Hochblanken oder doch Sünserspitze? - Ene mene muh und ...


Publiziert von Grimbart , 17. Juni 2014 um 18:49.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:15 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 330 m
Strecke:Mellau - Hintersuttis Alpe - Galtsuttis Alpe - Hochblanken - Hohes Licht - Bergstation Uga-Express - Damüls (ca. 14,5 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Landbuslinie 40 von Dornbirn, Bahnhof, nach Mellau, Hotel Sonne.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Landbuslinie 43 von Damüls, Uga-Lift, nach Au, Gemeindeamt. Weiter mit Landuslinie 40 nach Dornbirn, Bahnhof. Alternativ mit der Landbuslinie 77 von Damüls, Uga-Lift, nach Thüringen, Gemeindeamt. Weiter mit Landbuslinie 76 nach Nenzing, Bahnhof. Umsteigen auf die S1 (ÖBB)
Kartennummer:F&B WK 5364 (Hinterer Bregenzerwald - Kleinwalsertal - Damüls)

Ein Abzählreim gab dann doch nicht den Ausschlag, sondern die herumziehenden Nebelschwaden im Gipfelbereich der Sünserspitze. Ursprünglich war mein Plan von Mellau über die Suttis Alpen auf die Sünserspitze aufzusteigen und über das Sünserjoch und die Sieben Hügel nach Damüls abzusteigen. Der Wetterbericht für den Sonntag klang für diese Unternehmung vielversprechend. Im Laufe des Vormittags zeichnete sich jedoch schon bald ab, dass die Quellwolkenbildung stärkere Ausmaße annehmen würde als vorhergesagt. Der Wetterbericht verkündete zwar, dass die Regenwahrscheinlichkeit sehr gering sei und höchstens im Arlberggebiet und im Montafon mit Regenschauern zu rechnen sei, doch die dunklen Wolken, die mittlerweile nicht nur über dem Ragazerblanken aufgezogen waren, ließen mich an der Zuverlässigkeit der Vorhersage stark zweifeln. Auf der Galtsuttis Alpe entschloss ich mich daher für den Übergang zur Bergstation des Uga-Expresses. Der Abstecher auf den Hochblanken war dabei natürlich naheliegend.

 

Von Mellau (688m) bis zur Hintersuttis Alpe geht’s durchgängig auf einer Forststraße dahin. Der Aufstieg bis zur Oberen Mösle Alpe (1.252m) verlangt ein wenig Durchhaltevermögen, da eintönig und durchwegs im Wald. Sind auf diesem Abschnitt die Ausblicke noch rar, ändert sich das ab der Oberen Mösle Alpe schlagartig. In ein paar Kehren geht’s durch das Alpgebiet hoch bis zu einer Wegverzweigung (1420m). Hier geradeaus und flach hinüber zu den Weiden der Hintersuttis Alpe. Die Quellwolken und Nebelschwaden spielten hier schon den Spielverderber. Die Sünserspitze war nicht zu sehen und über dem Ragazerblanken zogen ebenfalls schon Nebelschwaden auf. Einzig der Hochblanken war noch nicht umhüllt.

Nach der Hintersuttis Alpe geht’s über einen Alpweg in einem weiten Bogen hinüber zur bereits sichtbaren Freudenberg Alpe. Die Steilstufe hinauf zur Galtsuttis Alpe überwindet man schließlich in wenigen Kehren. Oben angelangt öffnet sich ein weites, welliges Alpbecken, das von den nördlichen Felsklippen des Ragazerblanken dominiert wird. Die Nebelschwaden und Quellwolken eine Zeit lang beobachtend, fiel dann schließlich der Entschluss, die kürzere Variante über den Hochblanken in Angriff zu nehmen. Die Seilbahnnähe war im Endeffekt ausschlaggebend.

