Kurzbericht 

Jochumkopf (2337m),Klupperkarkopf (2355m) & Augenzahn - einsamste und schwierigste Allgäuer Gesellen


Publiziert von Andy84 , 18. Juli 2014 um 21:05.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:17 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:15
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:38 km, davon ca. 25 km mit dem Fahrrad
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:AV 2/2 Allgäuer - Lechtaler Alpen - Ost

Noch nie was vom Jochumkopf und dem Klupperkarkopf gehört?
Ist auch nicht verwunderlich, zählen sie doch zu den abgelegensten, schwierigsten und dadurch am seltenesten bestiegenen Gipfel der gesamten Allgäuer Alpen. Sehr lange Zustiege, fehlende Markierungen, keine Wegspuren, und dazu noch brüchigster Fels mit Kletterschwierigkeiten bis zum III-Grat machen diese Gipfel nur für wenige erfahrene Bergsteiger interessant.

Der Augenzahn ist zudem ein reiner Klettergipfel und einer der 5 bekannten Felsnadeln der Allgäuer Alpen.Um diesen 35 Meter hohen Zacken zu besteigen sollte der IV-Grat sicher im Auf- sowie im Abstieg beherrscht werden.
Die anderen "Nadeln" sind die Siplinger Nadel, die Höfatsnadel, der Balken und der Klupperkarturm, welcher zudem als schwierigster Gipfel der Allgäuer Alpen gilt (bis V-). 



Bei meiner letztjährigen Tour auf die Stallkarspitze habe ich bereits einen schönen Einblick auf diese Gipfel bekommen und mir vorgenommen auch mal den westlichen Teil der einsamen Roßkargruppe zu besuchen.


Schwarzwassertal:

Heute sollte es dann endlich soweit sein.
Nachdem ich am kostenlosen Parkplatz am Fußballplatz in Forchach das Auto abgestellt habe, geht es mit dem Bike zunächst mittels einer Hängebrücke über den Lech und in südliche Richtung. Nach gut 3 Kilometer quert man den Schwarzwasserbach und biegt auf den rechten Weg in Richtung Prinz-Luipold Haus und Landsberger Hütte ins Schwarzwassertal ab. Die nächsten gut 2 Kilometer geht es nun mäßig steil hinauf, ab dem Wegpunkt "beim Herrgott" geht es dann flach weiter.
Gut 3 km später überquert man dann den Schnatterbach und biegt danach auf den Weg nach links oben ab. Diesem folgt man nun vorbei an dem in der Karte eingezeichneten Tümpel bis an eine Kehre direkt am Roßkarbach. Das letzte Stück dieses guten Fahrweges ist seltsamerweise nicht in der Karte eingezeichnet, mein GPS zeigte es jedoch an. (Foto 10)

Kleiner Roßzahn     T4, I

Bis hierher sind es gut 11 km, ganz nett zum warmwerden. Nachdem ich das Bike deponiert habe mache ich mich rechts der Geröllrinne auf einem schmalen Pfad im Wald auf ins Roßbachtal. Recht schnell wird die Geröllrinne breiter und die Spur führt ins Geröll. Rechts findet sich wieder eine gute Spur und bereits die ersten großen Steinmandl sind zu sehen. Gegen Ende der großen Geröllrinne quert man nun auf deren linke Seite und folgt den zahlreichen Steinmandl auf einem netten Pfad durch die Latschen hindurch hinauf.
Bald hat man die Latschen hinter sich gelassen und man bekommt erste eindrucksvolle Einblicke in diese Felsenburgen. Vorallem die Roßkarspitzen und der Jochumskopf wirken gewaltig.
Auch der kleine Roßzahn zeigt sich nun und man bekommt einen guten Einblick über die Aufstiegsroute. Zunächst folge ich auf der netten Wiese bis zu einem kleinen Tümpel ins große Roßkar, dann nach rechts auf schwachen Pfadspuren hinauf bis zum Ostgrat des kleinen Roßzahns. Direkt am Kamm entlang geht es nun an den finalen Gipfelaufbau, bleibt man direkt an der Kante hat man bereits erste Kraxeleinlagen, diese können allerdings auch leicht umgangen werden. Im Übergang zum Hauptgipfel muss noch eine kurze Steilstufe abgeklettert werden, an der sogar ein altes Seil angebracht ist. Allerdings sind genügend große Griffe und Tritte vorhanden.
Am höchsten Punkt steht ein nettes kleines Kreuz mit Gipfelbuch, in welches ich mich gerne eintrage. Ich bin erst der 6te Besucher dieses wunderschönen Gipfels dieses Jahr, im Juli jedoch der erste. Ein paar Winterbesteigung sind auch vorhanden. Oft besucht ist der Gipfel wahrlich nicht, ca. 10-15 Besteigungen im Jahr, das wars dann auch schon.

