Von der Grubachspitze zur Stallkarspitze


Publiziert von kardirk , 7. Juni 2014 um 09:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 5 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:14 km

Feine Grattour mit schönen Ausblicken, zuletzt etwas anspruchsvoller.
Startpunkt ist die Siedlung hinter dem Friedhof in Vorderhornbach.Zunächst eine Forststrasse, dann bei Wegweiser auf einen herrlichen kleinen Steig, der durch lichten Wald und Latschenhänge hinaufführt Richtung Sättle. Vorher schon ein Abzweig zur Grubachspitze - der andere Steig führt über das Hornbachkar- nun gehts reichlich steil den Latschenhang hinauf. Auf 1800m stösst das Steiglein vom Hornbachkar hinzu, jetzt ist der Steig etwas flacher - ha-ha - zuletzt unterhalb am Vorgipfel vorbei zum Gipfelkreuz - gut 3,30, T3, teilweise sehr steil.
Die Aussicht war heute leider etwas beschränkt, die Wolken zogen gegen Mittag doch dichter zu. Dazu ein a...kalter Wind, gut das ich meine Daunenjacke dabei hatte - kein Witz!!
Jetzt beginnt der Spaß - zunächst gerade am Grat entlang, teilweise durch Latschen über zwei kleinere Köpfe.
Dann steht man vor dem kecken charakteristischen Felsturm, den ich glaubte direkt über kraxeln zu können.
Jetzt stand ich davor - Pustekuchen, das ging doch deutlich über meine Fähigkeiten, gut 10m senkrechter Fels, bestimmt IV, wenn nicht gar V. Netterweise gibt es südseitig unterhalb der Felsen einen bequemen kleinen Steig, der den Turm umgeht. Auch die andere Seite sieht kaum besser aus, immerhin könnte man hier wohl den Turm ersteigen.
Weiter über diverse kleinere Erhebungen, teils Gras teils Fels, leichtes T4-Gelände.
Man kommt zu einem kleinen Sattel, wo vom Kar herauf Steigspuren münden - siehe Bericht Haldenspitze *Von der Haldenspitze via Südabstieg zur Grubachspitze - bis hierher also schon dokumentiert.
Der folgende Abschnitt wird nun deutlich anspruchsvoller, teilweise recht schafre Grattürmchen. Den erstenumging ich wieder südseitig, dann aber direkt über die scharfe Schneid, im Nebel durchaus anregend mulmig. Insgesamt nicht über I hinausgehend, teilweise aber recht brüchig. Man kann die ganze Passage aber auch im Kar rechts unterhalb umgehen, macht aber viel weniger Spass.
Den letzten Turm sparte ich mir, da es direkt dahinter in einen tieferen Sattel ging, mit dem der Grat an das Massiv der Stallkarspitze stößt, und sich die Kletterei bis hierhin doch ganz gut zieht. T5 - I, 1,30h
Nun also die Stallkarspitze. Ich folgte zunächst der steilen Grasrippe, mit der der Grat fortstetzt, doch schon bald sah ich, das die Fortsetzung in wilden Türmen und Steilaufschwüngen endete - nicht machbar.
Also querte ich nach rechts in eine steile Grasrinne, weiter oben weitere Querung nach rechts und Ausstieg über erdig, brösliges Terrain in eine Scharte.
Hier stellt die Stallkarspitze einem eien steilen heftigen Felsaufschwung entgegen. Eine steile Felsschlucht, die Fortsetzung der Aufstiegsrinne endet oben in überhängenden Wnden - doch rechts davon führt eine steile kaminartige kleinen Rinne durch die Felsen, die probierte ich.
Über brösliges Geschröff in die Rinne und an ganz guten Griffen hinauf über die Steilstufe, teilweise ist der Fels etwas brüchig, alle mit Vorsicht zu geniessen - gut 30m,II.
Oberhalb gings nun über den Bruchgrat und einige plattige nette Passagen hinauf zum stillen Gipfel - T5 -teilweise II, gut 1,30h.
Immer noch quollen die Wolken, die Sicht war leider doch recht eingeschränkt, muß sonst echt Klasse sein, besonders zu Hochvogel und Hornbachkette.
Da ich erst spätlos gekommen war, man fährt doch von München eine ordentliche Zeit bis man im herrlichen Lechttal ist, gabs nur eine 30 minütige Pause und gegen 16:30 machte ich mich wieder an den Abstieg. Die Kletterpassagen gingen einfacher als gedacht, dann die steile Grasrinne hinab ins Kar, das war erwartet unangehm - leider kein Schnee mehr zum Abfahren.
Es folgte der lange Rückmarsch durchs Hornbachkar, ein ganz entzückender entlegener Winkel, zumal auch noch die Sonne herauskam. Eine Überschreitung zur Haldenspitze hatte ich zwar erwogen, dann aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der nun doch spürbaren Ermüdung meinerseits verworfen.
Über den Steig marschierte ich dann aus demKar wieder hinauf zum Aufstiegweg und über Ihn hinab nach Vorderhornbach -  gut 4h - ich hatte beim Aufstieg einen Stecken in den Latschen vom Rucksack unbemerkt verloren und konnte Ihn so wiederfinden - dabei bemerkte ich auch, wie verdammt steil dieser Steig eigentlich ist - war mir beim Aufstieg garnicht so klar.

Fazit:
Schöne einsame Tour für Freunde der leichteren Gratkraxelei - Aufstieg zur Stallkarspitze anspruchsvoll.



Tourengänger: kardirk


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