Von Kandersteg nach Lauterbrunnen


Publiziert von Bjoern , 24. August 2014 um 21:49.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:28 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3 Tage

Sommer ist definitiv anders. Als ich diesen Bericht schreibe sitze ich in Davos und habe mir heute auf einer Tour auf 2500m so richtig den A.... abgefroren.
Ähnlich war es Ende Juli als ich ein paar Tage im Berner Oberland unterwegs war. Ursprünglich war der Plan von Kandersteg nach Lauterbrunnen zu gehen. Wegen Regen, Schnee und dichtem Nebel habe ich am zweiten Tourentag aber umgeplant. 


Tag 1: Kandersteg - Fründenhütte (T3)
7 km, +1000m, -100m von der Bergstation Öschinensee, 3 Stunden

Nach einer entspannten Zugfahrt steige ich um die Mittagszeit in Kandersteg aus. Noch scheint die Sonne, wenn auch die Wolken schon dunkel hereindrücken. Um etwas abzukürzen, ich will heute noch auf die Fründenhütte und weiß nicht genau wie mein Bein nach dem Skiunfall im Frühjahr das ganze mitmacht, lege ich das erste Stück zum Öschinensee mit der Seilbahn zurück.

Der weitere Aufstieg ist, solange ich noch etwas sehe, ein Traum. Paradiesisch liegt der See eingekesselt von senkrechten Wänden, Wasserfälle lassen ihre nasse Fracht in den See stürzen. Auch die Wolken verleihen dem ganzen etwas Besonderes, solange ich noch nicht durch sie durch muss. Die letzte Stunde laufe ich bei Nullsicht durch Nieselregen. Nachts wird der Regen stärker bis ich ihn kurz vor dem Einschlafen nicht mehr  auf das Hüttendach prasseln höre. Mit dem Gedanken an einen trockenen Abstieg schlafe ich ein.

Tag 2: Fründenhütte - Obere Bundalp (T3)
16 km, +1300m, -2000m, 7 1/2 Stunden

Nun weiß ich warum ich den Regen gestern Nacht nicht mehr gehört habe. Es liegt Schnee. Aber immerhin kann man den See sehen und es sieht aus als ob ich trockenen Fusses weiter komme. Ich überlege noch kurz, die Fründenschnur zu begehen, entscheide mich aber dagegen. Der Untergrund ist mir für so eine Aktion einfach zu nass und rutschig. Auf dem selben Weg wie gestern steige ich 1000 Höhenmeter ab um sie auf der anderen Seeseite wieder hoch zu gehen. Bisher ist es trocken doch als ich auf Oberbärgli Mittag mache, ahne ich nichts gutes, führt der Weg doch mitten in die tiefhängenden Wolken. Was solls. Mein Ziel ist ja die Gspaltenhornhütte. Und das ist noch ein Stück. Also los. In die Wolken, Nieselregen, dann Schnee. Auf der Blümlisalphütte erkundige ich mich nach den Wetteraussichten. Die verheißen nichts gutes. Der Hüttenwart meint, es wäre vielleicht besser zur Oberen Bundalp abzusteigen. Für den nächsten Tag sei keine Wetterbesserung in Sicht. Gesagt getan und die letzte halbe Stunde bin ich sogar trockenen Fusses unterwegs. 
Ein leckeres warmes Essen und ein warmes Bett. Zufrieden schlafe ich ein. Was morgen ist, wer weiß... Im Moment ist es egal.

Tag 3: Obere Bundalp - Griesalp (T2)
3 km, -450m, 1 1/4 Stunden

Regen. Absteigen bis zur Griesalp. Von dort mit dem Bus über ein spektakuläre Straße nach Reichenbach zum Bahnhof. Mit der Bahn weiter nach Lauterbrunnen. 

Leider habe ich die Blümlisalp nicht gesehen. Ich habe viel gefroren. Aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass mein Bein diese erste Tour nach meinem Unfall ohne Probleme überstanden hat. Es kommen auch wieder wärmere Tage.

Tourengänger: Bjoern


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