Rauhenstein (1728m)


Publiziert von Tef , 5. November 2013 um 20:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:13 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Garmisch Richtung Fernpaß, P Ochsenhütte kurz nach dem Bahnübergang
Kartennummer:Kompass 25

Eine wunderschöne Tour in den Ammergauer Alpen auf sehr schönen Steigen, absolut einsam und mit tollen Ausblicken vor allem auf das Zugspitzmassiv, bei hikr bereits mehrfach beschrieben.
Neu ist hier, daß der Rauhenstein als einziges Gipfelziel auf dem Program stand, denn normalerweise wird der Hohe Ziegspitz das Ziel sein. Grund dafür war der späte Startzeitpunkt und die frühwinterlichen Bedingungen.
Man muß sich jedes Jahr wieder daran gewöhnen: nasse Socken, erhöhter Zeitbedarf, Rutschgefahr, nicht mehr zu erkennende Latschengassen, und, und und.. Aber es hat auch was besonderes und die an sich eh schon einsame Gegend ist dann komplett verwaist. Als wahrer Latschenkampf stellte sich das letzte Stück zum Rauhenstein heraus (übrigens gibt es keinen Steinmann mehr beim Abzweig vom Pfad), da doch schon gut ein halber Meter Schnee die Latschen nach unten drückte
..wer kennt es nicht, das prickelnde Gefühl, wenn einem ein Latschenast, mit nassem Schnee bedeckt, ins Gesicht schnellt. Noch Tage danach tauchten am Körper Nadeln auf.
Ich bin raufzu den Südanstieg (Dank soundjata gut zu finden), ein echtes landschafltiches Schmankerl mit tollen Wasserfällen und licht bewaldeten steilen Grashängen und runterzu den Steig durch die Südflanke nach Westen. So beschränkte sich die Schneeauflage auf den oberen Teil.
Los geht es vom Parkplatz ein kurzes Stück parallel zur Straße Richtung Garmisch, beim Bahnübergang dann weiter auf dem Gleis (Achtung vor Zügen). Links befindet sich ein kleiner Zaun, wenn der aufhört muß man bald aufpassen, denn hier beginnt der Pfad. Nun im Herbst und Winter ist er auch durchs niedrige Gebüsch zu erkennen, im Sommer muß man einfach etwas suchen.
Der Pfad ist recht deutlich und mit roten Punkten markiert. Die Steigung ist meist nur mäßig, denn er windet sich in vielen Serpentinen bergwärts, zunächst rechts eines Bachgrabens. Dabei kommt man einer Felsbarriere mit beeindruckendem Wasserfall sehr nahe.
Der Pfad holt nun weit nach rechts aus und quert dann oberhalb der Steilstufe wieder nach links. Technisch ist der Weg nicht schwer, nur das Gelände an sich ist manchmal etwas abschüssig. Ein Bachgraben mit kleinem, malerischen Wasserfall wird gequert, dann wird das Gelände etwas flacher und man gelangt in eine Jungkiefernkolonie.
Bei einer deutlichen  Verzweigung (es gibt mehrere, die aber keine Zweifel aufkommen lassen), geht es rechts aufwärts. Ab hier ist der Weg nun blau markiert und bald schon trifft man auf einen quer verlaufenden Pfad.
Nach links geht es später zurück, nun wende ich mich nach rechts kurz etwas abwärts, dann leicht steigend. das Gelände verflacht und prompt beginnt die Schneedecke. Bald verliere ich den Pfad etwas aus den Augen und ich stapfe schräg links aufwärts und hätte so fast die mitten im Wald liegende Grießbergalpe übersehen.
Genau oberhalb treffe ich wieder auf den Pfad, der nun in Serpentinen bergan führt. Plötzlich tauchen wie aus dem Nichts Spuren im Schnee auf. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo die herkamen, auch im Abstieg konnte ich den "Einstieg" nicht finden. Sehr seltsam, aber hilfreich, denn so konnte ich hinterher stapfen. Man verläßt weiter oben den Wald und kommt in Latschenbereich.
Die Aussicht wird nun mit jedem Schritt besser. Man kommt dann zu einer schwach ausgeprägten Schulter und geht quasi links herum zu einem Eck. Hier wendet sich der Pfad in einem Rechtsbogen weiter aufwärts und erreicht bald den Grat, und genau hier im Eck beginnt der Anstieg zum Rauhenstein. Ich bin natürlich erstmal vorbei und den Spuren nach...am Grat merkte ich es dann. Also wieder zurück und im Eck den Grashang hinauf.
Dürftige Steigspuren führen schräg nach links zur Schulter, wo sich ein Durchschlupf befindet. Ab hier ist nun etwas Gespür für die korrekte Latschengasse wichtig, nun, da alles unter Schnee liegt gar nicht so einfach. Generell geht es wieder hoch Richtung Grat, kurz zuvor jedoch wieder links. Ich bin natürlich erstmal versehentlich ganz hoch, macht nix, weil der Tiefblick lohnt sich.
Der "Weg" quert nun nach links zu einer Art Mulde unterhalb des Gipfelaufbaus. Durch diese Mulde geht es weiter nach links und dann auf einer nun wieder deutlicheren Spur hinauf zum Felsaufbau, der dann mit ein paar Meter leichtem Gekraxele überwunden wird.
Dann steht man auf einem schon etwas exclusivem Gipfel, der letzte Besuch ist laut Gipfelbuch 10 Tage her. Der Rundumblick kann sich auch sehen lassen und es ist gar nicht kalt, zum Glück, denn das Gelatsche hat mich recht naß gemacht.
Da sich der Hohe Ziegspitz nicht mehr ausgeht, steige ich zunächst wieder auf der Aufstiegsspur ab, folge dann aber wie vorher beschrieben dem Pfad durch die Südflanke. Dazu geht es ab dem Abzweig erstmal eine Weile wieder leicht aufwärts, ehe der Pfad an Höhe verliert und in die Westflanke biegt. Landschaftlich auch recht schön, auch wenn es nicht mit dem Aufstiegsweg mithalten kann.
Dann trifft man auf einen alten Waldweg, auf dem es nach links zügig abwärts geht, bis man auf die breite, greisliche Schotterstraße trifft. Leider muß man nun auf dieser nach links abwärts zurück zum Ausgangspunkt, nur zuletzt beim erreichen einer Wiese kann man links ab und dem alten Waldweg folgen. Immerhin blickt man im Abstieg sehr schön hinüber (oder besser hinauf) zur Zugspitze.
In Summe eine schöne, abwechslungsreiche Runde, wegen der Südlage oft schnell wieder schneefrei, die aber, falls Schnee liegt, sehr gefährlich ist.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (2)


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83_Stefan hat gesagt:
Gesendet am 6. November 2013 um 12:03
Hallo Tef, ich gratuliere dir zur wunderbaren Tour auf ein Ammergauer Highlight!

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. November 2013 um 19:41
Merci Stefan!
war wirklich schön an diesem Tag..weit und breit kein Mensch. nur 2 Autos am Parkplatz...diese einsame Übergangszeit hat schon was..wenns Wetter passt
beste Grüße
Tef


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