Geltenhorn (3065m)
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Sanetsch (Staudamm) - Arête de l' Arpille - Geltenhorn - Le Sérac - Dorbagnon.
Nach den ausgiebigen Niederschlägen des Vortages, die in höheren Lagen in Schnee übergingen, wusste ich nicht recht, was mich da oben erwarten würde. Aber beurteilen kann man das bekanntlich ja nur vor Ort, also nichts wie hin! Die Luftseilbahn von Gsteig zum Sanetsch verkürzt den Anstieg erheblich, sie spuckt mich jedoch in dicken Nebel aus - unten im Tal wäre es sonnig gewesen. Auf markiertem Weg mache ich mich durch die Nebelsuppe auf den Weg zur Arête de l' Arpille. Ein Hochgefühl macht sich breit, als ich schon nach wenigen Minuten dem Nebel entrinne und die überzuckerte Arête de l' Arpille ins Blickfeld rückt. Die Schneemenge scheint nicht problematisch zu sein. Flott geht es aufwärts, ab 2400m durch Neuschnee (10-15cm). Auf 2780m bekomme ich die Südflanke des Geltenhorns zu Gesicht - die ist aber ganz schön weiss. Aber steile Schutthänge sind ja oft bequemer zu ersteigen, wenn sie schneebedeckt sind. Um zur Aufstiegsflanke zu gelangen, steige ich zunächst bis auf etwa 2700m ab und quere die Südflanke des Arpelistocks. Im Neuschnee erweist sich der folgende steile Aufstieg tatsächlich als sehr angenehm, bloss die Sonne könnte man für einen kurzen Augenblick abstellen, die heizt mir mächtig ein. Szeneriewechsel oben im Sattel, von hochsommerlichen Temperaturen auf der Südseite komme ich auf der Nordseite in winterliches Klima. Der Gipfel ist rasch erklommen, die frische Gipfelwächte zum Glück nicht sehr mächtig und so kann ich auf der Sommerseite einen warmen Gipfelhock einlegen. Blitzabstieg durch die Südflanke (Schnee-Schutt-Kombination - sehr effizient) auf 2500m und auf der anderen Seite hinauf zum Sérac mit ganz anderem Charakter. Statt im Schutt bewegt man sich hier über wunderbare Kalkplatten. Kurz vor dem Gipfel wird es etwas steiler, wer das nicht mag, kann diese Stelle in der Nordflanke umgehen. Abstieg durch die Nordflanke zum Pass 2560m und dann durch das Trümmertal zur Alp L' Infloria und weiter nach Dorbagnon.

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