Großer Roßzahn    T4+, I-II

Nach einer längeren Pause geht es nun direkt auf dem Süd- Westkamm in Richtung des großen Bruders und des höchsten Gipfels dieser einsamen Gebirgsgruppe. Da sich einige senkrechte Abbrüche auf dem Weg zur Scharte befinden, steigt man über gut gestufte Grasschrofen linkerhand ab und quert unter den Abbrüchen hindurch. Bald entdeckt man auf einem Felsvorsprung ein Steinmandl, welches zu einem schmalen Band führt das in die Roßzahnscharte leitet. (T4+)
Nun geht es direkt am Kamm hinauf zum Gipfelkörper des großen Roßzahn, wobei ein paar kleine Kraxeleinlagen zu bewältigen sind (I). Der Gipfelkörper wird durch eine steile Rinne getrennt, durch die nun der Aufstieg erfolgt. Sonderlich schwer ist diese nicht, allerdings ist der Fels von keiner besonders guten Qualität. Vorallem bei mehreren Besteigern sollte auf Steinschlag geachtet werden. Je nach Routenwahl kann man im I-ten oder II-ten Grat aufsteigen, die letzten Meter zur "Gipfelstange" sind dann wieder einfach.
Von nun an hat auch der Hauptgipfel der Roßzahngruppe ein Gipfelbuch, welches neben der Gipfelstange in einem Gurkenglas in einem Steinmandl versteckt ist. Ich bin mal gespannt wie viele Besucher dieser schöne Gipfel jährlich erhält.
Die Aussicht ist wirklich überwältigend von hier oben, besonders der Anblick des nahen Hochvogels und die Hornbachkette wissen zu begeistern.

Augenzahn    T6, IV- / IV

Über den Südgrat geht es nun hinunter zur Klupperkarscharte. Die ersten senkrechten Abstürze werden linkerhand umgangen (teils II), dann direkt auf dem Grat weiter bis man an die Schlusshang gelangt. Am Grat sollte auf die miserable Felsqualität geachtet werden, selbst größte Brocken lösen sich bei kleinster Berührung. Unter dem Augenzahn wird links herum in die Scharte gequert.
Wenn man direkt darunter steht ist dieser ca. 35 Meter hohe Felszacken schon eine wirklich imposante Erscheinung. Von Kristian Rath hab ich erfahren das er im III-Grat zu bewältigen sei, allerdings wie sich später herausstellte auf einer anderen Route, welche ich leider nicht entdeckt habe.
Nachdem ich den Rucksack deponiert habe mache ich mich vorsichtig am Südostgrat an den Aufstieg. Die ersten Meter sind noch recht einfach, der Fels deutlich besser als erwartet. Nach gut 15 Meter im II / II+ Gelände gelangt man an eine rötliche Platte. Diese direkt zu überklettern ist denk ich nicht möglich, eine Querung nach rechts erschien mir zu schwer. So querte ich nach links, wo sich allerdings die Felsqualität deutlich verschlechterte. Da es nicht direkt rüber ging musste ich nach schräg links unten gut 2 Meter absteigen und dann kurz queren (III - / III+). Über eine kleine Rinne (III) geht es nun an eine Platte heran, die sich als die Schlüsselstelle herausstellte (IV-/ IV). Kleingriffig, aber zum Glück von guter Felsqualität. Nachdem ich die ersten 3 Meter geklettert war stieg ich sofort wieder ab, zum einen um mir die Griffe und Tritte einzuprägen, zum anderen um Gewissheit zu erlangen das ich da auch wirklich wieder runter komme. Nachdem dies gut geklappt hat geht es wieder hinauf. Danach geht es über kleine geröllige Schrofen (II) an die Schlußrinne. Teils als Verschneidung geklettert ist der erste Aufschwung gut machbar (III), kurz danach entdecke ich einen alten eingeschlagenen Haken. 2-3 kräftige kleingriffige Züge später (III+) sitze ich dann an einem der exklusivsten Gipfelkreuzer der gesamten Allgäuer Alpen. Das GB ist aus dem Jahr 2009, das alte Buch ist leider verschwunden. Ein Besucher 2009, einer 2012 und 3 2013, das ist die Bilanz der letzten Jahre.
Mich würde es richtig interessieren ob auch schon einer über meine Route aufgestiegen ist, da sich der "normale" Aufstieg mit Schlaghaken auf der Ostseite befindet.
Über meinen Aufstiegsweg geht es nun vorsichtig wieder hinunter, vorallem an der kurzen Schrofenpassage gilt es höllisch aufzupassen. Es war auch sehr hilfreich die Platte zuvor schon abklettert zu haben. Nach der brösligen Querung hinüber zum Südgrat kam dann langsam die Freude auf, da das schlimmste geschafft war. Die letzten Meter hinunter zum Rucksack waren dann reine Formsache.
Ich habe mal versucht meine Route in ein Foto vom Klupperkarkopf geschossen einzuzeichnen, sollte recht genau meine Route sein. Auf dieser Route ist nur eine Sicherungsmöglichkeit kurz vor dem Gipfel, der Rest müsste selbst eingerichtet werden.
Ich hatte zwar meine Kletterschuhe und etwas Material zum abseilen dabei, es verlies den Rucksack allerdings nicht. Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen das jeder Griff und Tritt doppelt oder sogar dreifach geprüft werden sollte, nicht alles ist so fest wie es scheint.

