Hohes Brett über Brettgabel


Publiziert von alexelzach , 26. Juni 2017 um 06:24.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:16 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 8:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wanderparkplatz Hinterbrand, bzw. kostenlose Parkmöglichkeiten kurz davor
Kartennummer:BY22 Berchtesgaden, Untersberg

Die Berchtesgadener Alpen, eine für mich nicht ganz übliche Ecke, aber seit vor gut einem Jahr (vom Tourdatum aus gerechnet) ein Freund beruflich nach Traunstein gezogen ist, war es längst an der Zeit diesen zu besuchen (und endlich schaffe ich es nun auch diesen Bericht fertig zu stellen, den ich eigentlich zeitnah begonnen hatte ...).
Im Vorfeld dieses Besuchs stelle sich mir die Frage, was für eine schöne Tour man dort machen könnte? Für Bayern, Österreich und Südtirol bietet sich hier zur Tourenrecherche das gemeisame Portal der Alpenvereine an: alpenvereinaktiv.com. Auch wenn die Qualität der Topokarten nicht mit swisstopo mithalten kann, findet man hier eine Vielzahl an gut beschriebenen Tourenvorschlägen inklusive gps-Tracks. Beim Stöbern bin ich so auf eben diese Tour über die Brettgabel zum Hohen Brett gestoßen, die wir dann mit einer Abstiegsvariante in Angriff genommen haben.


Ab dem Parkplatz Hinterbrand folgt man wie bei Alpenvereinaktiv beschrieben zunächst zwei Kehren der Schotterstraße, bevor der unmarkierte Pfad in den Wald abzweigt. Kleines Manko, der sonst guten Beschreibung, ist der Punkt, wo man beim Viehzaunüberstieg auf die Almwiese wechselt und nicht unbedingt links, sondern einfach dem Pfad folgend die Almwiese hinauf geht. Alsbald wird der Weg steiler und auch felsiger, so dass man auch mal die Hände benutzen muss. Die Schwierigkeiten bleiben aber bei T4 und nach 1:45h stehen wir am Gipfelkreuz der Brettgabel, von wo man eine wunderbare Aussicht auf Watzmann und Königssee hat.

Der Weiterweg Richtung Hohes Brett ist dann maximal T3 und nachdem man beim Jägerkreuz auf den markierten Normalweg trifft ist man auch schon fast auf dem Gipfel, welchen wir nach insgesamt 3:45h erreichten. Leider war die Fernsicht etwas getrübt, aber trotzdem konnte man am Horizont die Hohen Tauern erahnen. Auch wenn für den späteren Nachmittag Gewitter angekündigt waren, war das Wetter immer noch so stabil, dass ich meinen Freund von einem Weiterweg über den Grat Richtung Hoher Göll und dann einem Abstieg durchs Alpeltal überzeugen konnte ... was im Nachhinein nicht die beste Idee war ...

Nach rund 30-minütiger Gipfelrast begannen wir mit dem Abstieg bzw. zunächst mit dem Weiterweg über den durchaus schönen Steig immer entlang der bayrisch-östereichischen Grenze. Der Steg ist durchweg gut zu begehen und an heiklen Stellen auch drahtseilversichert, wodurch die Schwierigkeiten im Prinzip im T4 Bereich bleiben. Etwas darüber hinaus und in Richtung T5 geht meiner Ansicht nach der letzte Abstieg vom Grat, da dieser nämlich, wieso auch immer, keine Versicherung hat. Alles in allem aber eine lohnende Variante, zumindest diese eine Stunde bis zur Scharte mit der Abzweigung ins Alpeltal.

Was nun folgt war der von mir leider zeitlich deutlich unterschätzte sehr lange Abstieg, der auch technisch nicht unterschätzt werden sollte, er ist ja auch schließlich als schwarzer Steig markiert. Zwar über weite Strecken T3 Gelände gibt es doch leichte Kletterpassagen an der Grenze T4/T5, die nach einer langen Tour nochmal volle Konzentration erfordern. Abgesehen von den Schwierigkeiten ist der Abstieg vor allem lang und fühlt sich noch länger an, wenn einem das Wasser ausgeht, was im Karst aufgrund fehlender Wasserläufe sehr ungeschickt ist. Kurzum, wir waren froh als wir nach über 3h Abstieg endlich wieder am Parkplatz waren und glücklicherweise hatte auch das Wetter so lange gehalten.

Alles in allem trotzdem eine schöne Tour über Brettgabel auf das Hohe Brett, gefolgt von einem sich durchaus lohnenden Steig über den Brettriedel, wenn da nicht der lange Abstieg durchs Alpeltal wäre ... im Nachhinein wäre vielleicht der Abstieg wie bei Alpenvereinaktiv beschrieben sinnvoller gewesen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer ...

Tourengänger: alexelzach


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