Daher ging's von der Galtsuttis Alpe nach Osten. Zunächst noch über Feuchtwiesen – einen Bach überquerend und vorbei an einem versteckten Wasserfall – geht’s bald einmal nach links hoch zu einem mit Bäumen bestandenen Gratrücken (man achte dabei auf eine kleine metallene weiss-rot-weisse Markierung an einer Tanne). Als Orientierung dienen einem alte, kaum kniehohe Holzpflöcke, die im Gelände zum Teil auch nur schwer auszumachen sind. Ein Pfad im herkömmlichen Sinn gibt’s auf dem Weg über die Feuchtwiesen nicht. Oben am bewaldeten Gratrücken stößt man dann wieder auf so etwas wie einen Steig, dem man folgt. Aber auch diese Steigspuren verlieren sich mit zunehmendem Höhengewinn. Hie und da noch ein paar kreuz- und quer verlaufende Vieh-Trampelpfade (sog. „Treien“), das war's dann aber auch schon. Die letzten Bäume hinter sich lassend steigt man über den steilen, begrünten Rücken hoch zu einer Geländeschulter. Ab der Geländeschulter wieder auf einem deutlichen Pfad flach durch ein nördlich des Hochblanken gelegenes Kar. Nach Durchquerung des Kars geht’s schließlich über den N-Rücken des Hochblanken hinauf zu einem bereits sichtbaren Wegweiser. Die letzten Höhenmeter hoch zum geräumigen Gipfel werden wieder durch einen gut begehbaren Steig erleichtert.

Das es mit der Rundsicht nichts werden wird, war mir beim Aufstieg schon klar. Eine geschlossene tiefliegende Wolkendecke verhinderte eine solche. Dafür hatte ich den Gipfel für mich alleine, was beim Hochblanken Seltenheitswert hat. Der kalte NO-Wind und ein Blick auf die Uhr bewogen mich dann doch zu einem schnellen Aufbruch. Spätestens um 14 Uhr musste ich an der Bergstation des Uga-Expresses sein um noch den Bus um 14:25 Uhr erreichen zu können. Andernfalls hieß es 1¼ Stunden warten auf den Nächsten.

Vom Hochblanken durch dessen O-Flanke steil bergab in den Hochblankensattel und über das Hohe Licht in den Sattel westlich der Damülser Mittagsspitze. Nun nach rechts über die Alpweiden hinunter zu einem Fahrweg. Auf diesem weiter bergab zu einem Speichersee. An diesem links vorbei und hinab zur Ugner Höhe bzw. der Vorderen Uga-Alpe. Schließlich noch hinauf zum Gasthof Elsenalpstube und zur Bergstation des Uga-Expresses.

Beim Hinunterschweben nach Damüls bekam ich so meine Zweifel an der Namensgebung des 6er-Sesselliftes. Für die gut 450 Höhenmeter benötigte er sage und schreibe gute 17 Minuten. Ich dachte schon der „uralt“ Sessellift von St.Gallenkirch hinauf nach Garfrescha sei langsam (der braucht zwei Minuten weniger und muss dazu 100 Höhenmeter mehr überwinden), wurde aber nun eines Besseren belehrt. Marketing-strategisch natürlich ein Wahnsinn, von einem „Express“ kann keine Rede sein.

 

Anmerkung:

Der monotone Anstieg zur Oberen Mösle Alpe lässt sich vermeiden, wenn man die Mellauer Bergbahn hinauf zur Roßstelle benützt (Betriebszeiten Hauptsaison von 9 - 17 Uhr) und über die Wildgunten Alpe zur Hintersuttis Alpe wandert (ca. ¾ h kürzer bei ca. 960 Hm im Anstieg und 520 Hm im Abstieg).

Wer mit PKW anreist, parkt diesen am Besten in Mellau und fährt entweder mit ÖV von Damüls zurück nach Mellau oder wandert über die Wannen Alpe zurück zur Bergstation an der Roßstelle. Bei Benützung von ÖV mit der Landbuslinie 43 von Damüls, Uga-Lift, nach Au, Gemeindeamt. Dort umsteigen auf den „Wälderbus“ (Linie 40) nach Mellau, Hotel Sonne.

 

Gehzeiten:

Mellau, Hotel Sonne – Obere Mösle Alpe (ca. 1' 30'') – Hintersuttis Alpe (ca. 45'') – Galtsuttis Alpe (ca. 45'') – Hochblanken (ca. 1' 15'') – Hohes Licht – Bergstation Uga-Express (ca. 45'')


Tourengänger: Grimbart


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