Klupperkarkopf      T5+, I

Nach einem kurzen Freudenjubel und einer schnellen Stärkung (Ein "Schlick" wie quacamozza vermuten würde ;-)  ) geht es nun weiter zum Klupperkarkopf. Da ein direkter Durchstieg unmöglich ist, wird linkerhand (nord-östlich) gequert. Dabei sollte man versuchen nicht zu weit abzusteigen, am besten wo möglich direkt unter den Felswänden queren (T5+), da das Gelände hier extrem bröselig ist und sich sofort alles in Bewegung setzt. Mit einer Hand am Fels geht das dann schon leichter. Hat man eine fast schwarze nasse Felswand passiert gelangt man nun an die Aufstiegsrinne. Nun kann man je nach Laune durch die bröselige Rinne aufsteigen oder links über leichte Fels hinaufkraxeln, mehr als ne I ist es hier nie. Am oberen Ende der Rinne bin ich dann wirklich erstaunt über die große, fast ebene Gipfelfläche. Am höchsten Punkt des Klupperkarkopfs steht ein großes Steinmandl und in einer kleinen Metallbox befinden sich 2 Gipfelbücher. Das alte aus dem Jahr 1988 ist jedoch schon sehr verschimmelt, das neue ist aus dem Jahr 2012. Insgesamt hab ich 18 Einträge seit dem Jahr 1988 gezählt. Zwischen 09/96 und 07/00 wurde der Gipfel überhaupt nicht besucht. 2009 2, 2011 2, 2012 2 und 2014 einer. Das ist die Bilanz der letzten Jahre. Exklusiver geht es wohl kaum noch.
Wenn man ein kleines Stück in nördlicher Richtung absteigt erhält man ein tollen Einblick auf den Augenzahn.

