Laut den Berichten anderer Hikr sollte der Bächenstock ein selten besuchter Gipfel sein. Deshalb und weil er als Hochtour im Schwierigkeitsgrad WS (laut Führer Zentralschweiz) klassifiziert ist, haben mein Kollege und ich, uns für diese Tour entschieden. Aber auch da die Tour trotz seiner Länge an einem Tag gut zu machen ist, quasi als Konditionstour mit ca. 1'400m hoch und auch wieder runter.
Start gegen 8:00 Uhr am Gorezmettlenbach. Leider erst etwas spät, da wir in den Stau, der bei Erstfeld (vorm Gotthard) anfing, geraten sind. Aber dennoch zügig in einer knappen Stunde zur Sewenhütte, danach an der alten Sewenhütte vorbei hinauf zum Sewenstöss und zum Beginn des Gletschers (Pause, anrödeln). Kurz nach 11 Uhr von dort los Richtung Gipfeleinstieg. Ankunft auf dem Gipfel ca. 12:45 Uhr. Pause und Rückkehr zur Sewenhütte gegen 16:00 Uhr. Dort noch was getrunken und gegessen bevor wir noch etwas am Hüttenfels zum klettern gingen. Wunderbarer Fels und sehr schöne Routen, welche wir in den Bergschuhen geklettert haben (5a und Versuch 6c meines Kollegen). Danach Abstieg zum Auto.
Die Tour ist bis zum Einstieg am Bächenstockgipfel, technisch einfach zu bewerten, aber anstrengend. Der Gletscher scheint völlig harmlos und ich bin sicher, er wird nicht mehr lange existieren. Am Gipfel gibt es momentan zwei Varianten für den Einstieg. Den normalen direkten, welcher dort hochführt wo der Schnee an höchsten reicht und einen etwas weiter rechtsunten über eine steilere Felsstufe. Beide Einstiege treffen sich beim Quergang zum Couloir und waren mit Fixseilen ausgestattet. Nach dem Anstieg durch das Couloir, kann man etwas nach Norden ausholen und hinter dem Grat hinauf zum Gipfel in leichter Blockkletterei klettern (I-II). Oder beim Ende des Couloir, rechts hoch in die steilere Route (II-III, Fixseile), welche etwas höher hinauf zum Grat führt. Diese ist super! Im Abstieg ist jedoch die Normalroute empfehlenswert.
Ich würde diese Tour weiterempfehlen, auch wenn der Bächenstock nicht mehr so einsam besucht ist wie hier beschrieben wurde. Gut wir waren fast alleine auf dem Gipfel, aber nur weil wir so spät dran waren. Vorher waren sicher etwa drei Seilschaften unterwegs, was aber sicher auch am schönen Samstagwetter lag.
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