begehende Wegspur und suchten uns anschließend wieder den Weg zum Steinmann. Nach einigen Abseilmanövern (alle Stände sind zum Abseilen eingerichtet, 50m-Seil reicht aus) und viel losgetretenem Schotter erreichten wir die Schlossberglücke und fanden uns bald darauf an der Spannorthütte ein. Nach kurzen Trinkstopp liefen wir hinab zur Alp Stäfeli und sausten schließlich durch den herbstliche Landschaft zurück zum Ausgangspunkt (15 Uhr).
Wer den weiten Weg und den Aufstieg durch Schotter und Geröll nicht scheut, der wird in dieser Tour mit einer netten Kletterei auf einen nicht so häufig begangenen Gipfel belohnt. Auch wenn viel Schotter herum liegt, der Kletterspaß wird dadurch kaum gemindert. Wir sind die ersten SL bis zur Querung am laufenden Seil geklettert; zusätzliches Material erübrigt sich aufgrund der zahlreichen und sehr gut gesetzten Bohrhaken und (Abseil-)Stände. Ein Topo zur Route findet sich hier.
ja, genau, dann geht man halt ein zweites Mal. Bereits vor knapp eineinhalb Wochen waren wir die Besteigung des Schlossberges angegangen, wurden aber vom Föhnsturm vom Einstieg weggeblasen und am Klettern gehindert. Heute waren uns die Verhältnisse wohl gesonnen.
Um zehn vor sechs starteten wir vom Parkplatz Bründler (1176 m) und radelten durch die sternklare Nacht. Bei der Alp Stäfeli (1393 m) wurden die Bikes deponiert und wir stiegen zügig hinauf via Spannorthütte (1956 m) zur Schlossberglücke (2624 m), wo wir um halb neun eintrafen. Wir hatten heute den ersten Felsen unterhalb durch den Schotter umgegangen und genossen einige Minuten die warme Sonne zwischen den beiden Felsformationen. Nach dem Anlegen der Ausrüstung ging's links herum um den zweiten Felsen und durch das schottrige Couloir hinauf zum Einstieg, wo uns der kalte Wind begrüsste.
Die erste SL (III, 15m, 1BH) führt über kleingestufte Felsen mit viel Schuttauflange direkt in Falllinie des Einstiegs hinauf zum ersten Stand, dann geht's weiter durch einen breiten Kamin und über eine Felsnase zum zweiten Stand (2. SL: III, 20m, 2BH). Nach einer kurzen Querung durch unangenehmen Schotter, führt ein enger Kamin hinauf (3. SL: III+, 15m, 4BH) in einfacheres Gelände, über das das Band in Wandmitte erreicht wird (4. SL: II, 10m, kein BH). Die Querung in einfachem Gelände führt nach links fast horizontal hinüber zu einem auffälligen rot-orangen Felsblock, über dem sich der nächste Stand befindet (5. SL: I, ca. 20m, kein BH).
Nun begann der schönste Teil der Route: in festen, gut griffigem Fels klettert man vier SL im vierten Grat zunächst entlang eines Risses, dann durch einen Kamin hinauf auf das geräumige Gipfelplateau. Die 6. SL führt vom Standplatz nach rechts oben zunächst durch einen nach oben schmaler werden Riss; der Einstieg ist leicht überhängend, gute Tritt- und Griffmöglichkeiten (6. SL: IV+, 15m, 5BH). Dann folgt eine kurze SL durch den tiefer werdenden Riss auf einen kleinen Absatz (7. SL: IV+, 10m, 2BH). Diese beiden SL können problemlos zusammengehängt werden. Die nächste SL führt etwas rechts vom Stand nach oben. Zunächst durchklettert man eine Verschneidung, die schließlich in einen Kamin mündet; der letzte Aufschwung ist leicht überhängend, kann aber durch eine Einstange entschäft werden (8. SL: IV+, 22m, 3BH und 2 Schlaghaken). In dem folgenden Couloir hält man sich etwas rechts und erklimmt den abschließenden Absatz (9. SL: IV+, 18m, 2BH). Über einfacheres Gelände erreicht man den Steinmann am Ausstieg auf das Plateau (10. SL: I-II, 18m, kein BH bis zum letzten Stand, dann noch ein BH auf der folgenden Platte vor dem Steinmann).
Wir deponiert das Klettermaterial am Steinmann und stiegen zunächst Richtung Gipfel bergan. Als wir aus dem Blockgelände in den feineren Schotter gelangten, liefen wir in einem leichten Rechtsbogen hinauf, bis wir uns in gröberen Schotter wieder fanden. Einige kleine Steinmänner und Wegspuren halfen etwas dabei, eine ideale Linie zu finden. In einigem Abstand zu den Gipfelfelsen querten wir nach links hinüber in Richtung auf den Rücken, der von Westen zum Gipfel hinauf führt. Der Schotter wurde bald recht mühsam und wir beschlossen, ein Schneefeld zum Aufstieg zu nutzen. Über den breiten Westgrat gelangten wir schließlich um viertel ab elf zum höchsten Punkt des Schlossberges (3133 m).
Wir zogen uns hinter die Gipfelfelsen zurück, die uns etwas vor dem kalten Wind schützen und genossen die Aussicht auf die zentralschweizer Alpen - eine herrliche Berglandschaft mit so vielen Erlebnissen und wunderbaren Touren!
Im Abstieg liefen wir den Westgrat hinunter - hier findet sich auf eine mehr oder weniger angenehm zu begehende Wegspur und suchten uns anschließend wieder den Weg zum Steinmann. Nach einigen Abseilmanövern (alle Stände sind zum Abseilen eingerichtet, 50m-Seil reicht aus) und viel losgetretenem Schotter erreichten wir die Schlossberglücke und fanden uns bald darauf an der Spannorthütte ein. Nach kurzen Trinkstopp liefen wir hinab zur Alp Stäfeli und sausten schließlich durch den herbstliche Landschaft zurück zum Ausgangspunkt (15 Uhr).
Wer den weiten Weg und den Aufstieg durch Schotter und Geröll nicht scheut, der wird in dieser Tour mit einer netten Kletterei auf einen nicht so häufig begangenen Gipfel belohnt. Auch wenn viel Schotter herum liegt, der Kletterspaß wird dadurch kaum gemindert. Wir sind die ersten SL bis zur Querung am laufenden Seil geklettert; zusätzliches Material erübrigt sich aufgrund der zahlreichen und sehr gut gesetzten Bohrhaken und (Abseil-)Stände. Ein Topo zur Route findet sich hier.
Tourengänger:
alpinos

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