Oberalpstock Rundtour


Publiziert von ᴅinu , 19. Februar 2019 um 21:49.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:16 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 9:45
Aufstieg: 792 m
Abstieg: 2685 m
Strecke:17,7 km

Supertolles Wetter, die ganze Woche :-D Für einmal packe ich eine Skitour mit langer ÖV-Anfahrt aus meiner Projektliste. Der Aufstieg ist kurz, es sind lediglich 800 Höhenmeter zu machen. Die Abfahrt zählt zur längsten der Zentralschweiz. Ideal, um meine neuen Skier und Skischuhe auszuprobieren. 

Mit dem ersten Postauto starten wir um 6 Uhr Morgens in Amsteg. Steigen in Göschenen nach einer halben Stunde Wartezeit auf den Zug nach Andermatt um von dort, mit einem anderen Zügli über den wunderschön verschneiten Oberalppass nach Disentis zu fahren. Beim Bahnhof Acla da Fontauna (Halt auf verlangen), steigen wir aus. Mit uns laufen nun viele Skitourengänger zur Talstation der Disentis Bahnen, ein Marsch von ca. 1km. Aufgrund des schönen Wetters rechnete ich mit einem grossen Ansturm, vermutlich waren heute gegen hundert Tourengänger unterwegs.

Mit der Gondelbahn, zwei Sesselliftetappen und einem Bügellift geht es zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Für's Skigebiet haben wir eine Tourenkarte für 39.- erworben, welche ab der Kasse zwei Stunden Gültigkeit hat. Bei der Bergstation des Bügelliftes erblickten wir die schöne Alpenwelt um den Piz Ault. In nur 200 Höhenmetern erreicht man nach schon kurzer Zeit den Nordostgrat des Piz Ault. Hier staut's! Mehrere Dutzend Skitourengänger warten bereits vor dem mini Klettersteig, welcher auf den Nordostgrat hinauf führt. Die Wartezeit ist kurz wie der Steig, nur Rund 20 Höhenmeter sind über Eisenbügel zu bewältigen. 

Auf dem Grat angekommen tun wir es den anderen gleich und traversieren die ersten 100 Meter zum steinlosen Gelände, wo wir die Skier wieder montieren, um auf den Brunnifirn abzufahren. Die Fahrt ist kurz aber trotzdem grandios in dieser Alpenbühne. Auf dem Brunnifirn rüsten wir die Skier um auf Gehen. Der Oberalpstock ist von einer "Ameisenstrasse" befallen, Ski an Ski reihen sich die Tourengeher aneinander, dies in Zweierreihen! Genau so habe ich mir das Vorgestellt :-D

Auch dieser Aufstieg ist wiederum kurz, die Schlüsselstelle im Aufstieg findet man im Gipfelaufbau. Es ist ein steiler Schlusshang zu traversieren, wir montierten zur Sicherheit unten beim Windloch die Harscheisen. Die Glücksgefühle waren riesig, auf dem Gipfel angekommen waren wir eingenommen vom phantastischen Panorama. Nach unserem Mittagslunch kraxelten wir zum Gipfel und auf derem Grat herum, bevor wir uns in vollen Schwüngen den steilen Hang hinunter fuhren. Mit Anlauf am Windloch vorbei Richtung Einstieg in den Staldenfirn hinauf. Mit rund 100 Metern stöckeln erreichten wir die Passhöhe mit Einfahrt in den Staldenfirn

Die Einfahrt ist ziemlich steil. Dank guten Schneeverhältnissen fahrbar. Wir querten im Anschluss Richtung Chli Oberälpler und mussten auf Blankeis eine weitere Steilstufe meistern. Dank scharfen Kanten ging auch dies einwandfrei. Auf dem Staldenfirn ging es nun in einem sehr angenehmen, langen Hang hinunter.

Vor dem Schwarzstöckli queren wir hinüber in den zweiten supertollen Hang, dem Gemsplanggen. Über diesen fahren wir nun hinunter, bis wir durch traversieren die Ligegg anpeilen können. Das Bachtobel lies sich fahrend überqueren. Um die Ligegg war's sonnig und daher auch an vielen Stellen aper. Dies wurde meiner Tourenpartnerin leider zum Verhängnis. Auf dem Wanderweg, kurz unterhalb der Alp verhädderte sie sich in einer Staude uns stürzte. Ich dachte: "Jetzt brauchen wir die Rega"! Das Knie war lädiert.

Nach den üblichen Fragestellungen, kurzen Testschritten und einem Schmerzmittel entschieden wir uns, die weitere Abfahrt vorsichtig anzugehen. Um das Knie zu entlasten trug ich zusätzlich ihren Rucksack (einer vorne, einer hinten). Die ersten hundert Meter konnten wir sehr einfach traversieren, die Schmerzen waren erträglich. Bis zu den Milchplanggen mussten zwei Einfahrten in eine Art Bachtobel gemacht werden. Auch diese waren fahrbar. Ihr Ausdruck im Gesicht erlaubte mir, die Abfahrt über die Milchplanggen zu vollenden. 

In der Milchplanggen gelangt man an ein weiteres Bachtobel, über dieses Bachtobel fährt man bis zur Alp Stössi hinunter. Aufgrund des aktuellen Zustandes sind wir dieses Bachtobel abgerutscht, um das Knie nicht noch mehr zu belasten. Um überhaupt ins Bachtobel hinunter zu kommen, habe ich meine Tourenpartnerin mit dem mitgeführten Seil vorsichtig abgeseilt. Die Fahrt ist in Stössi noch nicht zu Ende, nein, es wartet noch ein langer Talweg bis Bristen. Bis auf einen kurzen Zwischenaufstieg konnten wir die Strecke abfahren. Auf der Strecke trafen wir auf Interessante Passagen wie Eiszapfen, verschneite Brücken und eine abenteuerliche traverse auf einem Gerüst, entlang einer Felswand.

In Bristen angekommen waren wir dann doch sehr froh, genehmigten uns ein kühles Getränk im Restaurant und fuhren später mit einem Alpentaxi zurück nach Amsteg. Meiner Tourenpartnerin geht es inzwischen wieder besser, gemäss ihrem Arzt sollte sich das Knie bis zum kommenden Wochenende wieder erholt haben. Glück im Unglück :-)

Tourengänger: ᴅinu


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