Dreizehntenhorn (3052m) - Schwarzhorn (3201m) - Augstbordhorn (2973m)


Publiziert von Zeeka , 11. August 2014 um 19:34.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 7 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 10:00
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto zur Brandalp oder zum Staubecken weiter oben. Oder Marsch von Unterbäch aus.
Kartennummer:1308 / evtl. 1288

Die Wetterfrösche meldeten bereits auf Mittag Regen, deshalb war zu Beginn der Wanderung noch nicht klar, wie weit sie heuer gehen wird. Das Minimalziel war deshalb erstmal das Dreizehntenhorn. Je nach Verfassung und Wetter würde dann noch das Schwarzhorn dazukommen; das Augstbordhorn war eigentlich gar kein Thema.

Stationiert in Unterbäch, fuhr ich mit dem Auto bis zur Brandalp (1600m), wo bei der Talstation des Sessellifts Brandalp-Breite Stäg ein freier Parkplatz auf mich wartete. Wer möchte, kann auch der Strasse entlang weiterfahren und das Auto beim Staubecken (P. 1658) parkieren. Oder natürlich die Strecke zu Fuss bewältigen: über das Holz (P. 1463), Eggini (P. 1468) oder der Strasse entlang. Der Sessellift von Unterbäch fährt um diese Zeit leider noch nicht und war deshalb keine Alternative.

Brandalp-Dreizehntenhorn (2:40, T1/T3)

Der Abmarsch auf der Brandalp war kurz nach 6 Uhr. Auf der geteerten Strasse geht es gut voran und der Breite Stäg (1709m) ist bald erreicht. Danach führt der Weg über eine Weide bis zum Unneren Sänntum (1990m), welches ich nach 45 Minuten erreiche. Auf der Forststrasse geht es weiter Richtung Obers Sänntum (2279m). Ich bleibe auf der Strasse und ignoriere die steilen Abkürzungen unter dem Skilift. Ein schmaler Wanderweg führt danach immer leicht steigend zum Grossen See (2546m), den ich kurz vor 8 Uhr erreiche. Das Terrain ist bis hierhin sehr einfach begehbar und keine Herausforderung. Die Wanderung zum Grossen See ist deshalb auch als Familienausflug empfehlenswert (T1).

Nach einer kurzen Trinkpause mache ich mich auf den Weg zum Dreizehntenhorn. Die ersten ca. 500 Meter geht es flach über teils saftig/sumpfige Wiesen, der Weg ist gut gekennzeichnet (rot/weiss markierte Steine) und so ist der Einstiegspunkt in die "Wand" schnell und problemlos erreicht. Ein erstes Mal lege ich den Berggang ein und die Schritte werden etwas kürzer. Das Tempo bleibt jedoch sportlich. Der Weg ist gut erkennbar, ich halte aber trotzdem immer wieder inne, um die nächsten Markierungen ins Auge zu fassen.

Auf der Kante (P. 2941) mache ich einen kurzen Foto-Stopp und nehme mir ein paar Minuten Zeit, die umliegenden Berge zu bestaunen. Das letzte Teilstück wird nochmals etwas steiler und ich muss an einzelnen Orten meine Hände zur Hilfe nehmen (T3). Das Dreizehntenhorn erreiche ich noch vor 9 Uhr und die Aussicht ist wie immer super, in den Tälern bauen sich allerdings bereits die ersten Wolken auf. Die Sicht auf das Schwarzhorn ist aber noch immer klar und ich entscheide mich deshalb für den Weitermarsch. Zuerst gönne ich mir aber eine 25 minütige Verpflegungs- und Fotopause.

Dreizehntenhorn-Schwarzhorn (0:55, T4)

Das Schwarzhorn war für mich Neuland. Oft war ich schon auf dem Dreizehntenhorn und habe ehrfürchtig zu diesem Schutt- und Geröllhaufen hinauf geschaut. Heute soll es also endlich soweit sein.

Vom Dreizehntenhorn geht es zuerst gute 100m runter (Rots Tällilicke, P. 2937), wobei kein Weg markiert ist. Ich schaue deshalb weit voraus und umgehe so die schwierigsten Passagen. Der Abstieg geht über grosse, teils wackelige Felsklumpen, ist aber problemlos machbar.

Der Aufstieg zum Schwarzhorn via Nordflanke zeigt sich als anspruchsvoll (T4). Von unten ist kein Weg zu sehen, ich versuche deshalb, möglichst auf der Flanke zu bleiben und vielleicht doch noch das eine oder andere Steinmannli zu erblicken. Leider erwische ich nicht den optimalen Weg und gelange deshalb in einen felsig-steilen Abschnitt, den ich mit einigen Klettereinlagen hinter mich bringen muss. Diese Felsen sind von unten (Rots Tällilicke) gut sichtbar und sollten links, also süd-östlich, passiert werden. Dort ist die Strecke durch den rutschigen Schutt zwar auch nicht einfach, aber wohl die bessere Variante.

