Schafkopf 2356m - Goasingo Geschichtsstunden

Für die Mitglieder des Christof Innerhofer-Fanclubs ist möglicherweise der Gewinn seiner drei Medaillen bei den Weltmeisterschaften 2011 das wichtigste Ereignis in der Gaisinger Heimatgeschichte. Für Liebhaber des Minnegesangs vielleicht der Aufenthalt des Oswald von Wolkenstein auf Schloss Neuhaus. Archäologen werden wohl die bronzezeitlichen Funde auf dem Kehlburghügel und der Gaisinger Pipe mehr interessieren. Wir allerdings wandeln heute ganz im Bann der Puschtra Buibn, wer weiß wie oft die legendären Widerständler hinauf zur Wechslemme gestiegen sind. Irgendwo dort oben im Wald lag eines ihrer Verstecke, wo sie sich immer wieder in Sicherheit brachten und ihre "Aktionen" vorbereiten konnten.
Der steile Steig kostet selbst uns einige Mühe, auch mit Leichtgepäck und ohne Carabinieri im Rücken. Am Aussichtspunkt angekommen verlassen wir die Markierung und folgen den deutlichen Spuren Richtung Rauchkopf. An einer Mauer entlang und dann links der großen Waldlichtung führt uns der Weg zum Kreuz, die Pilgerer zum alljährlichen Berggottesdienst haben eine gute Spur gelegt, gelegentlich erkennt man sogar Markierungen.
Nach 3 Stunden und über 1300 Höhenmetern brauchen wir eine Rast und sind versucht, es bei dem schönen Aussichtspunkt zu belassen. Doch die Sonne lockt uns weiter zum Schafkopf, die Liegestühle sollten noch oben stehen. Offiziell ist die Höhe zwar unbenannt, aber die Insider nennen ihn so oder so ähnlich. Das Gelände ist einfach und gut begehbar, eine halbe Stunde später richten wir uns die Stühle zurecht und flacken in der Sonne.
Es gäbe zwar einige Abstiegsvarianten, aber uns genügt der Ausflug und so fliegen wir wieder hurtig auf unseren Spuren abwärts. Nicht ohne die schönen Rieserfernerblicke zu würdigen und immer wieder mit einem Gedanken an die Puschtra Buibn, die den wunderschönen Steig durch den Wald wohl nur bedingt genießen konnten. Schnell sind wir wieder am Parkplatz und in der Gegenwart zurück. Zuhause werden wir nochmal nachlesen müssen, kann sich ja niemand merken, was in den letzten 4000 Jahren in Gais alles los war.