Le Rond des Fonds: zwei Fussnoten zu Pointe de Cray und Les Millets
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Im Vorwort zum neuen Guide des Alpes et Préalpes Vaudoises (CAS 2011) bezeichnen Claude und Yves Rémy Maurice Brandt als "Balzac unter den Führerautoren". Nach der Divina Commedia und der Comédie Humaine also eine Comédie Alpine? Eine nicht unzutreffende Einschätzung, die alle, die darin mitspielen, ohne grosse Einwände bestätigen können. Wer zudem der umstrittenen Hypothese des britischen Mathematikers und Philosophen Alfred North Whiteheads - dessen mit Bertrand Russell verfasste "Principa Mathematica" für die meisten Normalsterblichen wohl ein Buch mit sieben Siegeln bleiben dürfte - zustimmt, wonach "die sicherste allgemeine Charakterisierung der philosophischen Tradition Europas lautet, dass sie aus einer Reihe von Fussnoten zu Platon besteht", könnte analog dazu den weiteren Schluss ziehen, dass die epigonalen Tourenführer und -berichte zu den Westschweizer Alpen und Voralpen aus einer Reihe von Fussnoten zu Maurice Brandt bestehen.
Zwei kurze Fussnoten zu seinem "Guide des Préalpes fribourgeoises" sind auch Gegenstand dieses Tourenberichts: eine erste knüpft an eine Passage in seiner Beschreibung des Pointe de Cray W-Grats an: "L'arête jusqu'au P. 2001 est caractérisée par des sapins qui y croissent (en partie secs) et par des zones de gazons très raides avec des affleurements rocheux. Le parcours de cette partie d'arête est peu intéressant et délicat." A vous de juger! Eine zweite bezieht sich auf die elliptische Beschreibung des E-Anstiegs auf Les Millets von Les Grosses Fontaines: "De là par une sente, rejoindre la croupe ESE suivie juqu'au sommet". Wird die unbeschreibliche Leichtigkeit des Scheins sein Geheimnis preisgeben?
Pointe de Cray
Vom Parkplatz ca. 1380m oberhalb Les Moilles auf der Alpstrasse (Abzweigung nach Kurve 1371; von Lessoc ca. 1h länger) über Les Chaudzes, Tremont zur Alp Les Drudzes. Nach SSW auf dem eingezeichneten, aber überwachsenen und nach oben sich verlierenden Pfad hinauf zum Chaux de Culand, T4. Nach ESE auf dem Grat zu P. 1891. Hier Beginn der Schwierigkeiten. Nach E über den ausgesetzten und bewaldeten Grat (Wildspuren, Tannen ggf. rechts ausweichen) hinunter zu einem markanten Gendarm. Dieser wird von links nach rechts erklettert (ca. 5m, II, ausgesetzt und brüchig, Vorsicht! ). Weiter wie vorher über den Grat bis zum tiefsten Punkt ca. 1820m. Links von einem 1. Felsaufschwung durch eine steile felsdurchsetzte Grasrinne hinauf und Wildspuren folgend rechts haltend ausgesetzt zurück auf den Grat. Weiter über diesen zu einem kleinen Gendarm, der links erklettert wird (ca. 3m, II). Ein 2. Felsaufschwung wird ebenfalls links auf Wildspuren umgangen, die zurück auf den Grat führen. Nun auf dem breiter werdenden Grasrücken einfach zu P. 2001, T6. Zwei Gendarmen am Beginn des Pointe de Cray NW-Grats werden überklettert (je ca. 7m, I-II, ausgesetzt und brüchig), dann weiter über einen steilen Aufschwung (felsdurchsetztes Gras, I) und den sich zurücklegenden Grat auf den Gipfel, T5, 2h 15min. Abstieg auf dem Bergweg über den NE-Grat zum Sattel 1973, 10min, T3.
Pra de Cray
Vom Sattel 1973 auf dem Bergweg über den SW-Grat, auf den Gipfel, 20min, T3. Abstieg zurück über den SW-Grat bis ca. 2120m und nach W auf Pfadspuren hinab zum Beginn des Arche de la Tornette. Auf Pfadspuren über mehrere Graterhebungen (rechts ausgesetzt, Felsabbrüche können links umgangen werden) hinunter zu P. 1939. Weiter nach WNW auf Pfadspuren über den nun z.T. dicht bewachsenen Grat (Tannen ggf. links ausweichen) hinunter zum Plateau NE von Le Lity, 1h, T4.
Les Millets
Von P. 1752 auf dem eingezeichneten, aber überwachsenen Weg zu P. 1767 und über die S-Flanke und den oben bewachsenen ESE-Grat auf den ESE Vorgipfel. Abklettern über den WNW-Grat (ca. 10m, II, ausgesetzt und lose Blöcke, Vorsicht!) in den Sattel ca. 1840m zwischen SE Vor- und Hauptgipfel. Über Gras hinauf zum felsigen ESE-Grat und über diesen (ca. 10m, ausgesetzt, brüchig und z.T. rutschiger Schutt, Vorsicht!) auf den Hauptgipfel, 30min, T6. Abstieg auf dem weiss-rot markierten Bergweg über Croix und P. 1676 (neue Wegführung) nach Les Moilles (Wegweiser) und zurück, 45min, T3.
