(tierische) Gärsthorn-Runde
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Nachdem wir in gleicher „Besetzung“ gestern bei sehr wenig Sonnenschein, dafür sehr vielen Wolken, die landschaftlich eindrückliche Tour aufs Löffelhorn rekognosziert hatten, ist uns heute beim Start sehr viel Sonnenschein und weitgehend blauer Himmel beschieden.
Nach einer langen Anfahrt durch das weitläufige Mund „holpern“ wir im Wald zum kleinen Parkplatz kurz vor P. 1817 im Eschilgrabe hoch. Ab hier geht es in einer eher schmalen, zu beiden Seiten vom Wald umgebenen, schattigen Grasmulde hoch zur Sonnenterrasse auf Brischeru.
Ein weitreichendes, erst östlich des Simplon-Gebietes mit Wolken ausgestattetes Panorama können wir geniessen - und einen angenehmen, wieder von zahlreichen Blumen gesäumten Weg via Chiematte hoch zur ersten Wetterstation auf dem flacheren Teilstück - ein erbauliches, angenehmes Wandern dürfen wir hier erleben.
Bereits können wir, weit über uns, im felsigen Bereich die Gipfelinstallation des von uns anvisierten Gipfels erkennen, wenig Restschnee hebt sich gut ab in der Sonne. Erst jedoch steigen wir auf guter Spur über mässig steile Grashänge hoch, bevor wir eine kurze Plattenflucht einfach traversieren, und danach wenige Meter zum, mit dem Kreuz Gärsthalte geschmückten, Aussichtskänzeli laufen. Hier lassen wir uns ein erstes Mal für eine gemütliche Znünirast nieder; danach setzen wir unseren Anstieg im erst flacheren Grasbord auf Gärsthalte fort - und übersehen dabei beinahe den kleinen Jungvogel, welcher sich im Gras duckt.
Der nachfolgende Gipfelanstieg ist im unteren Bereich noch mehrheitlich auf Grünflächen angelegt, mit zunehmender Dauer wird er allerdings felsiger; einmal ist eine etwas steilere und rutschigere Passage zu begehen, später - bereits vom Gipfelplateau von einigen der pittoresken Schwarzhals-Ziegen beobachtet - gilt es, um die Restschneefelder zu umgehen, eine nur schmaltrittige schräge Felsplatte zu queren. Danach erreichen wir das, von den Geissen etwas im Umfang reduzierte hölzerne Gipfelkreuz, sowie die zweite Wetter-Messstation auf dem Gärsthorn - die Wolken verdecken nun zeitweilen bereits den Himmel; die Tiere sind wiederum sehr malerisch, verhalten sich jedoch, im Gegensatz zum Fülhorn eher scheu; die Freude ob der hübschen und sympathischen Tiere bereichert unseren (ersten) Gipfelerfolg.
Rasch ziehen wir jedoch weiter und schreiten am leicht zerklüfteten Grat auf dessen westlicher Seite doch einfach ab zur Einsattelung, bevor es nachfolgend zu den weiteren Graterhebungen und Felshöckern führt - das weit unter uns liegende Gredetschtal wirkt eng, wild und eher verlassen. Unterhalb des einen Felsaufbaues, an einer windgeschützten Stelle, beschliessen wir, die Mittagsrast vorzuziehen - und das Gärsthorn, Nordgipfel, erst kurz danach anzugehen.
Dazwischen liegen doch attraktive Felsstufen und -bänder - es darf munter gekraxelt werden … „unterhaltsam“ erreichen wir schliesslich den höchsten Punkt des gesamten Grates; ein noch etwas weiter nördlich liegender, etwas tieferer Gipfel, ist doch bereits sehr exponiert auf den letzten Metern; so verzichten wir auf dessen Begehung.
Also wenden wir uns dem längeren Abstieg, welcher auf weiten Teilen am oder über den markanten Grat oberhalb des Furggbaches (im Gredetschtals) führt zu: während die beiden Frauen bereits zügig hinunter schreiten, wähle ich die Begehung des Mälchgrates NE. Dieser bietet doch einige angenehme Kraxeleien und kurze Bänderpassagen - vor dem jähen, hohen Abbruch muss ich jedoch „kapitulieren“ und steige steil und weglos ab zu den vorauseilenden Frauen auf den Bergwanderweg.
Unter weiteren Zähnen durchquerend erreichen wir, nach diesem eher felsigen Abschnitt, wieder einfaches, liebliches Gelände bei Mälchgrat, P. 2602; saftiges Grün hat auch hier eine Herde der ausserordentlich schmucken Schwarzhals-Ziegen hinauf geleitet - sie erwarten uns … und folgen uns, doch auch sie mit eher gebührendem Abstand, weiter hinunter auf dem flachen Rücken.
Wir streben nun einfach auf dem breiten Grasrücken weiter, passieren Mälchgrat, und entscheiden uns dann, erst weglos, dann einer Spur folgend, Richtung Brischerchumma abzusteigen - in der Zwischenzeit haben die Geissen das Interesse an uns verloren, wandern oberhalb von uns auch in dieselbe Richtung, und preschen alsbald behände, rasant und geschickt, den Steilhang hinab, um sich der weiter unten weidenden Herde anzuschliessen … auch sie erwartet uns neugierig.
Derart, dass wir doch einige Male hautnah bei unserem kleinen Imbiss-Rast angestupft und beschnuppert werden - eine Freude ist’s doch; und auch die kleine Ansammlung der Schwarznasen-Schafe mit den Jungtieren erfreut uns sehr.
Während die vielen Dutzend Tiere länger rasten, steigen wir weiter ab, ebenfalls teilweise weglos, dann auf stets deutlicher Spur und Weg, hinunter nach Brischeru.
Glücklich über die gelungene Tour, und die sich wieder aufgelösten Wolkenfelder, steigen wir in unserer morgendlichen Aufstiegsspur ab zum Parkplatz unterhalb P. 1817 im Eschilgrabe.
Bei schönem und warmen Wetter gönnen wir uns auf der Terrasse des Restaurant Salwalds unseren Abschlusstrunk, bevor wir unsere längere Rückreise antreten - ein weiteres schönes Kapitel konnten wir drei in der Bergwelt erleben!
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