Große Schlicke-Überschreitung Ostgrat-Südwestgrat


Publiziert von quacamozza , 25. Oktober 2014 um 15:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:20 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1560 m
Strecke:Musau-Achselkopf-Musauer Berg-Plattjoch-Bugschrofen-Karretschrofen-Große Schlicke-Schulter-Kleine Schlicke-Vilser Scharte-Füssener Hütte-Otto Mayr-Hütte-Musauer Alm-Achsel-Musau (16 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Pfronten oder Reutte B 309/B 179 nach Musau; P am Gemeindeamt
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 5 1:25 000 Tannheimer Berge Köllenspitze, Gaishorn

Der Ostgrat auf die Große Schlicke hat mittlerweile den Status der klassischen Latschenkampf-Tour in den Tannheimern. Landschaftlich schön, aber weglos und oft mühsam. Man kann zwar nicht immer nur Schampus trinken, aber teilweise ist es schon arg rustikal, was einem hier aufgetischt wird.

Eigentlich wollte ich mit Heckenschere, Arbeitshandschuhen und Helm starten, aber ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Um die eine oder andere kleine Wunde wird man dennoch nicht herum kommen. Wichtig ist vor allem, dass beim Gang durch die Latschen alle Taschen und Reißverschlüsse zu sind, sonst fehlt am Ende vielleicht ein Ausrüstungsgegenstand.

Nachdem ich bereits anlässlich Nicos Begehung im Juli angekündigt hatte, dass "die Tour sicher noch weiter behikrt wird", war's jetzt soweit. Ein letzter trockener und warmer Herbsttag vor dem großen Wintereinbruch ist die Chance. Wie bei meiner Winterbegehung Anfang Januar sind auch jetzt die Hütten geschlossen. An der Musauer Alm kann man allerdings noch einkehren.


Zur Schwierigkeit:

Ostgrat: II und T 5 am Bugschrofen-Nordgrat, LKK 3 am Karretschrofen, ansonsten T 3 bis T 4
Schulter: T 4
Südwestgrat: Stellen T 5 an der Kleinen Schlicke


Zum Zeitbedarf:

Musau-Achselkopf: 25-30 min
Achselkopf-Musauer Berg: 35 min
Musauer Berg-Plattjoch: 35 min
Plattjoch-Bugschrofen: 30 min
Bugschrofen-Karretschrofen: 25 min
Karretschrofen-Große Schlicke: 15 min
Große Schlicke-Schulter: 10-12 min
Schulter-Kleine Schlicke: 25 min
Kleine Schlicke-Vilser Scharte: 10-15 min
Vilser Scharte-Otto Mayr-Hütte: 20 min
Otto Mayr-Hütte-Musauer Alm: 15-20 min
Musauer Alm-Musau: 50 min


Da ich heute allein bin und nicht weiß, ob das Wetter nachmittags noch hält, wird zwischendurch ein bißchen zügiger gewandert, ohne allerdings den Genuss zu kurz kommen zu lassen. Auf jedem Gipfel mache ich mindestens 10 Minuten Pause. Zu den guten Berichten vom Nic *Große Schlicke (2059 m) Ostgrat - Der lange Weg vom Achselkopf und vom Andy *Über den langen Ostgrat auf die Große Schlicke (2059m) und noch weiter gibt es nicht mehr allzu viel hinzuzufügen. Wie immer beschränke ich mich auf persönliche Eindrücke, Änderungen und sonstige Hinweise, die aus meiner Sicht noch informativ sind.


Die Gipfelbücher auf dem Achselkopf und auf der Schulter sind neu. Ich trage mich jeweils als Zweiter ein. Etwas überraschend, da ja zumindest im GB auf der Schulter wohl noch reichlich Platz vorhanden war. Außerdem nennt sich die Schulter jetzt "Grea Axl" (siehe Foto). Dagegen ist das Buch auf der Schlicke traditionell voll. Alle 3 Monate bräuchte es ein neues. Natürlich ist auch heute ordentlich was los, wobei aufgrund der bereits geschlossenen Hütten fast alle von der Bergstation Füssener Jöchle kommen.

Der Aufstieg durch den Wald zum Musauer Berg ist mühsam und stellenweise T 4, zu klettern gibt's aber auch an der Gratkante absolut nichts, mal abgesehen vom Übersteigen eines Maschendrahtzaunes, der quer durch den Wald gezogen ist.

Der Nordgrat des Bugschrofens bietet Kletterei im II. Grad und vorher bereits T 5-Gelände beim Aufstieg am schmalen Felsgrat hinter dem Tälchen. Die Felsqualität ist unter aller Kanone. Man muss wirklich jeden Griff dreimal testen.

Durch die Latschen geht's für mich verhältnismäßig zügig voran. Trotzdem ist's recht ätzend. "Mit den Latschen gekämpft" liest man gelegentlich in den Gipfelbüchern. Da weiß man dann, was für eine Tour auf dem Programm stand.

Die Kleine Schlicke ist nicht ohne. Oft geht's unmittelbar an der Abbruchkante im Bröselgelände vorbei. Auf der linken Seite ist meist alles unzugänglich verlatscht. Zum Schluss folgt ein etwas unangenehmer Abstieg über Schrofen hinab bis kurz über der Vilser Scharte. Für mich der wandertechnisch anspruchsvollste Abschnitt des Tages.



Tourengänger: quacamozza


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