Hüenerberg-Öhrli-Schäfler - und eine Rutschpartie durch die Chammhalden
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Die Wanderung von der Ebenalp zum Säntis oder umgekehrt zählt sicher zu den beliebtesten und meist begangenen Klassikern im Alpstein. An schönen Wochenenden herrscht dort zeitweise regelrechter Kolonnenverkehr, Einsamkeit darf man hier nicht erwarten! Steigt man von der Schwägalp über die Chammhalden zum Hüenerberg auf und gelangt über die Höch Nideri zur Hinteren Öhrligrueb und damit auf den "Säntisweg", erleidet man fast einen "Kulturschock"… ;-)
Meine heutige Tour entspricht im Wesentlichen derjenigen vom vergangenen Sommer, die ich dort detailliert beschrieben habe. Diesmal verzichtete ich jedoch auf die abenteuerliche Traverse der Altenalptürm entlang deren Nordwände, dafür fand ich einen etwas eleganteren, da direkteren Weg zum Hüenerberg W-Gipfel (P. 2309).
Aufgrund der vielen Niederschläge sind sämtliche nordexponierten Routen derzeit sehr nass und rutschig. Dies gilt im besonderen Maße für die Chammhalden, durch die die wohl anspruchsvollste, durchgehend markierte Wanderroute des Alpsteins führt. Die erdigen Tritte sind schmierig und sehr rutschig, das Gras pflotschnass - und mit den lehmverschmierten Bergsohlen sind auch die felsigen Passagen anspruchsvoller als auch schon. In einigen Berichten wird ja die Schwierigkeit des unteren Teils der Chammhaldenroute bis zum Grossen Band (wo ich nach links Richtung Hüenerberg abzweige) als T4 angegeben, diese Einstufung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Für meine Begriffe hat es auch im unteren Teil einige Passagen, die ich klar mit T5 bewerten würde!
Auf dem Grossen Band quert man auf schwachen Weg- bzw. Steinwildspuren zwei Gerölltrichter (T4, vereinzelte orange Markierungen) und erreicht nach ca. 20 min. einen Absatz unter den Wänden des Hüenerbergs. Die Querung und der anschliessende Aufstieg auf den Hüenerberg vermitteln einen interessanten Einblick in den geologischen Aufbau des Säntismassivs: Bedingt durch den Entstehungsprozess liegen hier verschiedene Ablagerungsschichten mit unterschiedlicher Konsistenz übereinander. Die Säntisnordwand gleicht also einer riesigen Cremeschnitte… :-) Während das Grosse Band aus weichem Mergel besteht, befinden sich darüber (ziemlich brüchige) Felsschichten aus sog. Öhrli- und Kieselkalk. Abgeschlossen wird das Ganze durch eine Schicht des vom Alpsteinkletterer so geliebten Schrattenkalk, am Hüenerberg besteht das Gipfelwändchen aus diesem soliden Ablagerungsgestein, das allerdings nach Norden (vermutlich durch die Pressung?) auch nicht über alle Zweifel erhaben ist.
Den orangen Markierungen folgend, steigt man zunächst durch eine Geröllrinne, dann um eine Felswand herum, bis man zum obersten, breiten Band unter den Wänden des Hüenerberggrates gelangt. Die markierte Route führt nun entlang dieses Bandes um den Hüenerberg W-Gipfel herum. Kaum schwieriger, dafür direkter und eleganter erreicht man den Westgipfel (P. 2309) allerdings, wenn man -wie ich dieses Mal- über steiles, aber gut begehbares Moos und Schrofen leicht links haltend zum Gipfelwändchen aufsteigt und durch dieses direkt den kotierten Punkt erreicht (T5, I).
Während über dem Säntis bereits erste Quellwolken aufziehen, folge ich dem Hüenerberggrat nach Osten und gelange über den Hauptgipfel (P. 2312) und der Höch Nideri (2247 m) zum Sattel bei P. 2121, über den auch der "Säntisweg" führt. Dabei folgt man am besten immer der Gratschneide - wird es dort zu schwierig oder ausgesetzt, weicht man in die Flanken aus (nach P. 2312 einmal kurz in die Nordflanke, danach zur Umgehung eines Abbruchs auf guten Bändern in der Südflanke), meist T4 mit Stellen bis T5
Auf dem Säntisweg war an diesem schönen Sonntag im Spätsommer dann erwartungsgemäss sehr viel Volk unterwegs. Auch auf meinem Abstecher zum Öhrli (T4, I) war ich nicht alleine. Über die Öhrligrueb erreiche ich den Lötzlisalpsattel, von dem ich meinen kühlen Saft vom Fass auf dem Schäfler schon förmlich vor mir sehe…
Zuvor gilt es allerdings den hochfrequentierten, stellenweise versicherten Steig unter den Südwänden der Altenalptürm unter die Füsse zu nehmen. Mehr als einmal muss ich auf dem engen Pfad Wandergruppen Platz machen, um diese passieren zu lassen. Kurz vor dem Schäfler laufe ich dann auch noch (zunächst unbemerkt) an
Maveric vorbei, der im Laufschritt auf dem Weg zu "seinen" Altenalptürm ist. Erst als er sich noch einmal umdreht und mich anspricht, erkenne ich ihn! Es ergibt sich ein netter und interessanter Schwatz mit dem sympathischen Alpstein-Crack.
