Scheuakopf - Ruchberg - Ochsenkopf - Gamsgrat


Publiziert von dani_ , 4. September 2014 um 17:13.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:18 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Am Vortag hatte ich von meiner Tour die Schleife über Gamsgrat und Ochsenkopf nicht geschafft. Nach Malbun zurückzukehren, nur um diese beiden Berge zu besteigen, dunkte mir zu wenig für einen Tag. Bei hikr stiess ich auf die Verlängerung zum Scheuakopf. Es wunderte mich, dass bekannte Hikr für die so kurz aussehende Tour (Hm wie auch Horizontaldistanz) so lange brauchten. Ich dachte mir, na, das geht sicher auch schneller. Die Tour einfach nachzugehen, schien mir zu einfallslos, daher wählte ich die umgekehrte Richtung.

Frohen Mutes startete ich von Malbun Richtung Sassförkle und Matta. Nach einer Stunde erreichte ich über breite Wanderwege (inkl Märchenweg Lisa und Max) und Naturstrasse Matta. Bei p.1782 ist die Abzweigung, wo es links Richtung Mattaförkle und rechts Richtung Mattajoch geht. Hier ging ich Richtung Mattajoch und bog nach 500m rechts weglos in die Grasflanke ein. Aufsteigend stiess ich bald auf einen nach rechts aufwärts führenden Pfad. Diesem folgte ich. Er endete bei einem Hochsitz auf etwa 1870m. Von hier sehr steil auf Gras mit kurzem vermeidbaren Ausritt in die Legföhren hoch zum Scheuakopf Vorgipfel (p.2150) und hernach ausgesetzt zum Hauptgipfel (p.2159).

Zurück zum Vorgipfel und Abstieg nahe Grat Richtung Bettlerjöchle. An einer Stelle Nähe Bettlerjöchle holte ich mindestens 50 Hm in die Westflanke aus. Durch Ostflanke oder oben auf Grat meiner Ansicht nach deutlich schwieriger bzw unangenehmer. Habe mir das Ganze nochmal auf dem Grat rückwärts Richtung Scheuakopf gehend angesehen.

Der Abschnitt zwischen Bettlerjöchle und Ruchberg ist der mit Abstand schwierigste Teil der Tour. Klettertechnisch nicht besonders anspruchsvoll (daher habe ich mich meinen hikr Vorgängern angeschlossen und mit T5 bewertet), aber sehr brüchig und ausgesetzt. Ausritt in Ostflanke, sehr unangenehm, steil und brüchig. Ein Stück bin ich im Reitersitz über den Grat gerutscht. T5 ist hier sicherlich sanft bewertet. Da, wo ich war, kann man vom Adrenalinpegel T6 vergeben. "Adrenalinpegel" kommt in der Berg- und Alpinwanderskala nicht vor, aber "Häufig sehr exponiert". Klettertechnisch, wie geschrieben, nicht besonders schwer, aber sehr brüchig, oft viele kleine Steine auf schrägen Felstritten und sehr ausgesetzt.

Ab Ruchberg (p.2160) Gelände deutlich einfacher (T4). Auf bzw nah am Grat hinunter in den Sattel (p.2086). Von dort Aufstieg zuerst auf Grat, dann wird der Grat wanderuntauglich. Also bin ich bei Steinhaufen nach Westen abgebogen und entlang Wegspuren leicht abwärts gegangen, bis ich auf einen gelb markierten Weg stiess. Auf diesem bin ich steil wieder hoch zum Grat. Auf dem Grat angekommen ging ich ein Stück Richtung Norden, um zu prüfen, ob ich den bestmöglichen Weg genommen hatte. Nach der Überprüfung stieg ich entlang des Grates nach Süden auf den Ochsenkopf.

Vom Ochsenkopf unproblematisch den gelben Markierungen folgend nahe dem Grat zum Gamsgrat. Bei p.2201 biegt der gelb markierte Wanderweg in die Südflanke des Gamsgrates ab. Was nun folgte, war der anspruchsvollste markierte Wanderweg, den ich je gegangen bin. Anspruchsvoll hinsichtlich Wegfindung, Klettertechnik und Ausgesetztheit. Weglos habe ich schon viele sehr ausgesetzte Touren gemacht, aber das war sicherlich meine ausgesetzteste, markierte Route bisher.

Nahe des Sattels zum "Bim Chrüz" bzw Sareis fand ich noch einen Hut. Diesen deponierte ich bei der Bergstation der Luftseilbahn. Von dort einfach hinunter nach Malbun.

Fazit: Ich hatte eine mittelanspruchsvolle Tour erwartet und dachte, die Herausforderung bestünde darin, sie möglichst schnell durchzuziehen. Gemessen daran war die Tour echt krass. Ich finde die bisherigen Berichte zu sanft. Hier kann man guten Gewissens auch ein T6 vergeben und sie ist abschnittsweise extrem brüchig und ausgesetzt. Eine Kombination, die auch ungesund werden kann.

09:15  Malbun
10:16  Matta
11:15  Scheuakopf
12:43  Bettlerjöchle
15:39  Ochsenkopf
17:31  Sareis
18:00  Malbun

Tourengänger: dani_


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