Der Ofenberg (1174m) über dem Nudelwald und dem Grieß des Frieders: ein Ammergauer Leckerbissen.


Publiziert von Vielhygler , 5. Dezember 2014 um 21:09.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:30 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P vor Griesen, "Ochsenhütte", wo ausgeschildert ist: "Rotmoos- Alm", "Friederspitz" und "Linderhof"
Unterkunftmöglichkeiten:entfällt
Kartennummer:LVA Blatt "Werdenfels" / AV BY 7

Jäh ragt der Ofenberg  auf seiner Südseite über der Loisach  in die Höhe.  Im Norden steht er noch etwas  steiler  direkt  über  dem Nudelwald und  dem Friedergrieß.  Auch im Osten und Westen fällt er - allerdings  weniger steil - fast 400 Hm bis in`s Tal hinab. Durchaus markant steht er da und auch  sehr für sich. Gestern ist er uns auf einer Tour auf die Schellschlicht wieder einmal "positiv aufgefallen". (2 Fotos vom Vortag). Die Bilder zeigen, wie wie gut er sich trotz seiner viel geringeren Höhe neben den Ziegspitzen behaupten kann. Warum? Der Ofenberg hat eben den richtigen Abstand zu allen seinen größeren Nachbarn: von der riesigen Zugspitze ist er z.B. etwa doppelt so weit entfernt wie vom kleineren Frieder... Mein heutiges kleines und schnell zu erreichendes Ziel ist im besten Sinne eigenständig und das sind ebenso seine Aussichten, die überdies sehr schön sind! Einsam ist der Ofenberg auch: es gibt keine Forststraße hinauf und keinen Weg, dafür wunderbaren Bergwald mit einigen Pfaden und Gamswechseln, die sich aber schnell wieder verlieren... Schön und aussichtsreich war sie heute, diese superkurze weglose Tour: ein schneller Stich direkt in ein kleines Glück....

Spätherbst: Aus dem Nebel heraus und wieder in den Nebel zurück und die Tage sind so kurz.. Vielhyglers Zeitfenster war heute besonders eng, weil er das direkt nach dem Weckerklang aufkommende Müdigkeitsgefühl sofort und durchaus erfolgreich mit Schlaf bekämpft hat. Später dann, am Balkon bei einer Zigarette, fällt der Entschluß, aus dem Nebel heraus doch noch in die Ammergauer zu fahren, obwohl es schon recht spät ist. Wenn ich mich gut zurechtfinde und rasch hinaufkomme auf den Ofenberg, dann bleibt mir noch genügend Genußzeit am Gipfel und ich finde anschließend im Wald auch noch weglos wieder hinunter, bevor die Nebelsuppe zurückkommt. Somit: gleich aufbrechen!
 
Die chronologischen Fotos kommentieren die Tour: Für die ungefähren Gehzeiten siehe die Aufnahmezeiten der Bilder im Infokasten rechts (zur Einschätzung: einerseits gehe ich nicht besonders schnell, schaue mich um und mache Fotos, andererseits habe ich mit weglosen Waldanstiegen durchaus etwas Übung, das wiederum spart Zeit). 

Hier noch eine kurze Wegbeschreibung:
 
Vom Ochsenhüttenparkplatz die Forststraße etwa 10 Min. hinauf, bis der Schwarzenbach erstmals flach auf gleicher Höhe dahinmurmelt (Foto). Dort einen Straßenstich nach links bis zu einer Furt (2 Min.) Jenseits von Furt und Wiese (3 Min.) nun nicht nach links einem von weither sichtbaren orangeroten Holzerzeichen mit Pfeil (siehe Fotokommentar) folgen, sondern nach rechts und auf der nördlichen Seite des Ostgrates zu diesem hin aufsteigen. Man bleibt anschließend beim Aufstieg am besten immer in der Nähe des Ostgrates. Der Anstieg ist unschwierig, da man alle Steilstellen auf gestuftem Gras gut gehen kann. Gelegentlich gibt es Pfadspuren, ein deutliches Wegerl gibt es aber erst am grasigen Gipfelhang, der in wenigen Schritten zur bewaldeten Hochfläche hinaufführt, die an einigen Stellen sehr aussichtsreich ist. 

...[Hinweis]:  Unter dem Gipfelhang gibt es eine Art Geräteschuppen und einige kleine hölzerne Lawinenverbauungen über einer großen Rinne, die nach Süden hinunter abstürzt. Das "deutliche Wegerl" (s.o.) kommt von dort her zum Gipfelhang hinauf. Ich weiß nicht, ob dieser Weg nach Westen hinab nach den Lawinenverbauungen noch weitergeht bis in`s Tal,  bzw. ob er von dort herkommt, womöglich gibt es von Griesen auf den Ofenberg eine Art Lawinenverbauungsunterhaltungsnormalpfad?

Empfehlung

Für die Aussichten: definitiv Herbst oder April, weil dann das schöne, aber im Sommer auch sichtbehindernde Laub schon gefallen ist bzw. noch nicht wieder aussprießt. Schnelle, schöne Herbst- oder Frühlingstour, wenn man seine Ruhe haben möchte.
Im Hochwinter und bei üppigerer Schneelage: eher nicht, weil der steile Gipfelhang, wo sich die Aussichten eigentlich erst richtig zu lohnen beginnen, wegen Lawinengefahr eventuell heikel ist!

Ausklang
 
Der Ausklang erfolg daheim. Etwa bei „Nudeln“ aus dem „Ofen“ und irgendetwas mit "Grieß" dazu? Nein, ein so billiger Kalauer würde dem Loisachsolitär Ofenberg und seiner landschaftlich ausgesprochen schönen Umgebung in keiner Weise gerecht! Ganz im Gegenteil: Korianderduft erfüllt die Wohnung: die Vielhyglerin, die sich heute im Nebelgrund auf eine Abschlußprüfung hat vorbereiten müssen, hat  ausgezeichnetes Kürbiscurry gekocht... 
 
Ich bin dankbar..
 
Vielhygler 

Tourengänger: Vielhygler


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