Spätsommer-Wanderungen auf Elba


Publiziert von Kik , 21. September 2014 um 15:15.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum: 6 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Sonne, Wärme, Meer, interessante Wanderwege und gute ÖV-Verbindungen machen Elba im Juni und September attraktiv, wenn die Menschenmassen der Sommerferien die Insel noch nicht oder nicht mehr verstopfen.

3. Sept.   Der Bus bringt uns nach Rio dell'Elba, ein "Berg"dörfchen auf 165 MüM im Osten der Insel. In einem kleinen Lädelchen kaufen wir Panini, und die versierte Frau frägt sofort, ob sie sie aufschneiden und belegen soll, was wir gerne annehmen. Gut versorgt laufen wir auf einem steilen Strässchen durch den Pinienwald zur Krete beim Pass Le Panche 327m, wo wir auf die Grande Traversata dell'Elba GTE treffen. Diesem folgen wir nach Süden auf kahlem Kamm über einen Antennen bestückten Vorgipfel zum höchsten Punkt von NO-Elba, der Cima del Monte 516m. Sie wird auch vom Gestänge der Kommunikationsbedürfnisse verunziert, bietet aber einen traumhaften Blick zum höchsten Berg (Monte Capanne) im Westen, auf das vulkanähnliche Monte Christo im Süden, die weiteren toskanischen Inseln und das Festland im Osten, vor allem aber auf paradiesische blaue Buchten für unsere Nachmittagsprogramme. Einige alte Pinien haben auf dem kleinen Plateau hier oben überlebt, ein idealer Picknickplatz.
Der aussichtsreiche Gratweg führt uns in die Senke vor dem Monte Castello 390m, den wir auf einem kurzen lohnenden Abstecher erreichen. Man könnte von der Senke auch direkt hinab zum Wallfahrtsort Madonna dell'Monte, aber wir folgen dem GTE an einem abgezäunten Landstück zur Ausbildung von Wildsau-Jagdhunden vorbei und verlassen ihn erst dort, wo er nach NW abbiegt. Die Wanderwege ins Val Botro hinab haben wir verpasst. So sind wir über den Rücken gewandert, der zum Leuchtturm Fanaletto zieht, bis wir auf steiler Treppe direkt in den alten Kern von Porto Azzurro hinabsteigen konnten.

6. Sept.  Heute starten wir in San Piero, einer Gegend, die für ihren Granitabbau und Steinhauerei bekannt ist. Es gibt hier eine via dei graniti mit mehreren Varianten. Durch einen alten Kastanienwald führt ein angenehmer Wanderweg zur Kirchenruine San Giovanni. Der Sommer war auch auf Elba nass, so dass die Wildschweine grosse Waldflächen aufwühlen konnten. Sie wurden vor Jahrzehnten auf der Insel eingeführt, haben sich rasant vermehrt und richten grosse Schäden an.
Ein breiter Waldweg führt uns durch die hohen Bäume hinaus auf die trockene Südseite des Berges, wo Granitblöcke, Ginster und macchiaähnliche Sträucher die Landschaft prägen. Wir spazieren zur Pietra murata, einem riesigen Monolith. An ihn lehnt ein Caprile, ein aus Steinen aufgeschichtetes Speicherlein für Käse, wie es die Inselbewohner seit Hunderten von Jahren benutzt hatten. Der Block ist aber auch ein prächtiger Aussichtspunkt auf das heute dunstige Meer und seine lockenden Buchten. Der als Bikeweg auf der Karte gezeichnete Wanderweg zur Bucht von Cavoli hinab war früher breit und gepflastert. Jetzt ist er von wilden Fenchelstengeln so überwuchert, dass ich mir fast als Winkelried vorkomme. Mitten im trockenen Hang quert er in ein Tälchen, wo sich ein kleiner Teich gebildet hat, umstanden von hohem Schilf und üppigem Grün. Nach diesem Mini-Dschungel geht es wieder über Granitplatten mit Feigenkaktus hinab zur grünblauen Bucht.

Wir hatten den Elbaführer von Bädeker, (ed. 2012), der eine gute Karte mit Wander- und Bikewegen enthält, sowie den Wanderführer Elba von Rother (ed. 2012). Beide stimmten nicht immer, da Wanderwege gerade in Ortschaftsnähe nach Belieben geändert bzw. gesperrt werden, aber die Kombination hat uns geholfen.

Tourengänger: Kik


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