Quickie auf den Hundstock (2213m)

Die markante Felsbastion des Hundstocks gibt als eigenständige Tour wenig her. Sie lässt sich aber beliebig mit einer der zahlreichen Kurztouren im Lidernengebiet kombinieren, zum Beispiel Rossstock, Spilauer Grätli oder Hagelstock. Oder man schenkt sich die Seilbahn und steigt vom Chäppeliberg durchs Proholz auf. Angesichts durchzogenenem Wetter und dem Gewaltspensum am Tödi diese Woche belasse ich es für einmal bei einer Minitour.

Bei guter Sicht kann routentechnisch wenig schiefgehen, denn der Felszug des Hundstocks setzt praktisch direkt hinter der Bergstation Gitschen (1716m) an. Auf beliebiger Route steigt man die sich verjüngende Karstmulde vom Hälmisbiel auf. Auf kleinen Hängen überschreitet man vereinzelt 30°. Unterhalb vom Felskopf P. 2168 führt die Mulde auf den relativ engen Grat. Technisch bleiben die Schwierigkeiten moderat, doch die Ausgesetztheit (vor allem gegen Osten) nimmt zu. Typisches ZS-Gelände halt. Der kurze Gipfelaufschwung zum Hundstock (2213m) bietet dann wieder etwas mehr Platz.

Bei guten Verhältnissen kann vom Gipfel direkt die Ostflanke abgefahren werden (bis ca. 40°). Vorübergehend habe ich noch mit dieser Variante gespielt, doch schlussendlich obsiegte die Vernunft angesichts eines gewissen Risikos von Nassschneelawinen. Dafür gönne ich mir einen anderen "Leckerbissen": die Waldabfahrt von Gitschen durchs Proholz nach Chäppeliberg (1184m), kurze Portagen inbegriffen. Den Spuren nach zu urteilen wird das erstaunlich häufig gemacht, auch ab Lidernenhütte (R. 61a). Wilde Offroad Piloten kommen hier ganz auf ihre Kosten. Und Geizhälse sparen die 5.- der Retourfahrt. Für alle anderen gilt: Bähnchen oder Umweg via Schnüerstocksattel...