Kleine Ohrenspitze 2938m - Wie sich die Zeiten ändern


Publiziert von georgb , 19. Februar 2014 um 21:06.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Antholzer Tal-Parkplatz am Biathlonstadion
Kartennummer:tabacco 032 Antholzer Tal

War der Antholzer See vor Jahrzehnten noch ein abgelegenes verträumtes Plätzchen von dem aus sich Bergsteiger auf den Weg zum Hochgall machten, so ist er heutzutage nur noch durch die Biathlonwettkämpfe bekannt. Kaum einer wagt mehr die Hochgallbesteigung von dieser Seite, zu viele Steine brechen von seiner Südostflanke ab, zu wenig Eis und Schnee um den Fels zu halten. Nur im Winter als Skitour ist der Aufstieg noch zu verantworten, bei sicheren Bedingungen.
So werden wir, die Spaziergänger am See einmal zurückgelassen, keine Menschenseele mehr zu Gesicht bekommen während der gesamten Tour. Wir folgen der Markierung 39 zur Riepenscharte, wo die Ruinen der ehemaligen Grenzstation noch zu erkennen sind. Drüben auf österreichischer Seite die Neue Barmer Hütte leidet sehr an dem nachlassenden Interesse der Hochgallaspiranten. Auch unser Gipfel wird äußerst selten bestiegen, wir müssen uns den besten Weg selber suchen durch die Nordwestflanke. Etwas mühsam über wacklige Platten und Geröll finden wir eine sichere Route zum Gipfel, der mit einer uralten verrotteten Holzlatte gekennzeichnet ist. Ein zauberhaftes Gipfelchen mit Blick zum beindruckenden Hochgall und zum türkisblauen Antholzer See unter uns. Doch wir werden jäh aus unseren Träumen gerissen, denn in diesem Moment löst sich mit bedrohlichem Getöse ein Felsabbruch gegenüber von der Südrinne. Tischgroße Brocken poltern hinunter zum Patscher Kees. Einigermaßen beeindruckt steigen wir vorsichtig wieder zur Scharte ab, immer mit dem Blick nach oben, was wird da in nächster Zeit noch alles abbrechen?
Zurück zum Biathlonstadion werden unsere Schritte wieder entspannter und bald hat uns die Zivilisation wieder, einschließlich gepflegter Einkehr im modernen Restaurant mit den Bildern vieler Legenden wie Ricco Gross und Uschi Disl an der Wand.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (1)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 20. Februar 2014 um 17:24
sehr schöne Tour, Georg!

die mittlere Ohrenspitze ist da wohl schon einen Tick schwerer, oder?

VLG aus Monaco vom

ADI


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