Hohes Brett (2338m) über Brettgabel
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Das Hohe Brett ist im Sommer ein vielbegangener, da durch die Jennerbahn leicht zu erreichender, Zweitausender in den Berchtesgadener Alpen. Da wir weder etwas von Seilbahnen, noch von Menschenmassen halten, haben wir die Tour im Frühjahr und nicht über den Normalweg gemacht und wurden mit Einsamkeit ebenso belohnt wie mit einem Blumenmeer und zahlreichen Tiersichtungen.
Gegen 8:40 machen
Seeleinsee und ich uns vom erfreulich leeren Parkplatz Hinterbrand (ca. 1080m) auf den Weg. Zunächst folgen wir einer Forststraße, doch schon nach der zweiten Kurve biegen wir rechts auf einen kleinen Steig ein, der die Forststraße kurze Zeit später nochmals kreuzt. Durch Wald geht es bergan, begleitet vom Gesang unzähliger Vögel.
Bald kommt man jedoch auf eine Almwiese und ab hier wird der Steig ziemlich matschig, so dass schon nach kurzer Zeit das gesamte Profil der Schuhe zugesetzt ist.
Am oberen Ende der recht steilen Almwiese angelangt wird es zunehmend steiniger, was mit den zugematschten Schuhen recht mühsam ist. Bald steilt das Gelände weiter auf und es gibt Heerscharen von Gamsbleame (für Norddeutsche und Flachlandbayern: Alpenaurikel) zu bewundern, durchsetzt von Schusternagerl und Enzian. Durch dieses Blumenmeer geht es steil, aber unschwierig recht felsig aufwärts - nur die immer noch rutschigen Schuhe erfordern etwas Vorsicht.
Nach ca. 1:45h kommen wir auf die
Brettgabel (ca. 1800m), die ein wirklich schöner Aussichtspunkt mit Blick auf fast den gesamten Berchtesgadener Talkessel ist. Als wir unsere Brotzeit auspacken, kommen ein paar freche Dohlen zu Besuch, mit denen wir unseren Spaß haben. Egal ob Gipfelkreuz, Schuh oder Knie: alles eignet sich als Dohlensitz.
Nachdem wir recht ausgiebig die Aussicht genossen haben, machen wir uns auf den weiteren Weg, der jetzt durch deutlich flacheres Gelände führt. Nach wir vor gibt es viele Blumen zu sehen, deren Stiele in der Höhe aber immer kürzer werden.
Auf einem Altschneefeld sehen wir einer Gams beim Spielen zu: sie wirbelt einen Klumpen Dreck durch die Luft und attackiert ihn gutgelaunt, sobald er wieder auf dem Boden liegt.
Beeindruckend ist von hier der Blick zum Hohen Göll mit seinen recht abweisenden Wänden.
Während wir gemütlich an Höhe gewinnen, zieht sich der Himmel nun langsam zu und die rückenwärmende Sonne verschwindet. Auf ca. 2100-2200m sehen wir hinter uns im Talkessel einen Regenschauer niedergehen, der jedoch zu unserem Glück in Richtung Königssee davonzieht. Unbeirrt geht es weiter, da keine Gewitter drohen und wir keine Angst vor etwas Niederschlag haben.
Langsam schleicht sich Altschnee in unseren Weg ein und wenig später fängt es an zu graupeln.
Beim Jägerkreuz überlegt Seeleinsee, ob wir gleich den Abstieg angehen sollen, doch da wir gut ausgerüstet sind, möchte ich die 150Hm zum Gipfel noch mitnehmen.
Beim Aufstieg beobachten wir ein Schneehuhn, das uns relativ entspannt aus dem Weg geht.
Hier oben schließt sich langsam die Schneedecke und an den Felsen gibt es bizarre Eisformationen zu bestaunen, die sich im Wind gebildet haben. Auf dem Gipfel des Hohen Bretts (
Hohes Brett 2338m) angekommen stehen wir im Nebel: von der eigentlich tollen Aussicht ist also nicht zu sehen. Hin und wieder tut sich ein kleines Fenster auf und man sieht man den Kehlstein oder den Jenner - egal, wir kennen unsere Berge ja.
Wir machen uns an den Abstieg, wobei wir erneut das Schneehuhn sitzen sehen.
