Schnelle Spätnachmittagstour in Nebel und Regen über unbekannte Grate auf kaum bestiegene Gipfel
Das Wetter macht einem das Leben wirklich nicht leicht in diesem Sommer... Grauer Himmel, dichter Nebel, Dauernieselregen den ganzen Tag über im Val Lumnezia. Als es um 14 Uhr immer noch nicht besser wird, ziehe ich für einen Berglauf ohne grosse Ambitionen aus. Aus dem kurzen Ausflug wird schliesslich doch eine ganz ansehnliche 1600 Höhenmeter Tour über vier kaum je bestiegene Gipfel im hintersten Lumnez. Das ganze in weniger als 4 Stunden - vor allem eine sportliche Leistung. Da sich der Nebel gegen Ende der Tour doch noch lichtet, ergibt sich doch noch ein versöhnlicher Abschluss des Tages.
Von Puzzatsch auf dem nicht besonders sehenswerten Diesrut-Weg bis Pt 2138 und dann gegen den langen Ostgrat des Piz Stgir. Die erstaunlich formschöne Gipfel-Pyramide liegt dauernd im Blickfeld der Hunderten von Greina-Wanderern, wird aber nur selten besucht, da ein direkter Aufstieg vom Pass Diesrut wegen einer Felsstufe nicht möglich ist. Der Ostgrat ist eine schöne, einfache, aber doch abwechslungsreiche Route auf den Gipfel. Auf ca. 2250 m.ü.M. erreiche ich den Kamm und folge ihm durch triefend nasses Gras ohne Schwierigkeiten bis zum höchsten Punkt (T3-T4). Ausicht = Fehlanzeige... Dafür Regen. Danke.
Ein direkter Abstieg nach Süden ist wenig ratsam und auch der schiefrige, direkte Verbindungsgrat (ZS) zum Piz Zamuor scheint bei diesen Bedingungen eine schlechte Idee. In der Südost-Flanke runter und schliesslich durch steiles, hohes Gras (nasser geht nimmer) in die Wiesenmulde. Querung unmittelbar unter den letzten Felsausläufern und über einen Grassporn zum N-Grat des Piz Zamuor hinauf. Da öffnet sich tatsächlich für einen kurzen Moment der Blick auf die Greina - das macht Mut! Als am Gipfel sogar noch ein Regenbogen dazukommt, bin ich schon sehr erfreut und der Grat mit einigen Felsköpfen zur nördlichen Canal Lücke macht richtig Spass.
Abstieg gegen Osten bis man auf ca 2560 m.ü.M. auf einem Gemswechsel die Felsstufe queren kann und damit auf den langen Fil Blengias gelangt. Nun geht es alles im Laufschritt über diesen wunderschönen Wiesenkamm - bis zum Ende des Mutaun sind es über 4 km! Der höchste Punkt des Fil Blengias erfordert leichte Kraxelei. Dann wird es im Schlussaufstieg zum Mutaun wieder spannend, wo der Grat recht schmal wird und über schöne Stufen aufwärts führt (knappes T5, Wegspuren). Zügig über den hier schon bekannten Kamm des Mutaun weiter bis zum Kreuz oberhalb der Alp Salischina. Von dort durch sehr steile aber griffige Wiesenhänge springend und rutschend zum Weg und auf diesem zurück nach Puzzatsch.
Durchgangszeiten:
Puzzatsch: 13.45
Piz Stgir: 15.05
Piz Zamuor: 15.55
Mutaun: 16.55
Puzzatsch: 17.30
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