Knapp 60!
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… statt einiger Stunden Bahnfahrt dem Ehrenwertesten zuzumuten, um in der Romandie zu speisen, ist es ein leichtes Unterfangen, dies auch in ziemlicher Nähe zu Basel durchzuführen, verbindend mit einer kleinen Wanderung. Dazu bietet sich die S 3 an, die Olten mit Porrentruy verbindet, in Basel wendet die S3 nicht (Spitzkehre im Kopfbahnhof), sie hält in Delémont 10 Minuten, für Glimmstengelaktivisten ausreichend eine „Lungenpause“ einzulegen. Hernach fährt der Rumpelzug weiter via Bassecourt nach Glovelier. Zwischenzeitlich ist der neue Bahnhof der CJ fertiggestellt, die Futternäpfe für die Bahnhofskatze stehen nach wie vor nebeneinander an Gleis eins (neben dem Wärterhäuschen).
… eine zweite Spitzkehre erfolgt in Combe-Tabeillon – hier gibt es ausser Schienen und Weichen noch ein Wartesälchen (!), und ziemlich viel Grün. Haltestellen dieser Art mit sozusagen „Nichts-ausser“ sind in der CH sehr selten. Seit letztem Jahr, nach der seitlichen Verschiebung des Wanderweges auf ein leicht erhöhtes Terrain, folgt der WW aber nach wie vor der Trasserichtung nach La Combe bzw. Bollement (dort fast bis zur Haltestelle). Die folgenden Haltestellen sind „On-Demand“-Haltestellen: La Combe, Pré-Petitjean und Le Bémont. Nur in Bahnhöfen und grösseren Haltestellen finden sich mehrere Geleise bzw. Kreuzungs-„buchten“, ansonsten ist die gesamte Strecke eingleisig von Glovelier nach La-Chaux-de-Fonds. Erlebbar ist das Eisenbahnfahren quasi in seiner Urform: der Schienenstrang ist nicht aus einem Guss, sodass das übliche „kindheitserinnernde“ Kling-Klong noch zu spüren ist – auch das ist selten geworden im Eisenbahnkönigreichtum Schweiz!
… in Saignelégier wird ein Aufenthalt von 10 Minuten eingelegt – warum ist mir nicht klar, denn weder auf einen Busanschluss wird gewartet noch kreuzt eine andere Bahn den Bahnhof. Die nächsten Haltestellen mit „Halt auf Verlangen“ sind Muriaux [Spiegelberg] (Automobilmuseum) und Les Emibois [au milieu des bois]. Darauf folgt eine langgestreckte Passage parallel zur Kantonsstrasse nach Le Noirmont [Schwarzer Bergwald] – dieser Flecken wird auch erreicht mit einer Stichbahn (auch CJ) von Tavannes via Tramelan (Grundzugang von Biel her via Sonceboz). Wer also Spass hat und sich als Ferrophiler outen möchte, nehme sich mal Zeit für die Jurabahnen (SBB und CJ sowie die TRN).
… Noch bleiben wir sitzen, unser Startpunkt liegt noch vor uns. Nicht in der „Mulde der Hirschkühe“ [Le-Creux-des-Biches] steigen wir aus, sondern in Le Boéchet [der kleine Wald]. Wir kreuzen die Verbindungsstrasse zwischen Le Noirmont und La-Chaux-de-Fonds, sehen vor uns ein Gebäude mit dem gelben Briefkasten, eine Beiz mit dem verheissungsvollen Namen „La Légende“, die wir auslassen. Jetzt gilt es die steifen unteren Extremitäten endlich zu bewegen. Fast peinlich zu erwähnende 10 Höhenmeter sind zu „vernichten“, an weiten Feldern und parkähnlichen, aufgelockerten Waldpartien spazieren wir vorbei. Die Sonne hat sich endgültig verabschiedet – ein frischer Wind fährt uns ins Haar. Auf der Krete dieses Höhenzuges schlendern wir auf einem gut ausgewiesenen WW Richtung Noirmont zurück – die Wolken sind zwischenzeitlich in grau-schwarz gekippt, wir hoffen trocken zu bleiben.
