Moncucco-Rundtour (Valle d'Antrona)

Graues Wetter im Norden und Sonne im Süden und dazu noch Samstagsmarkt in Domodossola - kein Wunder, dass halb Bern unterwegs im Zug nach Domo zu sein scheint, und dazu noch eine Handvoll Walliser. Trotz dem Gedränge klappt es erfreulicherweise auf den Bus ins Valle d'Antrona, so dass ich wieder mal eine Erkundung im Seitental Val Brevettola machen kann.

Nach dem obligaten Cappuccino in der netten Bar in Cresti geht es nach Montescheno. Diesmal gehe ich nicht über den Talbach hinüber nach Vallemiola, sondern bleibe auf der orografisch rechten Seite, wo der Weg auf einer gedeckten Wasserleitung verläuft bis kurz vor einem kleinen Kraftwerk. Kurz danach geht es über eine kleine Brücke und etwas aufwärts bis zu einer beschilderten Verzweigung: Rechts aufwärts nach Aulamia oder links weiter taleinwärts nach Bucarei (LK: Boccarelli). Von Aulamia folge ich diesmal dem schmalen Weg in Richtung der einstigen Feldspatmine I Mondei. Ich stelle erfreut fest, dass das viele Fallholz des letzten Winters bereits zu einem guten Teil abgesägt und weggeräumt und ist und treffe bald auf die drei Männer, die diese Aufgabe am erledigen sind. Demnach ist nach dem Schwatz mit ihnen der weitere Weg nach Mondei deutlich mühsamer, gerade in den zu querenden Tobeln liegt noch einiges an Gestrüpp.

Schliesslich erreiche ich die interessanten Ruinen der Mine, die bis Anfang der 1960er Jahre in Betrieb war. Viel Abraum ist weiter oben zu sehen. Das Material wurde seinerzeit mit einer Seilbahn ins Tal befördert. Der Weiterweg zur Kapelle San Bernardo auf dem SSE-Grat des Moncucco ist etwas mühsam und vom einstigen Weg ist nicht mehr viel übrig. Am besten steigt man an der rechten (E) Kante des grossen Felsgebildes, das Mondei überragt, ziemlich steil aufwärts, quert nach etwa 100 hm rechts durch etwas Gebüsch in einen offenen Grashang. Hier steigt man soweit auf, bis man das nächste, felsige Tobel überqueren kann. Bald erblickt man die Kapelle und kann nun zu ihr queren oder schräg aufwärts steigen, um den Grat weiter oben zu erreichen.

Nun geht es auf dem Grat bis zum Moncucco, wobei ich in den südlichen Hängen dem Schnee fast beim Schmelzen zusehen kann. Richtung Norden und auch über das (geschlossene) Skigebiet Domobianca hinweg sieht es hingegen noch sehr winterlich aus, es sind sogar zwei frische Skispuren zu sehen. Ich steige über recht gut begehbaren Schnee (kaum Einbrechen im Altschnee) zum Colle del Pianino hinab, dem Übergang zwischen den Tälern Antrona und Bognanco. Vom Pass geht es dann auf gutem Weg mit wenig Schneestellen hinunter nach Vaccareccia und Aulamia. Weiter unten sehe ich bald, dass der Bus um 14.08 in Cresti eh nicht zu erreichen ist und mache darum noch einen Bogen über Bucarei (auch dieser Weg ist in gutem Zustand). Danach Abstieg zur Bar in Cresti und auf der Strada Antronesca (die leider zum Teil auf der Strasse verläuft) hinunter nach Noga und Villadossola.

Hinweis: Nach dem extrem strengen Winter 2013/14 sind auf der Alpensüdseite viele Wege in schlechtem Zustand: Umgestürzte Bäume oder Gesträuch, das Lawinenzüge mitgenommen haben, machen das Vorwärtskommen vielerorts mühsam. Offiziell markierte Wege und gebräuchliche Jägerpfade werden wohl mehr oder weniger rasch geputzt werden, bei anderen Routen muss man sich wohl eine Zeitlang auf Mühsal einstellen.