Von Pleiten, Pech und Pannen am Oberalpstock
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Wieder äisch übärä Oberälper, ja das wollten wir heute. Und mit uns noch gut hundert weitere Tourengänger. Aber damit hatten wir ja gerechnet. Also überraschte uns auch das Gedränge bei der Anreise nach Acla da Fontauna und den Bergbahnen Disentis nicht sonderlich. Auch auf den Stau bei der Leiter am Übergang beim Piz Ault waren wir mehr oder weniger gefasst und so hat sich auch niemand von uns die gute Laune verderben lassen. Schliesslich durften wir bei prächtigem Wetter draussen unterwegs sein und damit war für uns die Welt soweit noch in Ordnung. Aber das sollte sich kurze Zeit später ändern.
Auf Skitour gibt es nebst den absoluten Super-GAU-Kategorien „Lawinenunfall, Absturz und schweren Stürzen mit Verletzungsfolgen“ noch die Kategorie „Verlust von wichtigem Material“. Und zu ebendiesem Material gehören auf einer SKI-Tour ja auch die SKI. Nun, heute war es mal im Hause
MaeNi soweit: in der Traverse nach der Lücke löste sich beim Überfahren einiger Bodenwellen einer von Nicoles Skiern vom Schuh und verschwand lockerleicht in der Tiefe. Landezone unbekannt (Ja, man könnte die Skier mit Bändeln oder anderen Vorrichtungen am Schuh oder Bein befestigen - ist aber aus sicherheitstechnischen Gründen, sprich "Ankerwirkung", im Falle eines Lawinenunglücks für uns keine Option).
Nachdem wir mal in allen Tonlagen geflucht hatten, ging es an die Suche nach dem entschwundenen Ski. Zu Fuss und per Ski stiegen wir wieder auf, immer Ausschau haltend, ob man das Teil irgendwo entdeckt. Nichts, aber auch gar Nichts. Marcel machte sich schlussendlich vom „Verlustpunkt“ aus auf die Suche…und nach eineinhalb Stunden Herumgewühle in der Felsstufe unterhalb der Traverse stiess er plötzlich auf eine einsame Skispitze, die nur noch ganz knapp aus dem Schnee ragte. Was für ein Glück! Und es war auch Nichts in die Brüche gegangen, die Tour konnte also weitergehen.
Recht zügig stiegen wir gegen direkt die Einfahrt zum Staldenfirn auf, die anderen unserer Gruppe waren zuvor schon weitergegangen und uns entsprechend voraus. Wo genau wussten wir nicht, da die telefonische Kontaktaufnahme nicht so wirklich klappen wollte. Wir gingen aber davon aus, dass sich die Gipfelrast nicht lange hinziehen würde, denn der starke Wind war recht unangenehm und lud wirklich nicht zum Verweilen ein. Und so machten wir auch nur kurz Halt, um abzufellen, bevor wir in den Staldenfirn einfuhren.
Nun, die Schneequalität war nicht überall so wie gewünscht, der Wind hatte teilweise schon recht gearbeitet. Weiter hatten auch unzählige vorangegangene Tourengänger ihre Spuren hinterlassen, so dass ein grosser Teil der Abfahrt bereits umgepflügt worden war. Zum Glück sind die Gemsplanggen einigermassen breit, so dass auch wir noch einen Streifen unberührten Geländen finden und mit unseren Spuren verzieren konnten.
Beim Hüttli bei der Ligegg machten wir dann mal Pause und trafen schlussendlich auch wieder auf einen Teil unserer Truppe. Der andere Teil hatte eine andere Linie gewählt und war schon in der Abfahrt in Richtung Stössi.
Der letzte Teil der Abfahrt bietet dann kaum mehr offene Bereiche wie der Staldenfirn oder die Gemsplanggen. Vielmehr bewegt man sich zwischen den Sträuchern in den Milchplanggen hindurch, auch ein Seil über die steilste Stelle hinunter (könnte aber umfahren werden – eigentlich die bessere Variante). Hier muss je nach Andrang auch mit Wartezeiten gerechnet werden. Wobei es auch keine Lösung ist, sich mit einer ganzen Gruppe von 10 – 15 Leuten gleichzeitig an jenen Strick zu hängen.
Vor dem Chästal hält man nun in direkter Linie zur Stössi hinunter. Da auch arg zerfahren und im unteren Teil teilweise noch mit Lawinenschnee gefüllt, war dies auch nicht mehr gerade Fun pur, aber noch fahrbar. Zum Schluss dann problemlos via Rüteli und Lägni zurück nach Bristen, wobei der Schnee nicht mehr ganz bis am Schluss reicht. Zumindest in einem Stück.
Fazit:
Eigentlich ist die Abfahrt vom Oberalpstock ins Maderanertal eine ganz tolle Sache. Geht man die Tour jedoch an einem schönen Wochenendtag wie heute an, ist der Ansturm wirklich grenzwertig. Durchgehend gute Laune bleibt da auch nur, wenn das Wetter absolut fantastisch und man sich zu 200% auf das Getümmel und teilweise auch überforderte Tourengänger eingestellt hat. Gerade die Leiter und das Fixseil können für einige zur echten Herausforderung werden. Und wenn auch der Zustieg zum Oberalpstock kurz ist – die Abfahrt ins Maderanertal ist lang und von der anspruchsvolleren Sorte.