… der Hunger meldet sich bei Claudia, unser Vorhaben im Restaurant „Le Peu-Péguignot“ unser Mittagessen einzunehmen, wird torpediert: das Lokal ist vollständig überlaufen, Gäste sitzen mit hochgezogenem Kragen und ähnlichen Hüten gleichend eines Südwesters im „Durchzug“ auf Holzbänken vor dem Restaurant! Wir ziehen uns zurück und eilen etwas geschwinder (der Hunger bzw. die Lust auf einen Teller mit Fleisch treibt uns an) Le Noirmont zu, unterqueren den renovierten Bahnhof, beachten nur aus den Augenwinkeln das teure Lokal des Georges Wenger, den wir uns nicht leisten können und finden schliesslich, zu unser gemeinsamen Überraschung eine Stube, in der wir anfänglich alleine zu Tische sind: das Restaurant du Cerf, das wir sehr empfehlen können – unspektakulär, gutes Preis-Leistungsverhältnis, wir kommen zu unserem Steak du Cheval, das so in der Deutschschweiz nirgends angeboten wird. Die Gründe kennen wir nicht?
… zuerst halten wir uns entlang der Strasse Richtung Les Emibois, der WW führt weg von den Fahrzeugen. Uns begegnen schwere Trecker, die das Gras schneiden und sogleich auf den Lader schieben. In Muriaux werden wir kurz aufgehalten – hier tummeln sich Rennräder, Jogger und des Nageurs: sie sind Teil eines Wettstreites, der in der Umgebung ausgetragen wird. Nochmals eine Anhöhe hinan, vor uns die ersten Einfamilienhäuser des bekanntesten Fleckens in den Franches-Montagnes: Saignelegier [Berg des Waldes – Roter Sumpf(flecken)]. Um Minuten verpassen wir den Zug, finden einen Holztisch im Literaturcafé einige Meter vom Bahnhof entfernt, das eigentlich schon geschlossen hat, uns aber doch noch verweilen lässt! So kommen wir in den Genuss von Ruhe und ein paar Buchstaben, die durch den Raum flitzen!
… „le train rouge qui bouge“ nimmt uns auf, wir fahren zurück nach Glovelier, beidseits des Schienenstranges öffnen sich Weiten, auch das was über uns ist, ist weit, so weit und tief, dass dessen Ende uns mathematisch erklärbar, aber emotional nicht begreifbar ist.
… hingegen die Massen auf der Passarelle machen ja auch Sinn – ein jeder hat eine Bestimmung und eilt seines Weges, da alle andern es ihm gleich tun, kreuzen sie sich oder stossen auf einander, schlimmstenfalls rempeln sie sich an und wenn es ganz arg kommt, schlagen sie sich….
…noch ein Hinweis: der Titel besagt allerlei Mögliches – vielleicht eine Geschwindigkeit, oder eine unvollendete Aufzählung, vielleicht knapp bei Kasse, oder das Mahl hat so viel gekostet… Nein, weder noch: ich bin etwas über 60 und Claudia etwas unter 60, das ergibt eben den Titel!
Randonnée et Gourmessa avec Claudia
… eine zweite Spitzkehre erfolgt in Combe-Tabeillon – hier gibt es ausser Schienen und Weichen noch ein Wartesälchen (!), und ziemlich viel Grün. Haltestellen dieser Art mit sozusagen „Nichts-ausser“ sind in der CH sehr selten. Seit letztem Jahr, nach der seitlichen Verschiebung des Wanderweges auf ein leicht erhöhtes Terrain, folgt der WW aber nach wie vor der Trasserichtung nach La Combe bzw. Bollement (dort fast bis zur Haltestelle). Die folgenden Haltestellen sind „On-Demand“-Haltestellen: La Combe, Pré-Petitjean und Le Bémont. Nur in Bahnhöfen und grösseren Haltestellen finden sich mehrere Geleise bzw. Kreuzungs-„buchten“, ansonsten ist die gesamte Strecke eingleisig von Glovelier nach La-Chaux-de-Fonds. Erlebbar ist das Eisenbahnfahren quasi in seiner Urform: der Schienenstrang ist nicht aus einem Guss, sodass das übliche „kindheitserinnernde“ Kling-Klong noch zu spüren ist – auch das ist selten geworden im Eisenbahnkönigreichtum Schweiz!
… in Saignelégier wird ein Aufenthalt von 10 Minuten eingelegt – warum ist mir nicht klar, denn weder auf einen Busanschluss wird gewartet noch kreuzt eine andere Bahn den Bahnhof. Die nächsten Haltestellen mit „Halt auf Verlangen“ sind Muriaux [Spiegelberg] (Automobilmuseum) und Les Emibois [au milieu des bois]. Darauf folgt eine langgestreckte Passage parallel zur Kantonsstrasse nach Le Noirmont [Schwarzer Bergwald] – dieser Flecken wird auch erreicht mit einer Stichbahn (auch CJ) von Tavannes via Tramelan (Grundzugang von Biel her via Sonceboz). Wer also Spass hat und sich als Ferrophiler outen möchte, nehme sich mal Zeit für die Jurabahnen (SBB und CJ sowie die TRN).