Über den nun bewältigten Felsen wird der Weg wieder etwas weniger steil und der Aufstieg durch Schutt und Geröll geht gut voran. 100 prozentige Konzentration und zwei freie Hände sind jedoch ein Muss, Wander- oder Walkingstöcke haben in diesem Bereich sicher nichts mehr zu suchen. Nach einer Weile ist der Gipfel (wieder) sichtbar und voller Vorfreude nehme ich die letzten Höhemeter unter die Füsse. Um 10:15 Uhr erreiche ich das Schwarzhorn (3201m) nach einer knappen Stunde. Die Aussicht ist zwar fantastisch, aber vor allem gegen Süden von weissen Wolkenpaketen verdeckt. Speziell ist auch der Blick zurück zum Dreizehntenhorn, welches von hier oben doch eher klein scheint. Gut sichtbar ist natürlich auch der Übergang vom Dreizehnten- zum Augstbordhorn im Nord-Osten. Ich erlaube mir eine 35 minütige Pause und komme mit Wanderern ins Gespräch, welche das Schwarzhorn vom Turtmanntal her erklommen haben. Diese Route sei wesentlich einfacher zu bewältigen.

Schwarzhorn-Augstbordhorn (2:20, T4/T3)

Ich verabschiede mich und nehme den Abstieg in Angriff. Das nächste Zwischenziel ist P. 2941 unterhalb des Dreizehntenhorns.

Der nun (von oben) sichtbare Weg aus feinerem Gestein und mit zahlreichen Steinmannli markiert, führt mich an den Felsen vorbei und bringt mich ohne Probleme zur Tällilicke zurück. Der Abstieg ist eine einzige Rutschpartie, aber mit der schnell gefundenen Technik kein Problem. Besonders bei Gruppen ist hier Vorsicht geboten: der lose Untergrund rutscht mit jedem Schritt nach unten, weshalb die Teilnehmer den Abstieg versetzt und mit genügend grossem Abstand bewältigen sollten (T4). Etwas unterhalb des Dreizehntenhorns suche ich mir einen möglichst horizontalen Weg und erreiche so kräfteschonend P. 2941.

Obwohl sich das Wetter bereits verschlechtert hat, ist der Übergang zum Augstbordhorn weiterhin gut sichtbar und wolkenfrei. Ich entscheide mich deshalb, auch den dritten Berg in Angriff zu nehmen. Die Route auf dem Augstbordgrat um den Grossen See herum ist durchgehend rot-weiss bzw. blau-weiss markiert und beinhaltet nur im ersten Teil einige schroffe Stellen. Danach kann ich wieder zügig weiterziehen, kleine Auf- und Abstiege wechseln sich ab. Die letzten 100 Höhenmeter auf das Augstbordhorn gehen nochmals in die Beide und ich bin froh, nach 13 Uhr den Gipfel zu erreichen. Aussicht gibt es keine, der Himmel ist inzwischen komplett grau und einzelne Regentropfen finden den Weg zur mir. Immerhin ist es windstill und somit erträglich. Ich gönne mir eine Essenspause und stärke mich für den Rückmarsch.

Augstbordhorn-Brandalp (2:20, T3/T2/T1)

Vom Augstbordhorn geht es zunächst steil runter (Grätji, P. 2821) und gleich wieder einige Meter hoch auf das Violenhorn auf 2876m. Danach dem Hienergrätji entlang (P. 2543) zum Oberen Gibidum (P. 2252) und zum Gibidum (P. 2039). Der Weg ist wiederum eine Pflichtaufgabe. Er ist gut markiert (rot-weiss, später gelb), zieht sich aber endlos dahin. Der Hühnergrat ist steinig und vor allem im Sommer eine Qual, da komplett in der Sonne. Ab dem Oberen Gibidum führt die Route durch grüne Flächen und Wald.

Ab dem Gibidum gibt es mehrere Wege zurück zum Ausgangspunkt Brandalp, z.B. via Unneres Sänntum, Breite Stäg oder durch den Wald und entlang den Suonen. Ich entscheide mich für den schönen Wanderweg durch den Bawald und entlang der Meigger Suon. Mit einem Blitzbesuch bei Verwandten endet meine Wanderung kurz nach 16 Uhr beim Parkplatz der Talstation Brandalp-Breite Stäg.

Tourengänger: Zeeka


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: eine tolle Tour ...
Gesendet am 11. August 2014 um 21:37
hast du dir zum Einstieg auf HIKR ausgewählt - gratuliere!
Demnächst wollen wir eine vergleichbare unternehmen - wir werden davon auch berichten ;-)

Viel Glück auf deinen weiteren Touren! (mit der Bitte, doch einige Fotos mehr davon mitzubringen ;-) ...)

lg Felix


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