Anenhütte und Gletschererlebnisweg


Publiziert von Margit , 20. September 2014 um 22:53.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 3 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto oder PWK zur Fafleralp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s. o.

Heute steht mal wieder eine Tour im Lötschental auf dem Programm, wo es uns schon vor 2 Jahren so gut gefallen hat. Auf dem Parkplatz Fafleralp starten wir in Richtung Anenhütte, und zwar auf dem Weg links der Lonza taleinwärts, vorbei am Guggisee. Dieser Weg wurde hier schon mehrfach beschrieben, deshalb verzichte ich auf eine Wiederholung. Den Markierungen folgend, erreicht man schließlich die Anenhütte, die hoch auf einem Felsen steht - bis hier T2. Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber mir gefällt diese neue Hütte von der Optik her nicht. Mag ja sein, dass sie eine technische Meisterleistung darstellt, was die Selbstversorgung mit Strom, Wasser usw. angeht. Doch ich finde einen derartigen "viereckigen Kasten" unpassend in dieser so schönen Umgebung. Da gefallen mir die alten Hütten aus Granitsteinen wesentlich besser. Außerdem frage ich mich, was so eine Luxusherberge an einer derartigen Stelle zu suchen hat.....
Aber nun wieder zum Thema, der Wanderung: Nach einer Pause auf der Hüttenterrasse laufen wir um die Hütte herum, um einen Blick auf den Anen- und den Langgletscher werfen zu können. Gleich hinter der Hütte erreichen wir den kleinen Anensee und folgen anschließend den wbw-Markierungen in Richtung Gletscher. Es geht über eine kleine Brücke, dann abwärts, scheinbar direkt auf den Gletscher zu. Dummerweise versperrt jedoch ein Felsriegel diesen direkten Weg. Hier gabelt sich die Route: nach links geht's steil aufwärts weiter in Richtung Gletscher, nach rechts abwärts dem Tal entgegen, ebenfalls wbw markiert. Wegen der fortgeschrittenen Zeit beschließen wir, uns an den Abstieg zu machen. Was nun folgt, ist eine sehr schöne, perfekt markierte und an einigen Stellen komfortabel mit Seilen versehene alpine Route. Dieser neue "Gletschererlebnisweg" wurde  lt. Home Page der Anenhütte in 2013 angelegt. Über schöne gletschergeschliffenen, vielfach rötlich-braun gefärbte Felsen geht's abwärts, nahe am Gletscher vorbei. Das macht richtig Laune hier! Schließlich kommen wir am neuen Gletschertor vorbei, aus dem eine gewaltige Wassermenge strömt. Laut Auskunft der Hütten-Home Page liegt dieses neue Gletschertor ca. 500 m oberhalb der Stelle, wo sich das alte befand. Das alte existiert nicht mehr, es ist zusammengebrochen. Die Landschaft hier scheint ziemlich starken Veränderungen zu unterliegen...
Noch ein kurzer Aufstieg über einen dicken, gestreiften Felsklotz, dann verlassen wir bald die wilde, einzigartige Umgebung und kommen ins Gletschervorfeld. Nun trifft die alpine Route mit dem von rechts kommenden wrw markierten Weg zusammen, der vor der Anenhütte abwärts geht. Am Wegweiser ist die wbw-Route nicht signalisiert. Man sieht jedoch, wenn man von unten kommt, die neuen Markierungen rechts an den Felsen.
Bis wir wieder an der Fafleralp ankommen, zieht sich der Weg etwas in die Länge und es wird wieder zusehends grüner.
Eine schöne Tour war's. Wegen des neuen Gletschererlebniswegs lohnt sie sich sicherlich auch für diejenigen, die von früher nur den "alten", vor der Anenhütte beginnenden Abstiegsweg kennen.

Tourengänger: Margit


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Kommentare (1)


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rkroebl hat gesagt:
Gesendet am 21. September 2014 um 14:23
Eine wunderbare Gegend, da hinten, muss ich auch bald mal wieder hin. Danke für den Bericht, er weckt Erinnerungen. Zum Thema 'Hütte' noch:

Die jetzige Anenhütte (über das Luxuskonzept mag man diskutieren) steht genau dort, wo die eher traditionell gebaute Hütte stand, die 2007 von einer Staublawine weggefegt und komplett zerstört wurde. Dass Peter Tscherrig beim Wiederaufbau dann auf modernste Technik zwecks Sicherheit (deshalb die seltsam 'schiefe' Form des Gebäudes), Panzerglas und vorallem auch nachhaltige Versorgungssysteme gesetzt hat, ist ihm hoch anzurechnen, finde ich. Aus nostalgischen Gründen nicht auf heutzutage technologisch machbare, moderne Bauweisen zu verzichten wäre eine Dummheit, die erkannt ist - wie viele Hüttenneubauten in den Alpen zeigen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich liebe das traditionelle Hüttenambiente, knarrende Holztreppen, knisternde Kochherde usw. über Alles. Aber wir sind im 21. Jahrhundert, und das schleckt kein Steinbock weg. ;-)

HG, Ray


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