Beim Jägerkreuz angekommen gehen wir nicht wieder in Richtung Brettgabel zurück, sondern wählen den Weg nach links in Richtung Stahlhaus/Mitterkaseralm usw. Hier erwartet uns gleich eine böse Überraschung: im allerersten Steilstück liegt eine Unmenge Altschnee. Wir entscheiden uns, dennoch auf diesem Weg abzusteigen, es ist jedoch große Vorsicht geboten, da ein Abrutschen auf dem steilen Schnee mit großer Wahrscheinlichkeit zum Absturz führen würde. Der Schnee ist glücklicherweise noch fest und wir schlagen beim Abstieg (natürlich mit dem Gesicht bergwärts) jeden Tritt sorgfältig ein. Die ca. 10m sind so zwar relativ schnell überwunden, aber da wir zu faul waren, die Handschuhe aus dem Rucksack zu kramen tun uns beiden erst einmal furchtbar die durchgefrorenen Finger weh. Also ab damit in die Hosentaschen und nachdem das Leben zurückkehrt geht es weiter.
Das Gelände ist jetzt freundlicher, erfordert aber immer noch etwas Vorsicht, da viel loses Geröll herumliegt und teilweise auch Altschnee. Wir sehen weitere Gämsen entlang unseres Weges und biegen bald in Richtung Mitterkaseralm ab. Der Kessel, den wir nun durchqueren ist zum Bersten gefüllt mit Gämsen und Murmeltieren: ganze Herdem stehen an den Hängen und wieder gibt es eine Vielfalt an Blumen zu bestaunen. Besonders tun sich einige Flecken mit Enzianen hervor: königsblau, wohinman nur schaut.
Das Wetter wird jetzt langsam unfreundlich und es beginnt erst zu nieseln, dann zu regnen. Wir drehen also ordentlich an der Temposchraube und kommen so schnell zur Mitterkaseralm (1420m), wo wir uns in die Hütte verziehen und etwas trinken. Wenig später machen wir uns wieder auf den Weg: der Regen hat schon wieder aufgehört und wir marschieren auf unglaublich breitem Weg in Richtung des neu erbauten Skiliftes. Ab hier wählen wir wieder einen kleinen Steig, der und den allseits beliebten Matsch zurückbringt und in jämmerlich schlechtem Zustand ist.
Über den Steig erreichen wir bald die Forststraße, die vom Parkplatz Hinterbrand in Richtung Jenner Mittelstation führt und biegen rechts in Richtung Auto ab. In einem Bach versuchen wir noch, einiges an Matsch loszuwerden bevor wir uns ins Auto setzen und auf den Heimweg machen.
Die ganze Runde (üppige Pausen inklusive) hat uns etwas mehr als 6 Stunden gekostet.
Fazit:
Eine sehr schöne Frühsommertour, die mit Blütenpracht, Tiervielfalt und schöner Aussicht begeistert. Früh im Jahr ist aber noch große Vorsicht geboten, ohne Hochgebirgserfahrung sollte man von der Tour dann definitiv absehen. Wer die nötige Erfahrung hat, kann den Berg jedoch genießen bevor sich Unmengen von Touristen aus Richtung Jennerbahn/Stahlhaus/Schneibsteinhaus hierher auf den Weg machen.
Tourinteressenten sollten auch wissen, dass der Steig über die Brettgabel keinerlei Markierung aufweist - erst auf der Hochfläche, deutlich jenseits der 2000m, weisen einzelne Steinmännchen den Weg. Schwer zu finden ist er allerdings auch vorher nicht.
Gegen 8:40 machen

Bald kommt man jedoch auf eine Almwiese und ab hier wird der Steig ziemlich matschig, so dass schon nach kurzer Zeit das gesamte Profil der Schuhe zugesetzt ist.
Am oberen Ende der recht steilen Almwiese angelangt wird es zunehmend steiniger, was mit den zugematschten Schuhen recht mühsam ist. Bald steilt das Gelände weiter auf und es gibt Heerscharen von Gamsbleame (für Norddeutsche und Flachlandbayern: Alpenaurikel) zu bewundern, durchsetzt von Schusternagerl und Enzian. Durch dieses Blumenmeer geht es steil, aber unschwierig recht felsig aufwärts - nur die immer noch rutschigen Schuhe erfordern etwas Vorsicht.
Nach ca. 1:45h kommen wir auf die

Nachdem wir recht ausgiebig die Aussicht genossen haben, machen wir uns auf den weiteren Weg, der jetzt durch deutlich flacheres Gelände führt. Nach wir vor gibt es viele Blumen zu sehen, deren Stiele in der Höhe aber immer kürzer werden.
Auf einem Altschneefeld sehen wir einer Gams beim Spielen zu: sie wirbelt einen Klumpen Dreck durch die Luft und attackiert ihn gutgelaunt, sobald er wieder auf dem Boden liegt.
Beeindruckend ist von hier der Blick zum Hohen Göll mit seinen recht abweisenden Wänden.
