Durch die Chälen auf den Fronalpstock


Publiziert von Chrichen , 2. Oktober 2014 um 19:49.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:28 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Fronalpstock - Kette   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 110 m
Strecke:ca. 6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug nach Schwyz / Bus Richtung Muotathal bis Stoosbahn / Standseilbahn bis Stoos
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Sesselbahn mit Umsteigen bis Stoos / weiter wie Hinweg in umgekehrter Richtung

Wunderschöner Aussichtsberg über dem Vierwaldstättersee und massiv überlaufener Touristenberg. Beide Seiten gehören zum Fronalpstock. Wie könnte man auch erwarten, dass ein so schöner und so gut erschlossener Ort einsam wäre? Dennoch gibt es eine interessante und verhältnismässig ruhige Wanderroute hinauf zum Gipfel.

Den Fronalpsock kannte ich schon von der Gratwanderung vom Klingenstock her, die ich vor zwei Jahren einmal an einem Sonntagvormittag gemacht hatte. Da Berichte auf Hikr zur Besteigung via Chälenweg sehr reizvoll klangen, entschied ich mich, dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Dabei hielt ich mich vorwiegend an diesen *Bericht von kopfsalat.

Mit der Standseilbahn fahre ich hinauf nach Stoos. Ab hier soll es nun zunächst zur Alp Eu gehen. Der Weg dorthin ist offenbar nicht angeschrieben. Wegweiser verweisen jeweils auf den nächsten 100m weiter, so scheint es mir. Dennoch ist das hübsche Strässchen, das den Beginn der Wanderung markiert, einfach zu finden: Mehr oder weniger direkt nach der Bergstation der Seilbahn von Morschach her führt es rechts hinunter. Auf diesem verliert man nun rund 100 Höhenmeter. Ca. 100m nach P.1183 zweigt der Bergweg zur Alp Eu links ab. Der Abzweiger ist etwas schwierig zu erkennen, aber es gibt einen Wegweiser. Eine an einen Baum angelehnte gelbe Tafel macht darauf aufmerksam, dass der Chälenweg im Spätherbst und Winter offiziell geschlossen ist und dass Fixseile abmontiert werden.

Leicht ansteigend und zum Teil recht sumpfig führt das Weglein im Schatten durch Wald und Wiesen an der Jochlihütte vorbei. An einigen Stellen empfiehlt es sich, wenig neben dem Weg zu laufen. Bei der Alp Eu beginnt nun gut angeschrieben der alpine Bergweg. Auf blau-weiss markierten Weg geht es einfach weiter bis zum Aussichtspunkt Spitzeren. Der Ausblick auf den Vierwaldstättersee ist gewaltig. Da hier endlich die Sonne scheint, gibt es eine erste längere Rast auf dem gerade frei gewordenen Bänklein.

Ab Spitzeren zieht der Alpinweg an und gewinnt nun über P.1450 rasch an Höhe. Das Gelände ist stellenweise leicht ausgesetzt. Aufgrund der Schattenlage ist auch hier der Boden vielerorts unangenehm schmierig und rutschig. Vorsichtiges Gehen ist angesagt, die Stöcke kommen voll zum Einsatz. Mein Bergschuh rutscht auf den matschigen Tritten eigentlich nie signifikant ab, trotzdem fühlt es sich etwas an wie Gehen auf Eiern. Scheinbar hält die Feuchtigkeit auch bei schönem Wetter recht lange. Hier und da kommt man in den Genuss schöner Tiefblicke auf den Vierwaldstättersee.

Ziemlich schnell ist die Felswand erreicht, die den Einstieg zu den Chälen markiert. Der Aufstieg erfolgt in grasig erdigen Couloirs, durchsetzt von einigen Steinen, über insgesamt drei Steilstufen. Dazwischen befinden sich jeweils fast flache Teilstücke. Landschaftlich ist die Kombination aus beinahe senkrechten Felswänden, den schmalen Couloirs und dem Tiefblick auf den Vierwaldstättersee äusserst reizvoll. Es bieten sich viele Gelegenheiten für interessante Fotos. Da sich der Vordergrund noch im Schatten befindet, bilden die Felswände Silhouetten. Zumindest bei den heutigen Bedingungen ist der Weg durch die Chälen weniger rutschig als der bisherige Aufstieg von Spitzeren her. Mit kräftiger Armunterstützung lässt es sich recht angenehm hochgehen. Die zweite und dritte Steilstufe sind teilweise mit Fixseilen ausgerüstet. Die Traversen zwischen den Couloirs sind stellenweise etwas luftig.

Nach der letzten Stufe geht es zuerst etwas ausgesetzt in einen weiten Kessel hinein, der nun ebenfalls vorsichtig durchquert wird. Hier ist der Boden nun ganz trocken. Kurz bevor der Chälenweg in den normalen Wanderweg zum Fronalpstock mündet, bietet sich nochmals eine gute Gelegenheit für eine gemütliche Pause. Nachdem die Wanderautobahn zum Fronalpstock erreicht ist, laufe ich über Wiesen mehr oder weniger in der Direttissima zur Bergstation der Sesselbahn. Die Aussicht ist wie erwartet phänomenal. Die Zahl der Touristen auch.

Es bieten sich nun 3 Möglichkeiten für die weitere Gestaltung des Tages:
1) Weiterweg über den äusserst beliebten Gratweg zum Klingenstock (T2)
2) Runterfahren nach Stoos, wieder rauf zum Klingenstock, dann Wanderung zum Hengst und Sisiger Spitz (T4)
3) Einen Kaffee auf der Terrasse des Bergrestaurants trinken und dann zwei Stunden im Gras rumliegen (T0-)

Ich entscheide mich für die letzte Option.

Tourengänger: Chrichen


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