Monti di Biasca: Negressima am letzten "Frühlingstag" vor Weihnachten


Publiziert von lucama , 22. Dezember 2013 um 17:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:18 Dezember 2013
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Torrone Alto 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 903 m
Abstieg: 903 m
Strecke:8 km: Bahnhof Biasca 293 m - Biasca Riva 345 m - Oratorio Santa Petronilla 388 m - Cantói 644 m - Negressima 1186 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB Biasca
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB Biasca
Kartennummer:1273

Die unglaublichen Gneiswände mit den Perlenketten der Wasserfälle hoch über der Chiesa dei Santi Pietro e Paolo und Santa Petronilla haben schon lange meine Neugier geweckt, doch erst heute, an diesem wohl letzten warmen Tag vor Weihnachten realisiert sich ein kleiner Einblick in diese vertikale Welt. Wir schauen uns die romanische Kirche in Biasca Riva an, die wie eine Burg über dem Talboden thront. Die Wände sind reich mit Freskenfragmenten geschmückt und unter der Kassettendecke steigt der Boden des Kirchenschiffs entsprechend dem gewachsenen Fels leicht an zum Chor. Der Kreuzweg führt zum Oratorio hinüber, wo sich der Ri della Froda in mehreren Wasserfällen herunterstürzt und schön geschliffene Badebecken mit türkisgrünem Wasser füllt. Hier steht man direkt über dem Bahnhof, und daran wird sich im Tagesverlauf nicht viel ändern. Der Weg ins Valle Santa Petronilla hinauf beginnt gleich links am Haus neben dem Oratorio vorbei in die Schlucht des Ri della Froda mit schönen Einblicken in die Wasserfälle, die sich schnurgerade in Gneisbecken ergiessen. Im Haselgestrüpp verbergen sich Ruinen von Steinhütten. Das Haus von Cantói ist sorgfältig renoviert. Der durchwegs gute Weg führt nun über exponierte schmale Bänder und kunstvoll angelegte Treppen weiter und doch ist man quasi immer noch am Bahnhof von Biasca, nur weiter oben. Das Rauschen des Gotthardverkehrs und gelegentlicher Donner von den "graniti"-Sprengungen begleitet uns, aber auch das Bimmeln der Ziegenglocken. An den Kanten der Felswände klammern sich mächtige alte Kastanien und Eichen fest und ragen weit hinaus, ihre Wurzeln sind offensichtlich stets gut mit Wasser versorgt. In einem kleinen Bachbett erfordert etwas Eis besondere Vorsicht und hie und da liegen zerbrochene Eiszapfen, die sich weit oben in der Nachmittagssonne gelöst haben, auf dem Weg. Diese grossartige Weganlage muss sich selbst vor den eindrücklichen Bauten im Val Bavona nicht verstecken! Schliesslich gelangt man über ein Band hinaus auf die liebliche Terrasse von Negressima - horizontal und vertikal etwa 900 m vom Bahnhof Biasca entfernt. Wir geniessen den Ausblick ins Valle di Blenio, in die Leventina und Riviera, und hinüber zu den Höhenwegen der "12 valli", die wir letztes Jahr begangen haben. Nach einem kleinen Imbiss ist es Zeit für den Abstieg, damit wir noch rechtzeitig die Rückreise nach Hause antreten können - morgen ist Schnee angesagt. Für Schwindelfreie ist dies ein sehr lohnender Ausflug - oder der Einstieg in die vielfältige steile Welt der Monti di Biasca.

Tourengänger: jimmy, lucama
Communities: Ticino Selvaggio


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