Friedrich-August-Weg und Abstieg nach Campitello di Fassa


Publiziert von schimi , 7. Oktober 2014 um 16:13.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:19 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Der Friedrich-August-Weg von der Plattkofelhütte bis zum Sellapass ist ein schöner steigungsarmer und fast durchweg einfacher Höhenweg (T2). Zwei Dinge gibt es dabei aber zu beachten. An einigen Stellen quert man Geländeeinschnitte die bisweilen etwas anspruchsvoller zu gehen sind (wenige Meter jeweils T3).

Der zweite Faktor ist jedoch der Wesentlichere. Geht man am Wochenende, so empfiehlt sich ein sehr früher Start. Am besten so früh, dass man die Sella vor der Seilbahn erreicht. Versäumt man dies, ist man nicht mehr allein. In unserem Fall (und wir waren nicht erst Mittags sondern ab etwa 8 unterwegs) kommen uns auf der vorletzten halben Stunde mindestens 50 laut gestikulierende Wanderer entgegen, die scheinbar an einem Sportevent teilnehmen, oder aber nur die Flucht nach vorne suchen.

Dann die letzte halbe Stunde; es wird fast unerträglich. Man kennt es von den Volksfesten; man möchte gehen, die Menschenmengen verhindern dies jedoch zuverlässig. Mehrmals stehen wir nicht nur 10 Sekunden um Wandergruppen, Schulklassen, Betriebsausflüge ja Prozessionen passieren zu lassen. Gegrüßt wird schon lange nicht mehr. Der Weg und die Natur treten vollkommen in den Hintergrund, man denkt nur noch ans Ankommen.

Wir erreichen das Rifugio Friedrich August, in der wir eine kleine Pause machen. Wenige Meter weiter kommt dann rechts des Weges endlich der Abzweig nach Campitello di Fassa (Weg 529). Kaum stehen wir darauf, wird es ruhig. Nach 100 Metern wird die Geräuschkulisse erträglich und nach 300 Metern haben wir die Menschenmassen aus unserer Erinnerung verbannt und genießen wieder die ruhige Natur. Auf den verbleibenden gut 800 Metern Abstieg sehen wir gerade eine Handvoll Menschen, und alle Rücken unser Menschenbild wieder zurecht (frei nach Paracelsus: nur die Menge macht das Gift).

Ein interessanter und landschaftlich schöner Abstieg, der uns aus frischer alpiner Höhe, in trocken heißes Südalpenklima bringt. Immer wieder überrascht mich der Kontrast der auf nur einem knappen Kilometer Höhe auf den Wanderer wartet. Der Weg ist gut zu gehen, hat aber auch seine steile Stellen, wo man bedächtig die Stiefel setzen muss um nicht Talwärts zu rutschen.

Wir erreichen die Dorfmitte und warten dort nur wenige Minuten auf den Bus, der uns mit einmal Umsteigen wieder zurück auf den Karerpass bringt, wo wir vor vier Tagen unsere Tour durch den Rosengarten begonnen hatten.

Tourengänger: schimi


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