Nebelwanderung zur Großen Schlicke mit Abstieg über den Südwestgrat


Publiziert von Eumaex , 15. September 2020 um 16:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Und wieder mal ein freier Tag im September. Viele Gipfel sind dafür schon durch meinen Kopf gespukt, aber am Ende zeigt der Wetterbericht bis in die Nacht zuvor Regen, was bedeutet dass man kleinere Brötchen backen muss. Ich überlege mir also einen Berg ohne viel Kletterei und denke ich könnte mal wieder auf den Hochvogel. Jaja... ich weiß, der steht nicht in der Überschrift. Das hat mit Müdigkeit, einem ausgestellten Wecker und einem späten Start zu tun. Nachdem ich erst um 10 Uhr morgens loskomme muss ich umdisponieren und entscheide mich für einen Gipfel der in meiner Sammlung noch fehlt: Die große Schlicke. Der Aufstieg über den Ostgrat kommt für mich heute nicht in Frage. Keine Lust auf nasse Latschen, zudem ist die Sichtweite weiter oben teilweise nur 10-20 Meter. Also starte ich von Vils aus über die Vilser Alpe.


Vils - Vilser Alpe - Vilser Scharte - Große Schlicke

Dazu muss man nicht viel sagen. Es geht den Wegweisern hinterher zur Vilser Alpe und dann über schöne, heute menschenleere Wege hoch zur Vilser Scharte und von dort nach links unschwierig zur Großen Schlicke.  Außer mir ist heute keiner hier oben. Es tröpfelt immer mal wieder, die sicht ist auf 10 Meter beschränkt, dafür habe ich meine Ruhe. Nachdem ich mich über die Tour vorher nicht wirklich informiert habe fällt mein Blick auf den Südwestgrat. Der sieht nicht sonderlich schwierig aus und einen Versuch ist es Wert. Das Gras scheint gut gestuft, da sollte sich die Nässe nicht so bemerkbar machen.


Große Schlicke - Kleine Schlicke - Vilser Scharte - Füssener Jöchle

Man folgt den deutlichen Steigspuren, am Besten direkt am Grat entlang. Richtig schwierig wird das nie. Das Gras ist gut gestuft. Nach einer Weile ist ein Ausweichen nach links ohnehin nicht mehr möglich. Das verhindern die Latschen. Rechts ist es teilweise recht ausgesetzt. An einem kurzen Aufschwung muss man einmal kurz mit den Händen zupacken (I) und im weiteren Verlauf noch einen kurzen I-er Abklettern. Ehrlich gesagt habe ich die Kleine Schlicke gar nicht groß bemerkt. Es muss sich um eine der kleinen Erhebungen am Grat handeln.
Man folgt dem Grat bis sich ein weiterer Gratturm senkrecht vor einem aufstellt. Wer hier direkt hochklettert muss mit einer kurzen Stelle im oberen II-ten, eher unteren III-ten Grat rechnen. Den Gratzacken muss man ohnehin nicht erklettern. Links vorbei führt die Wegspur und danach ist der Grat sowieso vorbei und man geht zurück auf den Normalweg. Dazu muss man kurz durch Schrofengelände absteigen (mehrere Möglichkeiten), ich bin eine Rinne schräg nach links auf guten Stufen nach unten gelaufen und nach kurzer Zeit wieder auf dem Weg gestanden.
Weil ich hunger hatte ging es noch auf einsamen Wegen zum Füssener Jöchle. Auf dem einfachen Weg erwischt es mich dann doch noch. Eine kurze Unaufmerksamkeit auf einem abgewetzten nassen Stein und ich lege eine ordentliche Bruchlandung hin. Gut, dass das keiner gesehen hat. Einen blauen Fleck reicher gehts aber sofort weiter. In der Sonnenalm spendet ein Kaiserschmarren mit Vanilleeis und eine Buttermilch Trost. Aufgrund der Bahn treffe ich hier die ersten Menschen auf meiner heutigen Tour.


Füssener Jöchle - Vilser Alm - Vils

Nach der Stärkung geht es zügig dem Wegweiser folgend nach unten. Auch hierbei handelt es sich um einen landschaftlich sehr schönen Weg. Nach etwas über einer Stunde Abstieg stehe ich wieder am Auto


Fazit:

Nette (Halbtages-)Tour, die bei schlechtem Wetter oder in der Nebensaison unternommen werden sollte. Dann kann man das Ganze auch genießen und ist nicht mit den Massen unterwegs...

Tourengänger: Eumaex


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

Kommunist hat gesagt: Fazit
Gesendet am 15. September 2020 um 16:51
Frage zum letzten Satz des Berichts: Wenn Massenfrequentierung ein Grund für dich ist, Touren nicht genießen zu können, warum stellst du dann deine Tourenberichte öffentlich sichtbar ins Internet?

Eumaex hat gesagt: RE:Fazit
Gesendet am 15. September 2020 um 18:33
Vielleicht war das etwas missverständlich. Das "auch" in diesem Satz bezieht sich auf den Satz davor bzw. darauf, dass man eine solche Tour auch bei schlechtem Wetter oder in der Nebensaison wenn z.B. noch Schnee liegt genießen kann, weil sie relativ einfach ist. Während ich bei schlechtem Wetter z.B. nicht unbedingt zur Höfats aufsteigen würde. Ich reklamiere die Berge in keinster Weise für mich. Ich schaue mir nur gerne viele unterschiedliche Gipfel an und gehe auf die "einfacheren" eher nicht an einem perfekten Tag.
Die "Massen" haben genauso ihr anrecht da oben unterwegs zu sein wie ich. Ich stelle meine Berichte (und das auch nur teilweise) online, weil ich bei vielen Besteigungen von Berichten im Internet profitiert habe und mich entsprechend vorbereiten konnte. In den letzten 20 Jahren wäre ich aber bei der ein oder anderen Route über die ich mich vorher ungenügend informiert habe auch froh über den ein oder anderen Bericht gewesen.

sven86 hat gesagt: RE:Fazit
Gesendet am 16. September 2020 um 20:35
Mach Dir bitte nichts aus dem dämlichen Kommentar des Users Kommunist - er ist hier nicht gerade für konstruktive Beiträge bekannt


Kommentar hinzufügen»