Material: zusätzlich Leichtpickel und 20m Reepschnur für alle Fälle.
Bemerkung: die Route setzt Erfahrung mit steilem und ggf. nassem und rutschigem Gras und Waldboden, Klettererfahrung in brüchigem Fels und die Fähigkeit, die Festigkeit der Felsen beurteilen zu können (grosse Griffe sind nur gut, wenn sie auch halten!), voraus.
Zwei kurze Fussnoten zu seinem "Guide des Préalpes fribourgeoises" sind auch Gegenstand dieses Tourenberichts: eine erste knüpft an eine Passage in seiner Beschreibung des Pointe de Cray W-Grats an: "L'arête jusqu'au P. 2001 est caractérisée par des sapins qui y croissent (en partie secs) et par des zones de gazons très raides avec des affleurements rocheux. Le parcours de cette partie d'arête est peu intéressant et délicat." A vous de juger! Eine zweite bezieht sich auf die elliptische Beschreibung des E-Anstiegs auf Les Millets von Les Grosses Fontaines: "De là par une sente, rejoindre la croupe ESE suivie juqu'au sommet". Wird die unbeschreibliche Leichtigkeit des Scheins sein Geheimnis preisgeben?
Pointe de Cray
Vom Parkplatz ca. 1380m oberhalb Les Moilles auf der Alpstrasse (Abzweigung nach Kurve 1371; von Lessoc ca. 1h länger) über Les Chaudzes, Tremont zur Alp Les Drudzes. Nach SSW auf dem eingezeichneten, aber überwachsenen und nach oben sich verlierenden Pfad hinauf zum Chaux de Culand, T4. Nach ESE auf dem Grat zu P. 1891. Hier Beginn der Schwierigkeiten. Nach E über den ausgesetzten und bewaldeten Grat (Wildspuren, Tannen ggf. rechts ausweichen) hinunter zu einem markanten Gendarm. Dieser wird von links nach rechts erklettert (ca. 5m, II, ausgesetzt und brüchig, Vorsicht! ). Weiter wie vorher über den Grat bis zum tiefsten Punkt ca. 1820m. Links von einem 1. Felsaufschwung durch eine steile felsdurchsetzte Grasrinne hinauf und Wildspuren folgend rechts haltend ausgesetzt zurück auf den Grat. Weiter über diesen zu einem kleinen Gendarm, der links erklettert wird (ca. 3m, II). Ein 2. Felsaufschwung wird ebenfalls links auf Wildspuren umgangen, die zurück auf den Grat führen. Nun auf dem breiter werdenden Grasrücken einfach zu P. 2001, T6. Zwei Gendarmen am Beginn des Pointe de Cray NW-Grats werden überklettert (je ca. 7m, I-II, ausgesetzt und brüchig), dann weiter über einen steilen Aufschwung (felsdurchsetztes Gras, I) und den sich zurücklegenden Grat auf den Gipfel, T5, 2h 15min. Abstieg auf dem Bergweg über den NE-Grat zum Sattel 1973, 10min, T3.
Pra de Cray
Vom Sattel 1973 auf dem Bergweg über den SW-Grat, auf den Gipfel, 20min, T3. Abstieg zurück über den SW-Grat bis ca. 2120m und nach W auf Pfadspuren hinab zum Beginn des Arche de la Tornette. Auf Pfadspuren über mehrere Graterhebungen (rechts ausgesetzt, Felsabbrüche können links umgangen werden) hinunter zu P. 1939. Weiter nach WNW auf Pfadspuren über den nun z.T. dicht bewachsenen Grat (Tannen ggf. links ausweichen) hinunter zum Plateau NE von Le Lity, 1h, T4.
Les Millets
Von P. 1752 auf dem eingezeichneten, aber überwachsenen Weg zu P. 1767 und über die S-Flanke und den oben bewachsenen ESE-Grat auf den ESE Vorgipfel. Abklettern über den WNW-Grat (ca. 10m, II, ausgesetzt und lose Blöcke, Vorsicht!) in den Sattel ca. 1840m zwischen SE Vor- und Hauptgipfel. Über Gras hinauf zum felsigen ESE-Grat und über diesen (ca. 10m, ausgesetzt, brüchig und z.T. rutschiger Schutt, Vorsicht!) auf den Hauptgipfel, 30min, T6. Abstieg auf dem weiss-rot markierten Bergweg über Croix und P. 1676 (neue Wegführung) nach Les Moilles (Wegweiser) und zurück, 45min, T3.
Material: zusätzlich Leichtpickel und 20m Reepschnur für alle Fälle.
Bemerkung: die Route setzt Erfahrung mit steilem und ggf. nassem und rutschigem Gras und Waldboden, Klettererfahrung in brüchigem Fels und die Fähigkeit, die Festigkeit der Felsen beurteilen zu können (grosse Griffe sind nur gut, wenn sie auch halten!), voraus.
Tourengänger:
lorenzo

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