Während wir gemütlich an Höhe gewinnen, zieht sich der Himmel nun langsam zu und die rückenwärmende Sonne verschwindet. Auf ca. 2100-2200m sehen wir hinter uns im Talkessel einen Regenschauer niedergehen, der jedoch zu unserem Glück in Richtung Königssee davonzieht. Unbeirrt geht es weiter, da keine Gewitter drohen und wir keine Angst vor etwas Niederschlag haben.
Langsam schleicht sich Altschnee in unseren Weg ein und wenig später fängt es an zu graupeln.
Beim Jägerkreuz überlegt Seeleinsee, ob wir gleich den Abstieg angehen sollen, doch da wir gut ausgerüstet sind, möchte ich die 150Hm zum Gipfel noch mitnehmen.
Beim Aufstieg beobachten wir ein Schneehuhn, das uns relativ entspannt aus dem Weg geht.
Hier oben schließt sich langsam die Schneedecke und an den Felsen gibt es bizarre Eisformationen zu bestaunen, die sich im Wind gebildet haben. Auf dem Gipfel des Hohen Bretts (

Wir machen uns an den Abstieg, wobei wir erneut das Schneehuhn sitzen sehen.
Beim Jägerkreuz angekommen gehen wir nicht wieder in Richtung Brettgabel zurück, sondern wählen den Weg nach links in Richtung Stahlhaus/Mitterkaseralm usw. Hier erwartet uns gleich eine böse Überraschung: im allerersten Steilstück liegt eine Unmenge Altschnee. Wir entscheiden uns, dennoch auf diesem Weg abzusteigen, es ist jedoch große Vorsicht geboten, da ein Abrutschen auf dem steilen Schnee mit großer Wahrscheinlichkeit zum Absturz führen würde. Der Schnee ist glücklicherweise noch fest und wir schlagen beim Abstieg (natürlich mit dem Gesicht bergwärts) jeden Tritt sorgfältig ein. Die ca. 10m sind so zwar relativ schnell überwunden, aber da wir zu faul waren, die Handschuhe aus dem Rucksack zu kramen tun uns beiden erst einmal furchtbar die durchgefrorenen Finger weh. Also ab damit in die Hosentaschen und nachdem das Leben zurückkehrt geht es weiter.
Das Gelände ist jetzt freundlicher, erfordert aber immer noch etwas Vorsicht, da viel loses Geröll herumliegt und teilweise auch Altschnee. Wir sehen weitere Gämsen entlang unseres Weges und biegen bald in Richtung Mitterkaseralm ab. Der Kessel, den wir nun durchqueren ist zum Bersten gefüllt mit Gämsen und Murmeltieren: ganze Herdem stehen an den Hängen und wieder gibt es eine Vielfalt an Blumen zu bestaunen. Besonders tun sich einige Flecken mit Enzianen hervor: königsblau, wohinman nur schaut.
Das Wetter wird jetzt langsam unfreundlich und es beginnt erst zu nieseln, dann zu regnen. Wir drehen also ordentlich an der Temposchraube und kommen so schnell zur Mitterkaseralm (1420m), wo wir uns in die Hütte verziehen und etwas trinken. Wenig später machen wir uns wieder auf den Weg: der Regen hat schon wieder aufgehört und wir marschieren auf unglaublich breitem Weg in Richtung des neu erbauten Skiliftes. Ab hier wählen wir wieder einen kleinen Steig, der und den allseits beliebten Matsch zurückbringt und in jämmerlich schlechtem Zustand ist.
Über den Steig erreichen wir bald die Forststraße, die vom Parkplatz Hinterbrand in Richtung Jenner Mittelstation führt und biegen rechts in Richtung Auto ab. In einem Bach versuchen wir noch, einiges an Matsch loszuwerden bevor wir uns ins Auto setzen und auf den Heimweg machen.
Die ganze Runde (üppige Pausen inklusive) hat uns etwas mehr als 6 Stunden gekostet.
Fazit:
Eine sehr schöne Frühsommertour, die mit Blütenpracht, Tiervielfalt und schöner Aussicht begeistert. Früh im Jahr ist aber noch große Vorsicht geboten, ohne Hochgebirgserfahrung sollte man von der Tour dann definitiv absehen. Wer die nötige Erfahrung hat, kann den Berg jedoch genießen bevor sich Unmengen von Touristen aus Richtung Jennerbahn/Stahlhaus/Schneibsteinhaus hierher auf den Weg machen.
Tourinteressenten sollten auch wissen, dass der Steig über die Brettgabel keinerlei Markierung aufweist - erst auf der Hochfläche, deutlich jenseits der 2000m, weisen einzelne Steinmännchen den Weg. Schwer zu finden ist er allerdings auch vorher nicht.
Tourengänger:
Kreier,
Seeleinsee


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