Tête de Milon (3693m)
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Da wir gerade im Val d'Anniviers weilten, wollten wir die Gelegenheit nutzen und das Bishorn besteigen. Wobei eigentlich weniger das Bishorn mein Ziel war, sondern vielmehr das Erhaschen eines eindrücklichen Blickes vom Bishorn auf den N-Grat des Weisshorns.
Weil wir ohnehin einen Parkplatz für unser Auto benötigten, fuhren wir damit am Reka-Hotel vorbei und auf den ausgeschilderten Parkplatz etwa 50hm oberhalb von P. 1683. Von dort liefen wir auf einem Weg hinüber zu Les Doberts und folgten fortan den Wegweisern zur Tracuithütte. Zum Weg ist nicht viel zusagen, ausser vielleicht: Er ist einfach, landschaftlich sehr schön und die Aussicht bestechend. Etwas „anspruchsvoller“ wird er erst auf den letzten 150hm unterhalb der Tracuithütte. Hier schlängelt sich der Weg durch mühsames Blockgeröll, wobei es oft kleinere Abkürzungen gibt.
Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichten wir pünktlich zur Mittagszeit die Tracuithütte. Jessäs war da was los... Dutzende Leute kamen soeben vom Bishorn zurück und schufen eine hektische Atmosphäre, der wir so schnell wie möglich zu entfliehen suchten. Überflüssiges wurde in einer Kiste verstaut, kurz die Energietanks aufgefüllt und schon zottelten wir zum Turtmanngletscher hinunter. Nichts wie weg hier – und dies am besten in Form einer Hochtour. Im September kann man es sich bekanntlich oft leisten, um 13 Uhr noch zu einer kurzen Hochtour aufzubrechen...
Die Route auf die Tête de Milon ist einfach. Kurz auf dem aperen, danach auf dem gut eingeschneiten Turtmanngletscher geht es relativ flach bis auf 3400m hoch. Hier nun wird die Angelegenheit etwas steiler und man wendet sich etwas nach Westen und steuert den Beginn des Schneegrats (NW-Grat) an (8-ung Spalten in der Flanke!). Alternativ könnte man auch über den felsigen Teil des Grats aufsteigen, soweit ich weiss.
Kaum auf dem Grat angekommen, begann ich meine Sonnenbrille zu putzen – und schwupps: weg war das eine Brillenglas. Unerbärmlich rutschte es in die Tiefe, derweil sich das Bishorn bereits aus meinen Plänen verabschiedete – bis die Rutschbahn dann in unserer Aufstiegsspur doch noch ein Ende fand. Puh, Schwein gehabt! Ohne Sonnenbrille auf dem Gletscher herumzutappen hätte nicht gerade meinem Wunsch entsprochen. Nach der Brillenglas-Episode stiegen wir gemütlich über den nur einmal leicht schmalen Grat zum Gipfel hoch. Für den Aufstieg ab der Cabane Tracuit benötigten wir eineinhalb Stunden.
Nachdem wir die Aussicht genossen und einen Blick auf den Ausstieg aus der Crête de Milon geworfen hatten, begaben wir uns in den Abstieg. Dieser erfolgte natürlich einiges schneller als der Aufstieg und so waren wir wohl in weniger als einer Stunde zurück bei der mittlerweile verlassenen Tracuithütte. Der Rummel war vorbei und so teilten wir uns die riesige Hütte mit höchstens eineinhalb Dutzend Leuten (darunter Mistermai) – unser Zimmer hatten wir indes für uns alleine.

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