… Noch bleiben wir sitzen, unser Startpunkt liegt noch vor uns. Nicht in der „Mulde der Hirschkühe“ [Le-Creux-des-Biches] steigen wir aus, sondern in Le Boéchet [der kleine Wald]. Wir kreuzen die Verbindungsstrasse zwischen Le Noirmont und La-Chaux-de-Fonds, sehen vor uns ein Gebäude mit dem gelben Briefkasten, eine Beiz mit dem verheissungsvollen Namen „La Légende“, die wir auslassen. Jetzt gilt es die steifen unteren Extremitäten endlich zu bewegen. Fast peinlich zu erwähnende 10 Höhenmeter sind zu „vernichten“, an weiten Feldern und parkähnlichen, aufgelockerten Waldpartien spazieren wir vorbei. Die Sonne hat sich endgültig verabschiedet – ein frischer Wind fährt uns ins Haar. Auf der Krete dieses Höhenzuges schlendern wir auf einem gut ausgewiesenen WW Richtung Noirmont zurück – die Wolken sind zwischenzeitlich in grau-schwarz gekippt, wir hoffen trocken zu bleiben.
… der Hunger meldet sich bei Claudia, unser Vorhaben im Restaurant „Le Peu-Péguignot“ unser Mittagessen einzunehmen, wird torpediert: das Lokal ist vollständig überlaufen, Gäste sitzen mit hochgezogenem Kragen und ähnlichen Hüten gleichend eines Südwesters im „Durchzug“ auf Holzbänken vor dem Restaurant! Wir ziehen uns zurück und eilen etwas geschwinder (der Hunger bzw. die Lust auf einen Teller mit Fleisch treibt uns an) Le Noirmont zu, unterqueren den renovierten Bahnhof, beachten nur aus den Augenwinkeln das teure Lokal des Georges Wenger, den wir uns nicht leisten können und finden schliesslich, zu unser gemeinsamen Überraschung eine Stube, in der wir anfänglich alleine zu Tische sind: das Restaurant du Cerf, das wir sehr empfehlen können – unspektakulär, gutes Preis-Leistungsverhältnis, wir kommen zu unserem Steak du Cheval, das so in der Deutschschweiz nirgends angeboten wird. Die Gründe kennen wir nicht?
… zuerst halten wir uns entlang der Strasse Richtung Les Emibois, der WW führt weg von den Fahrzeugen. Uns begegnen schwere Trecker, die das Gras schneiden und sogleich auf den Lader schieben. In Muriaux werden wir kurz aufgehalten – hier tummeln sich Rennräder, Jogger und des Nageurs: sie sind Teil eines Wettstreites, der in der Umgebung ausgetragen wird. Nochmals eine Anhöhe hinan, vor uns die ersten Einfamilienhäuser des bekanntesten Fleckens in den Franches-Montagnes: Saignelegier [Berg des Waldes – Roter Sumpf(flecken)]. Um Minuten verpassen wir den Zug, finden einen Holztisch im Literaturcafé einige Meter vom Bahnhof entfernt, das eigentlich schon geschlossen hat, uns aber doch noch verweilen lässt! So kommen wir in den Genuss von Ruhe und ein paar Buchstaben, die durch den Raum flitzen!
… „le train rouge qui bouge“ nimmt uns auf, wir fahren zurück nach Glovelier, beidseits des Schienenstranges öffnen sich Weiten, auch das was über uns ist, ist weit, so weit und tief, dass dessen Ende uns mathematisch erklärbar, aber emotional nicht begreifbar ist.
… hingegen die Massen auf der Passarelle machen ja auch Sinn – ein jeder hat eine Bestimmung und eilt seines Weges, da alle andern es ihm gleich tun, kreuzen sie sich oder stossen auf einander, schlimmstenfalls rempeln sie sich an und wenn es ganz arg kommt, schlagen sie sich….
…noch ein Hinweis: der Titel besagt allerlei Mögliches – vielleicht eine Geschwindigkeit, oder eine unvollendete Aufzählung, vielleicht knapp bei Kasse, oder das Mahl hat so viel gekostet… Nein, weder noch: ich bin etwas über 60 und Claudia etwas unter 60, das ergibt eben den Titel!
Randonnée et Gourmessa avec Claudia
Tourengänger:
Henrik

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