Unterdessen haben sich die Quellwolken über der nördlichen Alpsteinkette leider ziemlich ausgebreitet, so dass es bei meiner Einkehr im Berggasthaus Schäfler nicht mehr allzu gemütlich ist. Wie es der Zufall will, erscheint wenig später
carpintero mit Begleitung. Die beiden gesellen sich zu mir - welch nette Überraschung!
Irgendwann wird es mir auf der Terrasse dann aber doch zu kalt und ich steige zur Ebenalp ab, von wo ich in wenigen Minuten mit der Bergbahn ins Tal nach Wasserauen schwebe.
Meine heutige Tour entspricht im Wesentlichen derjenigen vom vergangenen Sommer, die ich dort detailliert beschrieben habe. Diesmal verzichtete ich jedoch auf die abenteuerliche Traverse der Altenalptürm entlang deren Nordwände, dafür fand ich einen etwas eleganteren, da direkteren Weg zum Hüenerberg W-Gipfel (P. 2309).
Aufgrund der vielen Niederschläge sind sämtliche nordexponierten Routen derzeit sehr nass und rutschig. Dies gilt im besonderen Maße für die Chammhalden, durch die die wohl anspruchsvollste, durchgehend markierte Wanderroute des Alpsteins führt. Die erdigen Tritte sind schmierig und sehr rutschig, das Gras pflotschnass - und mit den lehmverschmierten Bergsohlen sind auch die felsigen Passagen anspruchsvoller als auch schon. In einigen Berichten wird ja die Schwierigkeit des unteren Teils der Chammhaldenroute bis zum Grossen Band (wo ich nach links Richtung Hüenerberg abzweige) als T4 angegeben, diese Einstufung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Für meine Begriffe hat es auch im unteren Teil einige Passagen, die ich klar mit T5 bewerten würde!
Auf dem Grossen Band quert man auf schwachen Weg- bzw. Steinwildspuren zwei Gerölltrichter (T4, vereinzelte orange Markierungen) und erreicht nach ca. 20 min. einen Absatz unter den Wänden des Hüenerbergs. Die Querung und der anschliessende Aufstieg auf den Hüenerberg vermitteln einen interessanten Einblick in den geologischen Aufbau des Säntismassivs: Bedingt durch den Entstehungsprozess liegen hier verschiedene Ablagerungsschichten mit unterschiedlicher Konsistenz übereinander. Die Säntisnordwand gleicht also einer riesigen Cremeschnitte… :-) Während das Grosse Band aus weichem Mergel besteht, befinden sich darüber (ziemlich brüchige) Felsschichten aus sog. Öhrli- und Kieselkalk. Abgeschlossen wird das Ganze durch eine Schicht des vom Alpsteinkletterer so geliebten Schrattenkalk, am Hüenerberg besteht das Gipfelwändchen aus diesem soliden Ablagerungsgestein, das allerdings nach Norden (vermutlich durch die Pressung?) auch nicht über alle Zweifel erhaben ist.
Den orangen Markierungen folgend, steigt man zunächst durch eine Geröllrinne, dann um eine Felswand herum, bis man zum obersten, breiten Band unter den Wänden des Hüenerberggrates gelangt. Die markierte Route führt nun entlang dieses Bandes um den Hüenerberg W-Gipfel herum. Kaum schwieriger, dafür direkter und eleganter erreicht man den Westgipfel (P. 2309) allerdings, wenn man -wie ich dieses Mal- über steiles, aber gut begehbares Moos und Schrofen leicht links haltend zum Gipfelwändchen aufsteigt und durch dieses direkt den kotierten Punkt erreicht (T5, I).
Während über dem Säntis bereits erste Quellwolken aufziehen, folge ich dem Hüenerberggrat nach Osten und gelange über den Hauptgipfel (P. 2312) und der Höch Nideri (2247 m) zum Sattel bei P. 2121, über den auch der "Säntisweg" führt. Dabei folgt man am besten immer der Gratschneide - wird es dort zu schwierig oder ausgesetzt, weicht man in die Flanken aus (nach P. 2312 einmal kurz in die Nordflanke, danach zur Umgehung eines Abbruchs auf guten Bändern in der Südflanke), meist T4 mit Stellen bis T5
Auf dem Säntisweg war an diesem schönen Sonntag im Spätsommer dann erwartungsgemäss sehr viel Volk unterwegs. Auch auf meinem Abstecher zum Öhrli (T4, I) war ich nicht alleine. Über die Öhrligrueb erreiche ich den Lötzlisalpsattel, von dem ich meinen kühlen Saft vom Fass auf dem Schäfler schon förmlich vor mir sehe…
Zuvor gilt es allerdings den hochfrequentierten, stellenweise versicherten Steig unter den Südwänden der Altenalptürm unter die Füsse zu nehmen. Mehr als einmal muss ich auf dem engen Pfad Wandergruppen Platz machen, um diese passieren zu lassen. Kurz vor dem Schäfler laufe ich dann auch noch (zunächst unbemerkt) an

Unterdessen haben sich die Quellwolken über der nördlichen Alpsteinkette leider ziemlich ausgebreitet, so dass es bei meiner Einkehr im Berggasthaus Schäfler nicht mehr allzu gemütlich ist. Wie es der Zufall will, erscheint wenig später

Irgendwann wird es mir auf der Terrasse dann aber doch zu kalt und ich steige zur Ebenalp ab, von wo ich in wenigen Minuten mit der Bergbahn ins Tal nach Wasserauen schwebe.
Tourengänger:
marmotta

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