Ein nächstes Mal werden wir wohl unter der Woche dem Oberalpstock einen Besuch abstatten.
Riesenansturm gepaart mit Riesenmissgeschick ergibt für uns eine nicht ganz so befriedigende Tour. Aber wir sind alle gesund wieder zu Hause – das ist das Wichtigste.
Dank geht an:
SchmiGno, Peter, Michul und Stöful für die unterhaltsame Begleitung,
Bombo und
Schusli für den wertvollen Tipp mit der Variante, Mäsi für die Exkursion zur Errettung des Blaster und natürlich Sarahs Vater für den Taxidienst zurück nach Andermatt – echt exklusiv!
Auf Skitour gibt es nebst den absoluten Super-GAU-Kategorien „Lawinenunfall, Absturz und schweren Stürzen mit Verletzungsfolgen“ noch die Kategorie „Verlust von wichtigem Material“. Und zu ebendiesem Material gehören auf einer SKI-Tour ja auch die SKI. Nun, heute war es mal im Hause

Nachdem wir mal in allen Tonlagen geflucht hatten, ging es an die Suche nach dem entschwundenen Ski. Zu Fuss und per Ski stiegen wir wieder auf, immer Ausschau haltend, ob man das Teil irgendwo entdeckt. Nichts, aber auch gar Nichts. Marcel machte sich schlussendlich vom „Verlustpunkt“ aus auf die Suche…und nach eineinhalb Stunden Herumgewühle in der Felsstufe unterhalb der Traverse stiess er plötzlich auf eine einsame Skispitze, die nur noch ganz knapp aus dem Schnee ragte. Was für ein Glück! Und es war auch Nichts in die Brüche gegangen, die Tour konnte also weitergehen.
Recht zügig stiegen wir gegen direkt die Einfahrt zum Staldenfirn auf, die anderen unserer Gruppe waren zuvor schon weitergegangen und uns entsprechend voraus. Wo genau wussten wir nicht, da die telefonische Kontaktaufnahme nicht so wirklich klappen wollte. Wir gingen aber davon aus, dass sich die Gipfelrast nicht lange hinziehen würde, denn der starke Wind war recht unangenehm und lud wirklich nicht zum Verweilen ein. Und so machten wir auch nur kurz Halt, um abzufellen, bevor wir in den Staldenfirn einfuhren.
Nun, die Schneequalität war nicht überall so wie gewünscht, der Wind hatte teilweise schon recht gearbeitet. Weiter hatten auch unzählige vorangegangene Tourengänger ihre Spuren hinterlassen, so dass ein grosser Teil der Abfahrt bereits umgepflügt worden war. Zum Glück sind die Gemsplanggen einigermassen breit, so dass auch wir noch einen Streifen unberührten Geländen finden und mit unseren Spuren verzieren konnten.
Beim Hüttli bei der Ligegg machten wir dann mal Pause und trafen schlussendlich auch wieder auf einen Teil unserer Truppe. Der andere Teil hatte eine andere Linie gewählt und war schon in der Abfahrt in Richtung Stössi.
Der letzte Teil der Abfahrt bietet dann kaum mehr offene Bereiche wie der Staldenfirn oder die Gemsplanggen. Vielmehr bewegt man sich zwischen den Sträuchern in den Milchplanggen hindurch, auch ein Seil über die steilste Stelle hinunter (könnte aber umfahren werden – eigentlich die bessere Variante). Hier muss je nach Andrang auch mit Wartezeiten gerechnet werden. Wobei es auch keine Lösung ist, sich mit einer ganzen Gruppe von 10 – 15 Leuten gleichzeitig an jenen Strick zu hängen.
Vor dem Chästal hält man nun in direkter Linie zur Stössi hinunter. Da auch arg zerfahren und im unteren Teil teilweise noch mit Lawinenschnee gefüllt, war dies auch nicht mehr gerade Fun pur, aber noch fahrbar. Zum Schluss dann problemlos via Rüteli und Lägni zurück nach Bristen, wobei der Schnee nicht mehr ganz bis am Schluss reicht. Zumindest in einem Stück.
Fazit:
Eigentlich ist die Abfahrt vom Oberalpstock ins Maderanertal eine ganz tolle Sache. Geht man die Tour jedoch an einem schönen Wochenendtag wie heute an, ist der Ansturm wirklich grenzwertig. Durchgehend gute Laune bleibt da auch nur, wenn das Wetter absolut fantastisch und man sich zu 200% auf das Getümmel und teilweise auch überforderte Tourengänger eingestellt hat. Gerade die Leiter und das Fixseil können für einige zur echten Herausforderung werden. Und wenn auch der Zustieg zum Oberalpstock kurz ist – die Abfahrt ins Maderanertal ist lang und von der anspruchsvolleren Sorte.
Ein nächstes Mal werden wir wohl unter der Woche dem Oberalpstock einen Besuch abstatten.
Riesenansturm gepaart mit Riesenmissgeschick ergibt für uns eine nicht ganz so befriedigende Tour. Aber wir sind alle gesund wieder zu Hause – das ist das Wichtigste.
Dank geht an:



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