von San Lucio zum Monte Boglia

Mit einem frühen Postauto fahre ich nach Bogno. Nach zehn Uhr kann ich los marschieren. Einen Einheimischen frage ich nach dem Weg nach San Lucio. Es gebe zwei Möglichkeiten, und er empfehle mir die gemütliche Variante. Das ist meinerseits zwar nicht so geplant gewesen, aber ich habe ja genügend Zeit. Also wandere ich mehr oder weniger dem Veloweg entlang über Pianca, La Corte und San Carlo hinauf nach San Lucio. Diese Strecke ist wohl wirklich interessanter mit dem Fahrrad als zu Fuss. Gegen zwölf Uhr erreiche ich San Lucio.

Im Rifugio San Lucio war viel Betrieb, in der Capanna auf Schweizerboden war niemand zu sehen. So mache auch ich im Rifugio eine ausgiebige Mittagspause und bestelle mir ein (ausgezeichnetes) Fleischplättli. Ich bleibe bis gegen halb Zwei. Bei der Kapelle von San Lucio geht's anschliessend vorbei, alles auf der Höhe bleibend über den Monte Cucco und auch über die Cima di Fojorina. Dieser Gipfel war mit seinen 1810m gleichzeitig der höchste Punkt meines zweitägigen Ausflugs. Danach folge ich, mit kleineren Abweichungen, der Landesgrenze bis auf etwa 1550m. Von dort steige ich ziemlich direkt auf 1400m und zur Capanna Pairolo ab.

Am nächsten Morgen geht's hinauf zum Sattel auf 1420m. Ich wandere zuerst auf der sonnigen italienischen Seite, wende mich aber ab Punkt 1398m der schweizerischen Seite zu. Beim Passo Streccione erreiche ich wieder die Grathöhe. Dieses Teilstück ist eindrücklich, und dennoch nicht schwierig zu begehen. Der Wanderweg führt anschliessend südlich um den Sasso Grande herum, und folgt der Landesgrenze, bei der Bocchetta di Brumea und der Alpe Bolla vorbei auf den Monte Boglia. Ein wunderbarer Aussichtsberg, es dürfte aber gerne etwas bessere Sicht sein. Auch hier wieder eine ausgiebige Pause, dann steige ich nach Brè ab, wo es vor der Rückreise mit dem Postauto in der Osteria Monti noch ein kühles Bier gibt.


Empfehlenswerte Wanderung! Die Übernachtung in der Capanna Pairolo hat mir sehr gefallen. Eine andere Variante könnte ich mir aber vorstellen: Am Vorabend nach Bogno anreisen, dort übernachten (mindestens ein Hotel gibt es), und die anschliessende Wanderung an einem Tag machen, mit den Denti della Vecchia in der Abendsonne.