Jochumkopf   T6, III- / III

Nach einer gemütlichen Rast geht es nun weiter in Richtung Jochumkopf, dem anspruchsvollstem "Wandergipfel" des heutigen Tages. Zunächst geht es über sehr anspruchsvolles Schrofengelände hinab in die nächste Scharte (T6-) vor einer senkrechten Felswand. Weiter nach rechts gut 15 Höhenmeter in die Geröllrinne hinunter und dann nach links heraussteigen. Nun wird über schrofige Bänder nach schräg oben an den Vorsprung aufgestiegen (T6, II) bis zu einer Art Felstür. Durch diese hindurch und schon hat man die senkrechte Wand umgangen. Weiter geht es indem man zum Grat hinüber quert und auf diesem weiter in Richtung Jochumkopf geht. Einige Felszacken und kleine Türmchen müssen nun umgangen werden, Gehgelände wechselt sich mit leichten Kraxelpassagen ab. (bis T5, II). Der Schlussabstieg in den tiefsten Punkt zwischen den beiden Gipfeln ist nun nochmal etwas anspruchsvoller. An diesem Punkt befindet sich auch die steile schmale Rinne durch die später ins Großkar abgestiegen wird. Vorerst soll es aber noch auf den Jochumkopf gehen, wenn man schon mal da ist ;-)
Ein großer Felsturm wird zunächst noch rechts (südlich) umgangen (T5+, I-II). Am Jochumkopf angekommen wird nun ebenfalls nach rechts gequert und über schrofige Bänder und kleinere Steilstufen südseitig mit leichtem Höhengewinn gequert (T6. II). Gelangt man an einen Absatz von dem man einen guten Blick auf eine Rote Wand hat, gilt es nun über die steile und sehr enge Südrinne aufzusteigen (T5+, II). Diese Rinne leitet einen auf ein kleines Plateau zwischen einem Felsturm und dem Gipfelkörper. Zwischen diese beiden leicht aufsteigen und schon steht man vor dem letzten Hindernis, der Gipfelplatte. Diese ist gut 15 Meter hoch, kleingriffig, aber von guter Felsqualtiät. Die Schwierigkeiten belaufen sich auf III- / III, die im AVF beschriebene II ist nirgends zu finden. Man sollte sich im Aufstieg bereits die Griffe und Tritte einprägen, vorallem im Mittelteil sind diese etwas spärlich. Hat man die Platte bezwungen erwartet einen beinahe ebenso großes Gipfelplateau wie am Klupperkarkopf. Am höchsten Punkt befindet sich ein alter verfallener Steinmann, von einem Buch fehlt jede Spur.
Da ist es doch gut das ich ein zweites Gurkenglas mit Buch dabei habe, so hat nun auch einer der schwersten "Wandergipfel" der Allgäuer Alpen ein Gipfelbuch. Auch hier bin ich gespannt wieviele Besuche er in den nächsten Jahren erhalten wird, nach diesem Bericht evtl. schon ein paar mehr wie bisher. Ob jetzt allerdings einer in 3 Jahren oder einer pro Jahr sich hier hoch verirrt dürfte nicht sonderlich schlimm sein.
Nach einer ausgedehnten Rast mache ich mich wieder an den Abstieg. Die Platte ist schnell bezwungen, das Plattenklettern in Klettergärten in letzter Zeit hat sich auf alle Fälle ausgezahlt. Das schwierige ist jedoch der restliche Abstieg. Zunächst steige ich in die falsche Rinne ab, merke dies jedoch aufgrund eines senkrechten Abbruchs jedoch recht schnell. Durch die enge richtige Rinne geht es dann hinunter und dann rechts weiter zurück auf die Schrofenbänder. Dabei bleibe ich mehrere Male jedoch zu hoch und muss wieder ein Stück zurück, um dann weiter abzusteigen und weiter unterhalb zu queren. Doch bald ist die Scharte in Sicht und der weitere Weg logisch. Aber aufgrund der zahlreichen Versteiger dauerte der Abstieg beinahe genausolange wie der Aufstieg, und aufgrund einiger unnötigen Abkletterpassagen  (II-III) war der Abstieg auch deutlich anspruchsvoller. In dem Schrofengelände mit den zahlreichen Bänder ist es enorm wichtig die Orientierung zu behalten, sonst steht man schnell an einem senkrechten Abbruch. Vorallem die Felsqualität in den Querungen ist von eher miserabler Qualität.

Rückweg:

In der Scharte angekommen wird noch der große Felsturm südwestlich gequert und dann durch die steile schmale Rinne abgestiegen. In der Rinne ist alles extrem brüchig und auch große Brocken lösen sich schnell. Zudem müssen zwei kleinere Abbrüche abgeklettert werden (I-II). Nach gut 60 Höhenmeter weitet sich die Rinne dann endlich und mittels Geröllsurfen geht es zügig ins Große Roßkar hinab.
Sind mehrere Bergsteiger unterwegs muss in der Rinne höllisch aufgepasst werden, am besten komplett einzeln absteigen und unten rausqueren.
An dem kleinen Tümpel vorbei geht es nun hinunter ins Latschenfeld und von den vielen Steinmandl geführt hinunter ins Roßbachtal.
Bevor es jedoch auf das große Geröllfeld geht gönne ich mir noch eine kurze Abkühlung im eiskalten Roßkarbach. Danach geht es zügig zurück zum Bikedepot.
Für den Rückweg wähle ich nun nicht meinen Auffahrweg, sondern fahre auf der Fahrstraße links hinunter. Nach gut einem Kilometer zweigt in einer serpentinenartigen Kurve ein kleiner Pfad links ab, welcher zum Sieglsee leitet. Gut 30 Meter über dem See gönne ich mir eine kurze Pause in der Sonne mit herrlichem Blick auf den wunderschönen türkisen Gebirgssee, in dem sich die Abendsonne spiegelt. Einen weglosen Abstieg zum See spare ich mir allerdings und geh bald zurück zum Bike. Dem Weg folgend geht es zügig hinunter zum Schwarzwasserbach, wo sich allerdings nicht wie auf der Kompasskarte eingezeichnet eine Brücke befindet. Da ich keine Lust habe wieder 200 Höhenmeter hochzuradeln, ziehe ich die Schuhe aus und quere den recht schnell fließenden Bach knietief. Danach ein kurzes Stück zurück auf den Fahrweg aufsteigen und endlich geht es die gut 13km zurück ins Lechtal zum Ausgangspunkt in Forchach.



Zeiten und Schwierigkeiten:

Forchach - Abzweig Roßkar                   70 min    L
Abweig Roßkar - kl. Roßzahn              110 min    T3  Aufstieg ins Große Roßkar
                                                                                      T3 Aufstieg zum Ostgrat
                                                                                      T4 Schlussanstieg,
                                                                                        I  Übergang zum Hauptgipfel
kl. Roßzahn - gr. Roßzahn                      45 min    T4+  Übergang mit Querung
                                                                                        I - II Schlussrinne
gr. Roßzahn - Klupperkarscharte          30 min    T5+, II
Aufstieg Augenzahn                                 20 min    IV- / IV    2 Stellen, sonst 2+ bis 3+
Abstieg Augenzahn                                  15 min    IV- / IV
Klupperkarscharte - Klupperkarkopf    15 min     T5+, I
Klupperkarkopf - Rinne                           35 min     T6-, II
Rinne - Jochumkopf                                 55 min     T6, II
                                                                                       T6, III- / III Schlußplatte
Jochumkopf - Rinne                                 50 min     T6, II   (Platte III)
Rinne - Abzweig Roßkar                        105 min     T5+, I-II Abstieg Rinne ins Kar
                                                                                        T3 Abstieg zum Radlager
Abzweig Roßkar - Forchach                     50 min    WS    (Abstecher Sieglsee und Flußquerung)

Die gesamte Tourenzeit mit Pausen beträgt ca. 14 Stunden.


Fazit:

Ein wirklich geniale Runde auf teilweise extrem selten bestiege Gipfel. Während der große und kleine Roßzahn noch "öfters" besucht werden und auch für gute Bergsteiger geeignet sind, sollten sich an den Klupperkarkopf und vorallem an den Jochumskopf nur erfahrene Bergsteiger wagen.
Der Jochumskopf erfordert im Auf- und Abstieg höchste Trittsicherheit und ein sehr gutes Orientierungsvermögen. Zudem sollte der III-Grat sicher beherrscht werden um mit der Gipfelplatte keine Probleme zu bekommen.
Dazu sollte auch mit dem extrem brüchigen Gelände umgegangen werden können, vorallem in den Kletterpassagen ist jeder Griss und Tritt doppelt zu prüfen. Seilsicherung wird nicht möglich sein nehme ich an.
Der Augenzahn ist das i-Tüpfelchen auf diese großartige Runde.
Free-Solo auf einen so exklusiven Gipfel zu steigen ist schon etwas ganz besonderes. Wenn man sich bereits bei den ersten Metern unwohl fühlt sollte man gleich umkehren, leichter wird es sicher nicht mehr. Oder am besten mit Seil über die Ostroute aufsteigen. Ein paar alte Schlaghaken sind anscheinend vorhanden, ich hab bis auf den letzten allerdings keinen gesehen.
Diese Gipfel hab ich sicher nicht zum letzten Mal besucht, ich bin schon gespannt wie oft sie bis zu meinem nächsten Besuch erklommen werden.
Abschließend möchte ich mich besonders bei Bene69 und Kristian Rath von Alpic.net bedanken, die mir mit ihrem Fachwissen über diese Gipfel sehr geholfen haben.

Tourengänger: Andy84


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